D e f i n i t i o n e n
Nomen est Omen
(Name ist Bedeutung)
Eine kleine (erweiterbare) Auswahl von Begriffen, die für eine
sinnerfüllte Lebensgestaltung wichtig sind.
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Agnostizismus = Unerkennbarkeitslehre; eine philosophische Richtung,
die das Erkennen und die Erkenntnismöglichkeit auf das Endliche, Begrenzte,
dem menschlichen Verstand Zugängliche beschränkt und Entscheidungen
über metaphysische und transzendente Fragen offen läßt.
Agnostizismus ist deshalb eine wesentliche Voraussetzung für Wahrhaftigkeit,
Realitätssinn und Weiterentwicklung. Nichtwissen ist wichtig, um wahrhaftig
und offen für neues bleiben zu können, um nicht unbescheiden und
überheblich zu werden. (> Kind und
Gott)
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Altruismus = Uneigennützigkeit, Selbstlosigkeit, Nächstenliebe.
Jede altruistische Tat enthält jedoch zwangsläufig immer auch einen
gewissen Anteil an Egoismus, weil das Selbstgefühl mehr oder weniger
stark, mehr oder weniger bewußt oder unbewußt davon profitiert
oder gar ein Lohn im Jenseits erhofft wird. Ein Sprichwort sagt deshalb auch
übertreibend: Die schlimmste Form des Egoismus
ist der Altruismus. Das ethische Grundgesetz verlangt ein
Gleichgewicht zwischen Egoismus und Altruismus.
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Atheismus = Nicht-Gott, "Gottlosigkeit", der philosophische Standpunkt,
der die Existenz von Göttern oder das Dasein Gottes verneint (dogmatischer
A.) oder die Gottesidee als eine unbegründete und unbegründbare,
für die Welterklärung unnötige und unbrauchbare Hypothese
ablehnt (kritischer A.). Als weltanschauliches Bekenntnis ungeeignet weil
destruktiv und nicht der gesellschaftlichen Wirklichkeit entsprechend.
Atheistische Glaubens-Lehre: der ursprüngliche Buddhismus, heute
wird überwiegend Buddha als Gott verehrt. Der
Atheismus ist ein Zeichen, daß man die Religion ernst nimmt.
(Karl Raimund Popper, engl. Philosoph *1902) (>
Orientierungen)
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Autarkie = wirtschaftliche Unabhängigkeit, Selbständigkeit,
Selbstversorgung, Eigenständigkeit.
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Authentizität = Echtheit, Glaubwürdigkeit. Hohes Ziel der
Persönlichkeitsentwicklung.
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Autismus = krankhafte Ichbezogenheit, die zu extremer
Kontaktunfähigkeit führt. In Ansätzen vermehrt bei Politikern
zu beobachten.
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Autonomie = Selbständigkeit, Unabhängigkeit,
Selbstverwaltung.
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Autorität = Macht, Ansehen, Gewicht, Prestige, Stärke,
Wichtigkeit, Herrschaft, Geltung, Achtung, Einwirkung, Kraft, Prominenz,
Vermögen, Wertschätzung, Ehre; 1. Ansehen, Geltung; bestimmte
Ausstrahlung, 2. maßgebende Persönlichkeit, Person von hohem Ansehen;
anerkannter Fachmann.
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Charisma = Ausstrahlungskraft, Gabe, besonders auf Menschen zu wirken,
die sich aufgrund ihrer Entwicklung und Situation in der Erwartung
des Geführtwerdens befinden.
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Demokratie = Volksherrschaft; Rgierungssystem; Staatsform, in der
eine vom Volk gewählte Vertretung die Regierung bildet und Gesetze
verabschiedet; auch: Selbstbeherrschung des Volkes.
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Egoismus = Ichbezogenheit, Eigenliebe, Ichsucht, Selbstsucht. Es gibt
den gesunden und den krankhaften Egoismus. Das ethische Grundgesetz verlangt
ein Gleichgewicht zwischen Egoismus und Altruismus.
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Eindruck = Subjektives, von bewußten und unbewußten
Einstellungen beeinflußtes Gesamtbild von einer Person oder einer
Sache (z.B. Landschaft), in dem sich Gefühle und Gedanken zu einem mehr
oder weniger geschlossenen Bild verbinden.
