Wachstum an MenschlichkeitHeilungs-Chance für die Welt Unsere Gesellschaft wird heute von den führenden Kräften vor allem zu Wirtschaftswachstum angeregt, das als Garant für den Erhalt des Wohlstandes gilt. Daß dieser Wohlstand lediglich ein materieller und weltweit partieller ist, und daß er auf Kosten von Mensch und Natur erreicht wurde, wird weitgehend verdrängt. Es hat den Anschein, als würde Menschlichkeit erst dann bewußt wahrgenommen, wenn sie akut abhanden zu kommen droht oder bereits verlorengegangen ist. Menschlichkeit wird meist erst in Form von humanitärer Hilfe zur Behandlung der Symptome eines bereits vorhandenen Mangels an Menschlichkeit ausgelöst. Menschlichkeit als Wert, als Ideal oder gar als ständige Aufgabe existiert darüber hinaus im allgemeinen Werte-Bewußtsein so gut wie nicht. Sie wird vage als vorhanden vorausgesetzt und ganz selbstverständlich beansprucht, so wie vor noch nicht allzu langer Zeit Luft und Wasser ganz selbstverständlich verwendet wurden, ohne daß sich jemand über deren Verschlechterung und Verknappung Gedanken machte. Vermutlich ist der Grund dafür, daß Menschlichkeit als Wert an sich so wenig beachtet wird der, daß der Begriff sehr unmittelbar - wenn auch unbewußt - das eigene Menschsein anspricht, was unbequem ist. Der Appell an so etwas wie Menschlichkeit verunsichert. Selbstreflexion wird möglichst vermieden, weil dies die verdrängten Schattenseiten des eigenen Ich berühren könnte. Menschlichkeit hat unterschwellig stets etwas Forderndes und zwingt den einzelnen in die Verantwortung. Wenn ich von Menschlichkeit spreche, entsteht sogleich die Frage, wie weit ich selbst in meinem Verhalten diesem Wert entspreche. Auf diese Weise fordert
Menschlichkeit Mündigkeit, und
Mündigkeit Deshalb werden für Menschlichkeit auch gern Synonyme verwendet wie beispielsweise Christlichkeit oder Menschenrechte. Damit wird das als zu subjektiv empfundene Wort Menschlichkeit vermieden und auf mehr objektivierbare Begriffe wie christliche oder christlich-abendländische Werte ausgewichen. Dies gilt jedenfalls für entsprechend gläubige Menschen. Nicht oder weniger gläubige Menschen verwenden gern das Wort Menschenrechte, wenn es um Menschlichkeit geht. Sie vermeiden zudem das Wort Menschenpflichten, weil auch dieses schon wieder als zu subjektiv berührend, das heißt, das eigene Selbst fordernd empfunden wird. Freiheit wird überall gern gefordert, Verantwortung seltener, allenfalls von anderen.
Wenn jedoch die derzeitigen Zustände in unserer Gesellschaft und in
der Menschheit insgesamt verbessert werden sollen, dann wird das erst
möglich sein, wenn sich möglichst viele Menschen in den
Veränderungsprozeß mit einbeziehen und auch sich selbst fordern
und fordern lassen. Wie heißt es doch:
Wir selbst müssen die Veränderung sein,
die wir in der Welt sehen wollen. Wenn es um den Frieden geht, dann ist oft zu hören, daß dieser in jedem selbst beginnt. In der Praxis aber sind nur sehr wenige bereit zu überprüfen, wie weit sie in sich selbst Frieden haben und, sofern es noch daran mangelt, die im eigenen Ich liegenden Ursachen zu ergründen. - Interessant und bezeichnend für einen Mangel an innerer Logik ist auch die Tatsache, daß kaum jemand gerne als Weltverbesserer gelten möchte. Man fürchtet, Spott auf sich zu ziehen, obwohl ja eine Veränderung ohne Verbesserung wenig Sinn hat. Darum begnügt man sich lieber in aller Bescheidenheit damit, überhaupt etwas getan zu haben. Aber genügt es, ohne übergreifende Zielvorstellung sich damit zu begnügen, irgendetwas bewegt zu haben? Freilich gibt es auch solche die vorgeben, überhaupt nichts mit ihrem Tun verändern zu wollen. Was hier zunächst sehr tolerant und zurückhaltend klingt, das ist im Grunde ein Verzicht auf Mitgestaltung und Mit-Verantwortung gegenüber der Mitwelt und damit schließlich auf Mündigkeit. Der Umgang mit dem Egoismus Bezeichnend für