Weltbürgertum und MündigkeitEin Beitrag zum neuen Weltbürger-Bewußtsein Ziel des neuen Weltbürger-Bewußtseins ist es, in der gesamten Menschheit eine politische Einheit zu sehen, um ein friedliches Miteinander zu erreichen. Um diese Vorstellung verwirklichen zu können, müssen genügend einzelne Menschen ihre innere Stabilität, ihre Identität aus sich selbst heraus in individueller Verbundenheit zum Weltganzen gebildet haben und nicht durch Bekenntnisse zu religiösen oder ethnischen Gruppierungen, die sich von anderen Menschen abgrenzen. Das heißt, sie müssen in der Lage, also innerlich so stabil sein, ihre Verbundenheit zum universellen Menschentum über ihre Verbundenheit zu einem religiösen oder ethnischen Bekenntnis zu stellen, wenn sie ein Weltbürgertum nachhaltig praktizieren wollen. Wie die Realität zeigt, entstehen in unserer Zeit immer wieder gewaltsame Konflikte, in denen religiöse oder ethnische Gründe eine übergeordnete Rolle spielen. Zu viele Menschen gründen ihre Identität noch in diesen abgrenzenden Bereichen, sie haben die Grenzen zum freien, zum eigen- und mitverantwortlichen universellen Menschentum noch nicht überschritten.
Sind Christ und Jude eher Christ und
Jude, als Mensch? Ein Maßstab für die Fähigkeit zum Überschreiten der Grenzen könnte der erweiterte Begriff der Mündigkeit sein. Mündigkeit nicht nur in dem bisher hauptsächlich verwendeten rechtlichen Sinn von Volljährigkeit und Geschäftsfähigkeit, sondern erweitert im Sinn der Fähigkeit, sich selbst kritisch wahrnehmen und sich in eine bewußte Beziehung zum Weltganzen bringen zu können. Kriterien der Mündigkeit
Mündigkeit bedeutet
Kriterien der Unmündigkeit
Unmündigkeit ist
Mündigkeit in einem erweiterten, umfassenden Sinn verstanden wäre ein wichtiger Maßstab zur Verwirklichung des Menschen, gemäß seiner von der Natur her gegebenen Anlagen, zu einem stabilisierenden Faktor der Evolution. Die übergeordnete Orientierung könnte das Ideal von einem universellen Humanismus, vom verantwortlichen Menschentum sein, das alle Menschen unserer einen Welt vereint und zu sozial und ökologisch handelnden Gemeinschaftswesen führt, die zu einem friedlichen Miteinander mit ihren Mitmenschen und mit der Natur fähig und willens sind. Eine friedliche Welt braucht ein Weltbürgertum, und dieses Weltbürgertum braucht friedensfähige, das heißt mündige Menschen. Rudolf Kuhr
Weltbürgertum und das Heil - Texte zum Thema Menschenbild Humanistische AKTION 2/1995,3 Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich. nach oben - Service - Menue - Texte-Verzeichnis - Stichwörter www.humanistische-aktion.de/muendig.htm |
Aktualisiert am 26.01.13