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Einfühlung = Versuch, fremdes Erleben nachzuvollziehen, um den
anderen zu verstehen. Es gibt die unmittelbare, auf einem Mitschwingen der
eigenen Gefühle und Vorstellungen beruhende Einfühlung, und ein
unmittelbares Einfühlen, bei dem zahlreiche Einzelheiten des Verhaltens
beim Gegenüber bewußt registriert und nachvollzogen werden, bis
ein Gesamteindruck entsteht.
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Einstellung = Erlernbare Bereitschaft, einen Gegenstand in einer
bestimmten Weise wahrzunehmen und/oder in einer bestimmten Weise auf ihn
zu reagieren.
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Empfindung = Vorstufe der Wahrnehmung; seelische Erscheinung, die
durch äußere, auf die Sinnesorgane einwirkende Reize ausgelöst
wird, aber noch nicht durch Erfahrungseinflüsse zu einer Wahrnehmung
geordnet ist.
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Erleuchtung = das (plötzliche) Aufgehen einer Wahrheit; aber
auch Schwärmerei, Eingebung und Inspiration.
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Esoterik = von esoterisch "nach innen zu", nur für Eingeweihte
bestimmt. (Gegensatz: exoterisch.) Der Begriff wird heute vielfach als
unspezifische Alternative zu spezifischen Glaubens-Lehren verwendet.
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Ethik = Betrachtung menschlicher Lebensführung, Sittenlehre,
Moralwissenschaft, sucht Antwort auf die Fragen: Was ist gut? Wie sollen
wir handeln? Warum sollen wir so handeln? Ethik ist das universelle Wesentliche
aller verschiedenen Glaubens-Lehren, sie begründet sich jedoch im Gegensatz
zu diesen nicht durch äußere Autoritäten, sondern aus der
naturgegebenen Autorität des menschlichen Ideals.
Ethik ist eine bis ins Unendliche erweiterte
Verantwortung. (Albert Schweitzer, Arzt und Philosoph 1875-1965)
(> globale Ethik)
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Gefühl = seelische Zustände, Erlebnisse teils ungerichteter,
teils gerichteter Art (Liebe, Haß), teils Gesamtzustände, als
unbewußte Stimmung und bei Anteilnahme des Bewußtseins Grundlage
für das Wirken der Handlungsantriebe und des Verhaltens. (Emotion: e
= aus, movere = bewegen; stark und rasch verlaufende G. = Affekte.)
Gefühle - Männer unterdrücken sie,
Frauen lassen sich von ihnen unterdrücken. Lernen wir endlich miteinander,
mit ihnen umzugehen. (humanistisch) Wenn
du das Ende von dem erreichst, was du wissen solltest, stehst du am Anfang
dessen, was du fühlen solltest. Kahlil Gibran. (>
Geheimnis der Gefühle)
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Geist = Gesamtheit der Denkvorgänge und ihre vermutete Grundlage
im Menschen (menschlicher Geist), in Völkern (Volksgeist) oder bestimmten
geschichtlichen Abschnitten (Zeitgeist).
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Geistiges Eigentum = Im Grunde aber sind
wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen wie wir wollen. Denn
wie weniges haben und sind wir, das wir im reinsten Sinne unser Eigentum
nennen! Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die
vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte
Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Inneren
verdanken wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Menschen nicht und tappen
mit ihren Träumen von Originalität ein halbes Leben im Dunkeln.
... Es ist im Grunde auch alles Torheit, ob einer etwas aus sich habe oder
ob er es von anderen habe; ob einer durch sich wirke oder ob er durch andere
wirke: die Hauptsache ist, daß man ein großes Wollen habe und
Geschick und Beharrlichkeit besitze, es auszuführen; ...
Johann Wolfgang von Goethe (Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe
in den letzten Jahren seines Lebens, Berlin und Weimar, 1982, S.662 ff.)
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Gemüt = Gesamtheit der Gefühlsvorgänge in einem Menschen;
Gefühlsansprechbarkeit.
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Gerechtigkeit = Tugend, die das Recht eines jeden achtet und jedem
das Seine gewährt. Gerechtigkeit braucht und ermöglicht zugleich
inneren und äußeren Frieden. Gerechtigkeit ist nicht naturgegeben.