eine innere Unstimmigkeit ist auch, daß nicht wenige Menschen, besonders streng gläubige Christen, den Egoismus ausschließlich als schlecht betrachten, obwohl es im Grunde keine Tat ohne diesen gibt ('Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!'). Es gibt sogar ein Sprichwort das besagt: Die schlimmste Form des Egoismus ist der Altruismus, denn auch dieser hat eine egoistische Ursache. Nicht wenige altruistisch sehr aktive Menschen gehen mit sich selbst wenig liebevoll um, sie überfordern sich, beuten sich aus und sind dann in ihrer nächsten Umgebung unausstehlich, intolerant, ja mitunter sogar tyrannisch. Ein allgemeines Wachstum an Menschlichkeit kann dann entstehen, wenn möglichst viele Menschen bereit sind, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, die Realitäten zu erkennen und anzuerkennen und sich selbst in die Veränderung und vor allem in eine Verbesserung, das heißt in einen Prozeß der Weiterentwicklung, mit einzubeziehen. Dies ist ein grundlegendes Erfordernis für ein sinnerfülltes Leben. Dazu braucht es reale Maßstäbe und vor allem eine realistische Kenntnis vom Sinn des Lebens, die frei ist von weltanschaulich irrealen Wunschvorstellungen. Im Gegensatz zum Tier, das überwiegend von seinem Instinkt geleitet wird, ist der Mensch, obwohl auch ein Teil der Natur, durch seinen Verstand von dieser getrennt. Er kann deshalb gegen die Natur und gegen seine eigenen Interessen handeln. Er kann und muß aber auch mit diesem Verstand die Trennung überwinden, wenn er sein gestörtes Verhältnis zur Natur heilen will.
Nach Erich Fromm
könnte der Mensch echt religiöser Kulturen vielleicht mit einem
Kind von acht Jahren verglichen werden, das einen Vater als Retter braucht,
das jedoch angefangen hat, die Lehren und Prinzipien des Vaters in sein Leben
zu übernehmen. Der zeitgenössische Mensch jedoch würde einem
Kind von drei Jahren ähneln, das nach dem Vater ruft, wenn es ihn braucht,
(so wahr mir Gott helfe) und sonst zufrieden ist, wenn
es spielen kann. Die derzeit lebende Menschheit, vor allem in den hoch
entwickelten Ländern ist dabei, ihre Lebensgrundlagen und die der Nachfahren
weltweit zu verspielen. Sie verhält sich - insgesamt gesehen - nicht
intelligenter als ein Bakterienstamm, der sich so lange vermehrt, bis seine
Lebensgrundlagen verbraucht sind. Die Intelligenz, dies erkennen zu können,
ist vorhanden, ebenso sind Wissen, Können und Geld reichlich - wenn
auch ungleich verteilt - vorhanden. Was fehlt, ist ein
globales Verantwortungsbewußtsein, bedingt durch einen Mangel
an Reife, Mündigkeit und Verständigung.
Neue Lebens- und Nutzungsmodelle Wenn ein Wachstum an Menschlichkeit angestrebt wird, dann müssen die bestehenden Verhältnisse in Frage gestellt und auf ihre Gültigkeit hin überprüft werden. Visionen müssen entwickelt werden. Ideale wie Gerechtigkeit müssen intensiver vorgelebt werden. Das Bodenrecht ist beispielsweise zu diskutieren, denn es ist antiquiert und ungerecht. Hier ist beispielsweise zu fragen, mit welchen Mitteln die Grundbesitzer zu ihrem Besitz gelangt sind, ob dieser ihnen noch länger zugestanden werden kann und ob Boden gerechterweise künftig überhaupt noch in Privatbesitz sein kann. Die Gesellschaft muß sich bewußt machen, daß Gewinn meist mit Ausbeutung von Mensch und/oder Natur verbunden ist. Ebenso, daß geistiges Eigentum selten ohne vorhergehende kollektive geistige Leistungen entstehen kann und entsprechende Rechtsansprüche durchaus fragwürdig sind. Ferner ist zu überdenken, daß unser Geldsystem ungerecht und damit inhuman ist, daß die fortschreitende Individualisierung eine Folge von mangelnder Mündigkeit ist, wofür die religiösen Konfessionen nicht unwesentlich mit verantwortlich sind. Über das bestehende Wahlrecht hinaus wäre eine allgemeine Wahlpflicht zu fordern. Zu wählen ist wohl das mindeste, was von einem Staatsbürger verlangt werden kann.