Die Ungerechtigkeit beginnt gewissermaßen bereits mit der Geburt. Niemand
wurde gefragt, ob er auf die Welt kommen wollte. Niemand wurde gefragt, welchem
Geschlecht er angehören will, welcher Hautfarbe, welchen Eltern, welcher
Gesellschaftsschicht, welcher Nationalität. Auch in der Natur begegnet
uns immer wieder - vom menschlichen Maßstab aus gesehen - Ungerechtigkeit,
das Stärkere besiegt das Schwächere. Gerechtigkeit ist somit ein
Ideal, ein Leitbild. Menschlichkeit im positiven Sinne ist ohne ein Streben
nach Gerechtigkeit nicht möglich, es ist eine der wesentlichen
ständigen Aufgaben des mündigen Menschen. Wirkliche Gerechtigkeit
kann sich nicht an Gewohnheitsrechten, sondern nur an einem
humanistischen Ideal orientieren und mit einer
demokratischen Ordnung annähernd verwirklichen. (Die ideale)
Gerechtigkeit gibt es nur auf der
Schauspielbühne. (Friedrich Schiller).
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Gesinnung = die sittliche Grundhaltung des Menschen, insofern sie
besonders dem Handeln (auch dem Denken) Richtung und Ziel gibt. Gesinnungs-Ethik
beurteilt einen Menschen nach seiner Gesinnung, nicht nach dem
äußeren Erfolg seiner Taten. Ein erleuchteter
Verstand veredelt auch die Gesinnung. (Friedrich Schiller)
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Gewissen = persönliche ethische Instanz, bewußtes und
unterbewußtes Wissen vom sittlichen Wert und Unwert des eigenen Verhaltens,
Fähigkeit der moralischen Selbstbeurteilung, gebildet aus anerzogenen
und selbstgewählten mehr oder weniger bewußten ethischen Kriterien.
- Individuelles, gesammeltes Wissen zur bewußten und unbewußten
Steuerung des ethischen Verhaltens.
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Glaube = ist ein subjektives Fürwahrhalten, das - für sich!
- keiner zureichenden, objektiven Begründung bedarf, aber keine objektiv
gesicherte Geltung beanspruchen kann. Der Autoritätsglaube stützt
sich auf wirkliche oder vermeintliche Autoritäten, der Vernunftsglaube
auf eigene wirkliche oder vermeintliche Vernunft. Ein gesunder Glaube setzt
dem Denken keine Grenzen und ist Voraussetzung für sittliches Handeln.
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Gnosis = die vermeintliche höhere Art der Erkenntnis, welche
die Einsicht in die religiösen Geheimnisse gewähren soll. Gnostiker
heißen jene Philosophen in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung,
welche den Glauben in Wissen verwandeln, die im Glauben verborgenen Mysterien
durch Spekulationen erkennen wollten. Gnosis ohne A-gnosis, d.h. das Anerkennen
der begrenzten menschlichen Erkenntnisfähigkeit, führt zu
Unwahrhaftigkeit, Überheblichkeit und Selbsttäuschung.
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Gott = Gegenstand religiösen Glaubens, gedacht als ein Wesen
mit außergewöhnlichen Eigenschaften und Kräften, in naiven
Glaubensformen als omnipotente Person dargestellt, verehrt und angebetet
auch oft mißbraucht (Götze, Tiergestalt, Herr, Schöpfer,
himmlischer Vater, Allmächtiger, Heiland, Erlöser, Beschützer,
Strafender, Richter, höchste Autorität). Vom Standpunkt der Vernunft
aus betrachtet, ist Gott "eine bloße Idee", "ein Ideal der reinen Vernunft"
(Kant), "Arbeitshypothese" (Bonhoeffer), eine Chiffre für den Sinn des
Ganzen; pragmatisch: Mantra, Droge, mystisches Symbol für das Wesentliche
vollkommener Menschlichkeit. Bei einigen Indianerstämmen wird anstatt
von Gott vom "Großen Geist" gesprochen, was dem Anliegen wohl am
nächsten kommt, ist dieser Geist doch in allem Seienden enthalten. (>
Gott)
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Heil = ursprünglich (german.) 1) Rettung, Hilfe, Nutzen; 2)
Lebenskraft des Menschen, besonders als Gabe Gottes oder der Götter,
im Christentum als Erlösung. Heute eher Ganzheit, Ganzheitlichkeit,
geistig-emotionale Verbundenheit des Individuums zum Weltganzen. (>
Gedanken zum Heil)
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Humanismus = nannte sich die der Scholastik entgegentretende Bewegung,
welche zu Beginn der Neuzeit das Ideal der rein menschlichen Bildung aus
den neu entdeckten Werken der Alten zu gewinnen suchte. Das Zeitalter des
Humanismus leitete daher das Zeitalter der Renaissance ein. In Deutschland
ging der Humanismus schließlich in die Reformation über, die dem
Humanismus als Bildungsziel ein vorläufiges Ende machte.
Humanismus nennt sich auch die erkenntnistheoretische Lehre, daß all
unser Erkennen in seinen Motiven wie in seinem Umfang und seinen Zwecken
immer nur menschlich ist, nicht über das Menschliche hinaus kann, das
grundlegend durch menschliche Bedürfnisse erzeugt und bedingt ist.
Humanismus als Leitbild ist ein Denken und Handeln, das sich an der Würde
des Menschen orientiert und dem Ziel menschenwürdiger
Lebenserhältnisse dient. (> Texte zum
Thema Humanismus)
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Identität = innere Einheit, Wesenseinheit der
geistig-emotionalen, bewußten und unbewußten Struktur
einer Person. Selbstverständnis, Eigenartigkeit, Gefühl der Einheit
von Selbstbild, sozialer Aufgabe und Anerkennung durch bedeutsame Bezugspersonen,
das dem Empfinden hinreichender Selbstverwirklichung entspricht.
Gleichgewicht zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, Rollen, Verpflichtungen
und eigenen Anlagen, Vorstellungen, Bedürfnissen. (>
Texte zum Thema Identität)
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Ideologie = von (griech.) Idee = Denkbild und Logos = Lehre,
Weltanschauung und Handlungsanleitung, die im Gegensatz zur mystischen Heilslehre
nicht auf imaginärer Offenbarung, sondern auf vernünftiger Verarbeitung
der Wirklichkeit beruht. (> Rückkehr der
Ideologien?)
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Jugendfeier, Jugendweihe = festliche Initiation, die den
Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter kennzeichnen soll, nichtkirchliche
Alternative zur Konfirmation in den evangelischen Kirchen und zur Firmung
der katholischen Kirche.
(> Jugendfeier)
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Kritik = 1. Urteilsvermögen, 2. Beurteilung, Wertung,
Einschätzung, Mängelrüge, Beanstandung, Tadel, 3. Rezension
(eines Buches), Würdigung (einer künstlerischen Leistung), 4. (nur
sing.) Gesamtheit der Kritiker. Maßstab sollte verantwortliche
Menschlichkeit sein.
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Kultur = von lat. cólere, hegen und pflegen, bebauen, ausbilden;
Gesamtheit der Lebensäußerungen der menschlichen Gesellschaft
in Sprache, Religion, Wissenschaft, Kunst und anderem. Pflege, Veredelung,
Vervollkommnung der menschlichen Gesittung, Lebensführung und der Umwelt
des Menschen. Gestalterisches Sein und Werden des Menschen. Oft wird lediglich
Kunst als Kultur verstanden. (> Kultur und
Sexualität)
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Lebensanschauung = die Art und Weise, wie ein Mensch das menschliche
Leben im Verhältnis zur Gesamtheit des Seins (der Natur und der
Gesellschaft) auffaßt und bewertet.
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Lebensethik = die folgerichtige Einstellung für das Handeln,
die sich aus der Lebensanschauung ergibt, etwa im Sinn von L. Klages; "die
Erziehung zur selbsttäuschungslosen Anerkenntnis des biologischen Schicksals
und insbesondere die Fürsorge für die Seele als den Quell aller
Produktivität und naturangemessenen Haltungsform."
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Lebenssinn = Ein absoluter Sinn des Lebens ist für den Menschen
nicht erkennbar. Der erkennbare Sinn ist die Erhaltung und Vervollkommnung
des Individuums im Einklang mit der Mitwelt. (>
Texte hierzu)
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Liberalismus = 1. Weltanschauung und Lebensform, die die freie Entfaltung
der Persönlichkeit zu ermöglichen sucht; 2. Gesellschafts- und
Wirtschaftspolitik, die staatliche Einschränkungen abbauen und
unternehmerische Entfaltungsmöglichkeiten vergrößern will.
Oft als Reaktion auf anmaßende Autorität, nicht
selten in Egoismus und Anarchismus ausartend.
Liberalismus ist die Freiheit, keine Gesinnung zu
haben und zu behaupten, gerade das sei Gesinnung. (Karl Kraus,
Schriftsteller, 1874-1936)
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Liebe = Gefühlsbindung, Zuneigung, geschlechtsbezogene
Gefühlsbeziehung, Verbundenheit, aus egoistischen oder/und altruistischen,
mehr oder weniger bewußten Antrieben, von Frauen nicht selten mit nicht
erkannter Abhängigkeit verwechselt. Art, Grad und Dauer der Liebe sind
äußerst verschieden und veränderlich.