Für die Gewerkschaften gäbe es die zukunftsträchtige Aufgabe,
das Genossenschaftswesen als eine gerechtere Wirtschaftsform zu fördern,
anstatt weiterhin vorwiegend Klassenkampf gegen Unternehmer zu betreiben
und damit mitunter sogar die Gefährdung von Arbeitsplätzen in Kauf
zu nehmen. Aufgrund ihrer beschämenden Erfahrungen mit der Führung
eigener Betriebe, wie 'Neue Heimat' und 'Coop' müßten sie
Menschenbildung betreiben, um beispielhafte Modelle
einer menschlicheren Arbeitswelt zu praktizieren. Anstatt - wie auch die
Kirche - ihre Mitglieder in Abhängigkeit zu halten, müßten
sie diese zur Mündigkeit und Selbständigkeit befähigen nach
dem Motto des Philosophen Johann Gottlieb Fichte (1762-1814):
Groß und glücklich wäre der Meister,
der alle seine Schüler Auch für die politischen Parteien würde gelten: geistige und vor allem auch praktische Modelle angestrebter Lebensformen zu entwickeln und allen Menschen zur Erprobung anzubieten, wenn sie künftig glaubwürdiger und einflußreicher werden wollen. Wer heute die Parteien aus einem gewissen Abstand betrachtet, der kann mitunter den Eindruck erhalten, daß es diesen vor allem um Beteiligung an der politischen Macht geht, und zwar weniger aus überzeugender Verantwortung und sachlich überlegener Kompetenz, als vielmehr aus einem - oft sehr deutlich werdenden - persönlichen Bedürfnis ihrer Führer nach Anerkennung und Bestätigung. "Die meisten Politiker verdienen freilich diese Bezeichnung nicht, denn sie sind gar keine wirklichen Politiker. Denn der Politiker bevorzugt eine ehrenvolle Tätigkeit um ihrer selbst willen; die meisten aber wenden sich dieser Form des Lebens nur aus Geldgier und Habsucht zu." Aristoteles (384-322 v.u.Z.) Die Kirche, wenn sie mehr als bisher der Menschlichkeit dienen will, muß sich vor allem einer diesseitigen, humanistischen Orientierung öffnen, anstatt an überholten jenseitsbezogenen, die Mündigkeit schwächenden Vorstellungen festzuhalten. Die Kirche wird ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, die sie sich noch immer zumißt, seit langem immer weniger gerecht. Ihr grundlegend antiquiertes, nach dem Führerprinzip ausgerichtetes Glaubenssystem wirkt in einer demokratischen Gesellschaftsordnung eher destabilisierend. Bereits durch die Kinder-Taufe wird die freie Entfaltung der Persönlichkeit grundlegend gehemmt und die Würde des Menschen schon früh nachhaltig verletzt. Wer hat nicht schon von intellektuellen, gebildeten Menschen die unwürdige Begründung für ein bequemes Festhalten an überholten Traditionen gehört: "ich bin halt so erzogen worden". Hier zeigt sich, wie verhängnisvoll eine frühe Indoktrinierung wirkt. In diesen gefühlsbetonten Bereichen ist sehr oft keine Ablösung vom elterlichen Einfluß mehr möglich. Soziale Innovationen Neue gesellschaftliche Bräuche und Rituale zu entwerfen und einzuüben wäre eine lohnende und dringende Aufgabe. Zum Beispiel wäre anzuregen und anzuleiten, daß Kinder ab 14 Jahren die Eltern beim Vornamen nennen, um ein täglich präsentes Zeichen zu setzen für den Beginn einer aufzubauenden gleichberechtigten, mündigen Partnerschaft. - Ein Ritual der Volljährigkeit und