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Mediation = Vermittlung, vermittelndes Eingreifen, in der Diplomatie
und immer mehr in gesellschaftlichen Bereichen, z.B. bei
Beziehungsstörungen in Ehe und Familie.
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Medien = Mittel, Mittler, Vermittlung, Vermittelndes Element, Hilfsmittel,
Werkzeug, Informationsträger, Nachrichtenträger,
Kommunikationsträger. Das Medium ist ein Mittel zu einem Zweck, kein
Selbstzweck. Es soll vermitteln zwischen zwei Punkten, Sender und
Empfänger. Zwischen wem, was, wie, wann , wo, womit, warum vermitteln
Medien wie Presse, Funk und Fernsehen? (> Texte zum
Thema Medien)
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Meditation = Nachdenken, Nachsinnen, Betrachtung, Versenkung, Einkehr,
Tiefes Nachdenken, Kontemplation, Beschaulichkeit, Besinnlichkeit, Versunkenheit,
Vertiefung, Einkehr, Besinnung, Selbstbesinnung, Nachdenklichkeit, Sammlung,
Andacht, Gebet.
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Mensch = ein Teil der Natur, in dem sie zum Bewußtsein
ihrer selbst gelangt. Ein soziales Lebewesen mit der Anlage
zu selbständigem Denken und Handeln, aber auch zur Zerstörung
seiner Mitwelt und seiner selbst. Siehe auch
ausführliche Definition aus einem
Philosophie-Lexikon.
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Moral = 1) Sytem geltender sittlicher Normen, gesellschaftlicher Konsens
über erwünschtes und verwerfliches Tun. 2) Lehre vom sittlichen
Handeln (Philos.). 3) Arbeitshaltung, 4) Sinngehalt einer (lehrhaften)
Geschichte.
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Motivation = Bündel von Beweggründen, Antrieben und Bereitschaft
zu einem bestimmten Handeln.
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Mystik = religiöse Strömung, die durch Ekstase, asketische
Übungen und Versenkung unmittelbare Verbindung mit dem Göttlichen
anstrebt. Mystizismus = schwärmerische Religiosität, Hang
zum Geheimnisvollen.
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Norm = 1. allgemeingültiges Richtmaß, verbindliche Regel,
2. empirisch zu ermittelnde Regelmäßigkeit sozialen Verhaltens,
Verhaltensmuster.
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Normal = 1. der Norm entsprechend, regelmäßig, 2.
gewöhnlich, üblich, 3. geistig gesund.
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Normalität = normale Beschaffenheit, gewöhnlicher Zustand.
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Philosophie = Weisheitsliebe; in diesem Sinne wohl zuerst in der
sokratischen Schule gebraucht.Vom Begriff her heißt Philosophie (griech.
philosophia) so viel wie Liebe zur Weisheit oder Freund der Einsicht (von
griech. philia, Liebe - oder philos, Freund -, und sophia, Tüchtigkeit,
Einsicht, Weisheit). Eine allgemein anerkannte Definition des Wortes Philosophie
gibt es nicht. Philosophie läßt sich einerseits als Lehre oder
Theorie, andererseits als die besondere Lebensweise oder Tätigkeit des
Philosophierenden auffassen.
Was Philosophie für Philosophen selbst bedeutet, wird von diesen in
verschiedenster Weise bestimmt. Nach Heraklit ist sie das Forschen nach der
Natur der Dinge, nach Platon die Erkenntnis des Seienden oder des Ewigen
und Unvergänglichen, nach Aristoteles die Untersuchung der Ursache und
Prinzipien der Dinge. Die Stoiker beschreiben die Philosophie als das Streben
nach theoretischer und praktischer Tüchtigkeit, die Epikureer als das
Vermögen, durch Vernunft glücklich zu werden. Für den Philosophen
Christian Wolff ist sie die Wissenschaft aller möglichen Dinge, wie
und warum sie möglich sind. Im Mittelalter wird die Philosophie
- als Alternative zur Theologie - zur Weltweisheit, deren Organ das
natürliche Licht der Vernunft ist, während jene ihre
höheren Wahrheiten durch Offenbarung erlangt. Das wahre Buch
der Philosophie ist nach Galileo Galilei das Buch der Natur, das
stets aufgeschlagen vor uns liegt. Heute meist nur noch Wissenschaft
von der Geschichte der Philosophie. Es gibt zwei
Arten von Philosophie; eine künstliche und gelehrte, die nur wenigen
vorbehalten ist; und eine natürliche, menschliche, welche alle gebrauchen
können. (Victor Cousin, Philosoph,
1792-1867). Die Philosophie zur Sache der
Menschheit zu machen, das war mein erstes Bestreben. Aber wer einmal diesen
Weg einschlägt, kommt notwendig zuletzt dahin, den Menschen zur Sache
der Philosophie zu machen und die Philosophie selbst aufzuheben; denn sie
wird nur dadurch Sache der Menschheit, daß sie eben aufhört,
Philosophie zu sein. (Ludwig Feuerbach, Philosoph,
1804-1872) (> Philosophieren mit
Kindern)
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politisch = das Wohl des gesamten Gemeinwesens betreffend, im Gegensatz
zu parteipolitisch = Interessen einer bestimmten Gruppe bzw. bestimmter Ziele
betreffend.
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Psychologie = Seelenlehre, die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten
des Menschen, von dem, was unter Seele verstanden wird, von den Tatsachen
innerer Erfahrung, also Erinnerungen, Erlebnissen, Gedanken, Gefühlen,
Stimmungen, Willensregungen usw.; sowie von den körperlichen Ausdrucksformen
dieser seelischen Tatsachen, z.B. Mimik, Körpersprache,
Äußerungen und Verhaltensweisen. Die letzte Quelle der Psychologie
ist die Selbstbeobachtung, die Selbstwahrnehmung.
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Religion = Rück-bindung des durch seinen Verstand von seiner
Mitwelt getrennten Individuums mittels dieses Verstandes sowie seines
Gefühls an das Welt-Ganze. Religion wird meist fälschlich als
Bezeichnung für eine Konfession (Bekenntnis zu einer Glaubenslehre,
meist mystischen Heilslehre) verwendet. Friedrich Schiller:
Welche Religion ich bekenne? Keine von allen die
du mir nennst. Und warum keine? - Aus Religion! Und:
Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift
glaubt, sondern welcher keiner bedarf und wohl selbst eine machen
könnte. (Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher,
Theologe, 1768-1834) (> Texte zum Thema
Religion)
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Ritual = wiederkehrende Abfolge von Handlungen mit einer bestimmten
Form, bei Tieren durch Instinkt verursacht, bei Menschen meist durch Erziehung
und Gewöhnung, seltener durch Einsicht. "Ein
Ritual dient dazu, die persönliche Erfahrung zu verallgemeinern und
ihr einen Platz in der kosmischen Ordnung zuzuweisen."
(Paul Rebillot) (>
Rituale)
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Schule = von lat. schola, gr. scholé: Ruhe, Muße, Sammlung,
gelehrte Unterhaltung, Vortrag. Heute überwiegend eine staatlich angeordnete
und durchgeführte Form der Kinderarbeit mit erheblichen nachteiligen
Nebenwirkungen für Individuum und Gesellschaft. (>
Texte zum Thema Schule)
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Seele = der Inbegriff der "Innerungen" des Menschen, das Zusammenspiel
von Gefühl und der verinnerlichten geistigen Einstellung. Anschaulich
gemacht im Vergleich mit Musik, die aus dem Zusammenwirken des Instruments
mit dem Konzept der Kompostion besteht. (> 'Der Irrtum
mit der Seele')
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Selbstverwirklichung = Verwirklichung der persönlichen
Möglichkeiten, Einordnung der bisher abgelehnten Eigenschaften (des
"Schattens") und Bewußtwerden der Urformen des kollektiven Unbewußten
im Zug der Individuation. Im weiteren Sinn das Ausschöpfen der
Gefühls- und Denkmöglichkeiten eines Menschen, den vollen Einsatz
seiner schöpferischen Fähigkeiten, die er häufig während
der Kindheit zugunsten eines engen, vom Verstandesdenken allein bestimmten
Anpassungsprozesses eingebüßt hat. Die Wandlung vom fremdbestimmten
zum selbstbestimmten Lebewesen.
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Sinn = Bedeutung, Bestimmung, Zweck, Wert, Idee, Wesen. (>
Texte zum Thema Lebenssinn)
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Toleranz = Toleranz ist das Bewusstsein
der Differenz (Unterschiedlichkeit) und wird oft bequemerweise
als Goßzügigkeit gesehen. Toleranz
sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein, sie muß
zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.