damit verbundener Verantwortlichkeit und des Rechtes zur Änderung des Vornamens in besonderen Fällen wäre zu wünschen. - Die Empfehlung zur Beibehaltung des Familiennamens der Frauen bei der Heirat wäre zur Bewahrung der Identität öffentlich zu intensivieren. - Ein monatlich feststehender Tag der Nachbarschaft wäre zu empfehlen, an dem man sich gegenseitig nach dem Stand der Beziehung erkundigt und gegebenenfalls Verbesserungen vereinbart. - Ein Kurs mit Abschluß-Prüfung für werdende Eltern wäre zur Pflicht zu machen, in dem diese die Grundlagen der Erziehung kennenlernen. - Mehr Mitbestimmung und Lehrerbeurteilung durch Schüler wäre zu fordern. - Ein in der ehemaligen DDR einst praktiziertes Ritual verdiente Nachahmung: die Abholung von Schulanfängern in ihren Häusern durch ältere Schüler. - Phantasie und Experimentierfreudigkeit sind gefragt, und nicht das ängstliche Festhalten an überholten Traditionen. Von den Medien wäre zu fordern, daß sie sich mehr als bisher ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewußt würden. Ihr Einfluß ist enorm. Weniger Unterhaltung und dafür mehr Aufklärung, Kritik und Mediation wären nötig. Für alle verantwortungsbewußten Menschen guten Willens, die für ein Wachstum an Menschlichkeit sind, ist ein deutliches Bekenntnis zum Humanismus, dem Ideal vom universellen, verantwortlichen Menschentum not-wendig, um die eigene Identität nicht durch trennende, sondern durch ein vereinendes Bekenntnis zu stabilisieren. Wachstum an Menschlichkeit beginnt wie der Friede im einzelnen selbst. Jeder, dem heute noch ein separierendes Bekenntnis nötig erscheint, muß sich ehrlich fragen, warum er noch immer Abgrenzung braucht, anstatt seine Identität durch Verbundenheit auf höherer Ebene zu festigen. Das Bekenntnis zur humanistischen Orientierung ist sehr wichtig auch, um die Handlungen in den vielen verschiedenen speziellen Bereichen des Lebens nicht zum Selbstzweck werden zu lassen, sondern sie stets auf diese höhere Orientierung hin auszurichten. Teilbereiche der Kultur wie beispielsweise Kunst und Literatur werden nur zu leicht zum Selbstzweck, wenn ein übergeordneter ethischer Bezug fehlt, sie werden zum Kunst- und Literatur-Betrieb, zum Geschäft, sie wirken unterhaltend, ablenkend, beruhigend aber nicht die Gesellschaft wirklich stabilisierend und weiterentwickelnd. Humanismus als übergeordnete Orientierung
Humanismus als übergeordnete Orientierung
enthält und vereinigt in sich alle weiteren
Werte. Humanismus ist immer liberal, Liberalismus
dagegen nicht immer human. Humanismus ist immer sozial, Sozialismus ist nicht
unbedingt human. Humanismus enthält alle christlich-ethischen Werte,
wie auch die aller anderen religiösen Konfessionen. Christentum ist,
wie viele andere Heilslehren, auch heute noch - wenngleich heute vielleicht
weniger auffällig - viel zu oft inhuman. Humanismus fordert unbedingt
ein ökologisches und auch gerechtes Verhalten. Ökologisch und
menschenrechtlich orientierte aktive Idealisten hingegen verhalten sich nicht
selten inhuman, weil das von ihnen praktizierte Teilgebiet nicht in das
übergeordnete Gebiet des Humanismus eingebunden ist.