(Goethe) Toleranz
ist das Ertragen des anderen in der Absicht, ihn besser zu
verstehen. (Alexander Mitscherlich)
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Transzendenz = das Jenseits. Wenn Transzendenz einen Sinn hat, dann
den des Übersteigens des eigenen narzistischen Ichs, um frei zu werden
zu einer sinnvollen, humanistischen und damit auch diesseitig-christlichen
Lebensgestaltung, die in ihrer Nächstenliebe auch die Umwelt mit
einschließt. Erst das Einüben einer agnostischen Haltung, was
die nicht beweisbaren letzten Dinge anbelangt, kann die für ein friedliches
Zusammenleben nötige Stabilität des Einzelnen bewirken. Mehr als
die Theologie brauchen die Menschen heute die Psychologie, weniger um zu
heilen, was heute im Vordergrund steht, als vielmehr überhaupt erst
einmal zu sich selbst zu finden, sich anzunehmen, mit sich umgehen zu lernen
und so erwachsen zu werden. So könnten allmählich erwachsene
Gesellschaften und letztlich eine erwachsene Menschheit entstehen.
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Trauer = Trauer ist ein seelischer Vorgang,
in dem ein Individuum einen Verlust mit Hilfe eines wiederholten schmerzlichen
Erinnerungsprozesses langsam zu ertragen und durchzuarbeiten lernt, um danach
zu einer Wiederaufnahme lebendiger Beziehungen zu den Menschen und den Dingen
fähig zu werden. (Alexander u. Margarete
Mitscherlich: Unfähigkeit zu trauern) (>
Texte zum Thema Tod/Trauer)
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Tugend = (von taugen), Inbegriff sittlicher
Charaktereigenschaften. Im Altertum galten als Haupt-T. (Kardinal-T.): Weisheit,
Gerechtigkeit, Besonnenheit und Tapferkeit (Willensstärke); im Christentum
noch 3 weitere: Glaube, Liebe, Hoffnung.
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Übermensch = eine von Nietzsche verwendete Bezeichnung,
die oft mißverstanden und mißbraucht wurde. Vermutlich wurde
nicht der sich über andere erhebende Mensch gemeint, sondern der aus
sich selber heraus erschaffende und bestehende Mensch, der keinem verehrten
Modell folgt und niemanden nachahmt, der eine kritische Distanz zu sich selbst
hat und stets bestrebt ist, humanistische und ökologische
Grundsätze bestmöglich umzusetzen, der mündige, selbst- und
mitverantwortliche Mensch.
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verantworten = sich verbürgen, haften, garantieren, für
etwas geradestehen, einstehen, dazu stehen, gewährleisten, gutsagen,
gutsprechen, sich anheischig, verbindlich, verantwortlich machen, sich
verpflichten, die Folgen tragen, Verantwortung übernehmen, sich für
etwas einsetzen, stark machen, sich verbunden fühlen,
Verantwortung = Gewissenhaftigkeit, innere Verbundenheit zur Mitwelt,
Verpflichtetsein gegenüber sich selbst und seinen ethischen Vorstellungen
sowie der Mitwelt. Ethik ist eine bis ins Unendliche
erweiterte Verantwortung. (Albert Schweitzer, Arzt
und Philosoph 1875-1965)
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Verhalten = äußerlich wahrnehmbare Tätigkeiten eines
Lebewesens und das Erleben als inneres Verhalten. Auch vegetative
Veränderungen (Blutdruck, Hautwiderstand).
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Vorstellung = Wiedervergegenwärtigung früher wahrgenommener
Gegenstände oder Situationen unabhängig von entsprechenden
Sinnesreizen.
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Wahrhaftigkeit = das Streben nach Erkenntnis der Wirklichkeit. Vom
humanistischen Standpunkt ist die Wahrhaftigkeit wichtiger als die Wahrheit.
(> Albert Schweitzer über
Wahrhaftigkeit)
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Wahrheit = ein derzeitiger, subjektiver oder allgemgültiger
Erkenntnisstand. - Die Erlebnisse des Individuums bilden das Kriterium, an
dem Wirklichkeit gemessen und bewertet wird. Außer den Erlebnissen
des einzelnen (und den Normen der jeweiligen Gruppe) gibt es keine Wahrheit,
und deshalb ist die Wahrheit immer relativ. - Wahrheit ist gebunden an
Erkenntnisfähigkeit und erfordert ständiges Streben nach Wahrhaftigkeit
zu ihrer Erhaltung. - Wahrheit ist die Eigenschaft einer Aussage wie
weit diese mit der Welt der Tatsachen übereinstimmt. -
Man muß das Wahre immer wiederholen, weil
auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von
einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf
Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und
es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf
seiner Seite ist. (Goethe zu Eckermann)
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Wahrnehmung = Verarbeitung der Empfindungen im Organismus, die zu
einem relativ stabilen und zuverlässigen Bild der Umwelt führt,
wie es für das Überleben eines Organismus dienlich ist.
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Weisheit = Nicht im abstrakten
Wissen, sondern in der richtigen und tiefen anschaulichen Auffassung der
Welt liegt die Quelle wahrer Weisheit.... Weisheit ist die vollendete, richtige
Erkenntnis der Dinge, im ganzen und allgemeinen, die den Menschen so völlig
durchdrungen hat, daß sie nun auch in seinem Handeln hervortritt, indem
sie sein Tun überall leitet. Arthur Schopenhauer
(1788 - 1860)
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Weltganzheit (oder das Weltganze) = aus humanistischer Sicht kein
Konstrukt (gedankliche Erfindung, haltlose Spekulation), sondern das real
existierende Ganze der für Menschen erkennbaren und nicht erkennbaren
materiellen und geistigen, belebten und unbelebten Welt vom kleinsten Teil
bis hin zum gesamten Kosmos, All oder Universum. Es ist das reale Umfeld,
die Lebensgrundlage der Gesamtheit der Menschen. Die gesamte Menschheit ist
wiederum realer Teil des Weltganzen. Diese geistige und emotionale Verbundenheit
zwischen Individuum und dem Weltganzen ist eine Sicht von humanistischer
Religion oder Rückbindung oder Ideologie oder Weltanschauung oder wie
man es sonst noch nennen mag.
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Willensfreiheit = Selbst wenn alles determiniert (vorherbestimmt)
wäre, wenn wir keinen freien Willen hätten, würde uns das
nicht davor bewahren, verantwortlich für unser Tun zu sein.
(sinngemäß nach Max Planck)
Aus neurophysiologischer Sicht gibt es niemals
so etwas wie einen freien Willen. (Die Reaktion des Lesers auf diese
Aussage ist eine Folge seiner augenblicklich bevorzugten Bahnen!) Die einzig
sinnvolle Bedeutung, die wir der Vorstellung eines freien Willens einräumen
können, besteht darin, daß wir neue bevorzugte Bahnen anlegen
können, indem wir uns bestimmten Veränderungen der Umwelt aussetzen
und wohlüberlegt unser Denken in entsprechende Richtungen lenken. Wir
werden sehen, daß das für viele Menschen schon seit langem notwendig
wäre, doch es muß noch einiges vorausgeschickt werden, bevor wir
zu diesem Punkt zurückkehren können. (Herbert James
Campbell, Der Irrtum mit der Seele (Die Lust-Areale) © 1973 by H. J.
Campbell, Titel des Originals: »The Pleasure Areas«)
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Wissenschaft = zweckfreie oder zielgerichtete, systematische,
überwiegend analytische Suche nach oder Sammlung von Wissen, wobei eine
Zweckfreiheit in eine ethische Orientierung eingebunden bleiben sollte.
Wissenschaft - Einem ist sie die hohe, die himmlische
Göttin, dem Anderen / Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter
versorgt. (Friedrich Schiller, Dichter,
1759-1805) (> Wissenschaft)
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Würde des Menschen = dem Menschen innewohnender Wert und innerer
Rang, Menschenwürde; innere Haltung, die durch das Bewußtsein
vom eigenen Wert oder von einer geachteten Stellung bestimmt wird; Autonomie
und sittliche Selbstgesetzgebung (Kant), Echtheit. Ähnlich wie bei der
Identität enthält Würde Selbstbild, soziale Aufgabe und
Anerkennung durch bedeutsame Bezugspersonen sowie Selbstverantwortung.
Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft
ist Geistesfreiheit, und Würde heißt ihr Ausdruck in der
Erscheinung. Ausdruck einer erhabenen Gesinnung. (Friedrich Schiller)
Siehe auch Text 'Menschenwürde
unantastbar?'
Unklarheit der Begriffe ist von größter
Schädlichkeit.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Begriffe, die man sich von was macht, sind sehr
wichtig.
Sie sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann.
Bertolt Brecht
Begriffe sind geistige Werkzeuge,
sie müssen nachgeschärft werden,
um gute Werke zu erzeugen.
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Texte zum Thema Mensch
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