Wer Großes will, muss sich zusammenraffen; sagte Goethe. Man kann das so übersetzen, daß wir heute, um endlich aus der pubertären Entwicklungsphase der Menschheit herauszukommen, aufgerufen sind, Abschied zu nehmen von ab- und ausgrenzenden konfessionellen und ethnischen Bekenntnissen, um uns damit auf das eine, universale Menschentum zu beschränken beziehungsweise auszuweiten. So wie wir uns entwicklungsmäßig der Reihe nach verabschieden von den - zur Entwicklung durchaus nötigen - Identifizierungen mit Personen wie Eltern, Lehrern, Idolen und anderen persönlichen Vorbildern oder auch mit regionalen Identifizierungs-Hilfen wie Straßen, Stadtbezirken, Städten, Bundesländern und Staaten. Dieses Verabschieden bedeutet nicht ein Ablehnen dieser zeitweise durchaus berechtigten partikularen Identifizierungs-Objekte oder gar ein Verachten derselben, wohl aber ein befreiendes Unabhängigwerden zugunsten einer umfassenderen, höherwertigen, sinnvolleren und zweckmäßigeren Orientierung. Wenn beispielsweise nationalen oder religiös-konfessionellen Interessen humanistische vorangestellt würden, dann würde das nicht nur dem allgemeinen Frieden dienlich sein, sondern auch den betreffenden national oder religiös-konfessionell eingestellten Menschen in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und auf dem Weg zu einer sinnerfüllten Lebensgestaltung weiterhelfen. Noch sehr viel bedeutender, als in Vorzeiten die Veränderung der Vorstellung vom Polytheismus zum Monotheismus gewesen sein mag, ist heute die Orientierung hin auf eine Welt, eine Menschheit und eine humanistische Kultur. Ein realistischer Idealismus Das Gesetz, das uns Freiheit geben kann, ist das Gesetz der Natur, deren Teil wir sind und bleiben, auch wenn wir uns dessen nicht immer bewußt werden. Das, was wir als unumstößlich gesicherte Realität erkennen können, das ist neben der großen Aufgabe unserer eigenen Vervollkommnung unsere natürliche Endlichkeit, die wir mit allen Lebewesen wie Tieren und Pflanzen gemeinsam haben, auch wenn das nicht immer leicht zu ertragen sein mag. Diese Erkenntnis gibt dennoch Sicherheit und Freiheit, eben weil sie realistisch und gesichert ist. Sie befreit uns weitgehend von Zweifeln und von dem Bemühen, Wunschvorstellungen uns und anderen als wahr beweisen zu müssen. Sie bewahrt uns vor Selbsttäuschung und der ewig unbefriedigenden Suche nach Auswegen aus der unvermeidlichen natürlichen Bestimmung, und sie vermeidet die innere Spaltung zwischen leichtgläubigem Gefühl und zweifelndem Verstand. Die realistische Beschränkung auf beweisbare Tatsachen muß deswegen Gedankenspiele, Träumereien, Wunschvorstellungen und Spekulationen nicht unbedingt ausschließen, nur sollten diese nicht als Gewißheit angesehen werden, sondern allenfalls als Möglichkeit, der man sich zeitweilig mit einer gewissen spielerischen Neugier und gleichzeitig mit einer großen Gelassenheit hingeben kann, nachdem man das real Mögliche und Sinnvolle getan hat.
Die Anerkennung des Naturgesetzes ermöglicht Wahrhaftigkeit. Haben wir
diese zur Grundlage, dann können wir alles nicht Erkennbare mit Gelassenheit
auf uns zukommen lassen. Goethe sagte:
Ist denn so groß das Geheimnis, was Gott und
der Mensch und die Welt sei?
Und Schiller:
Suchst du das Höchste, das Größte?
Die Pflanze kann es dich lehren. Wenn wir uns auf diese realen Erkenntnisse beschränken, dann können wir unsere Energie vor allem auf die Entwicklung der Menschlichkeit bei uns selbst, bei den uns anvertrauten und den übrigen Mitmenschen konzentrieren und so im Einklang mit dem Natur-Gesetz zum allgemeinen Wachstum an Menschlichkeit als Voraussetzung für mehr Frieden der Menschen untereinander und mit der Natur wirksam beitragen.
Rudolf Kuhr
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Aktualisiert am 13.11.11