Kindesmißbrauch im Namen von Religion

Beginn, Auswirkungen, Ursachen, Lösungen 

Die Tatsache des Mißbrauchs von Kindern weltweit im Namen von Religion ist allgemein noch kaum bewußt. Entweder viel zu groß oder aber viel zu verdeckt sind meist die Auswirkungen dieser Problematik, als daß man sich allgemein mit ihren Ursachen befassen würde. Und viel zu sehr sind viele verantwortlich am Mißbrauch Mitwirkende persönlich durch ihr eigenes Schicksal in der Sache verstrickt, so gehört der Mißbrauch allgemein noch immer (unbewußt) zur Normalität. 

Beginn des religiösen Kindesmißbrauchs

Dieser beginnt mit der Erziehung von Kindern zu einer bestimmten religiösen Glaubensrichtung. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Es geht nicht um das beispielhafte persönliche Vorleben durch religiös orientierte Erzieher, nicht um diese indirekte Form der Erziehung zu einem ethisch einwandfreien Verhalten. Es geht beim Mißbrauch um die direkte Anleitung zum Glauben an bestimmte religiöse Objekte und zum Praktizieren von religiösen Kulten und Ritualen im Dienst von Institutionen. Und es geht um konfessionelle Festlegungen wie Kindes-Taufe, Religions- bzw. Konfessions- Unterricht und ähnliches. Als besonders verhängnisvoll sei hier neben der psychischen die in manchen Kulturräumen praktizierte irreparable körperliche Beschneidung von Kindern beiderlei Geschlechts genannt.

Religiöser Mißbrauch von Kindern beginnt mit jedem Versuch, Kinder in eine festgelegte Glaubensrichtung zu lenken, weil damit die - inzwischen durch internationale Menschenrechte garantierte - freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit erschwert bzw. verhindert wird. Vor allem wird die eigentlich beabsichtigte religiöse (rückbindende) Heilung der Kinder vom natürlichen Getrenntsein von ihrer Mitwelt durch zu frühen Einsatz von geistigen Heilmitteln (Drogen) be- oder gar verhindert. Wie im medizinischen, so können auch im religiösen Bereich durch zu frühes Verabreichen oder Überdosieren von Heilmitteln die Bildung von eigenen Abwehrkräften erschwert oder verhindert und eine oft lebenslange Abhängigkeit von diesen Heilmitteln herbeigeführt werden. (Siehe hierzu auch die Texte auf dieser Homepage 'Religion', 'Frieden, Demokratie und Religion' und 'Gedanken über das Heil' oder z.B. auch das Buch 'Tilmann Moser: Gottesvergiftung')

 
Auswirkungen des religiösen Kindesmißbrauchs

Die von der Natur her abzuleitende Bestimmung des Menschen ist normalerweise - wie auch bei anderen Lebewesen - seine optimale Entfaltung. Hierzu gehört auch Mündigkeit, die Eigenständigkeit und Verantwortungsbereitschaft enthält. Dazu bedarf es einer Entwicklung zur Ablösung von den Eltern. Eine grundlegend verhängnisvolle Auswirkung religiösen Kindesmißbrauchs ist es, daß, noch bevor ein Kind sich von seinen Eltern ablösen kann, ihm mit Gott ein Übervater anerzogen wird, der ihm meist zeitlebens erhalten bleibt, so daß nie eine echte Eigenständigkeit und Verantwortungsfähigkeit entstehen kann. Es bleibt meist eine ständige unterschwellige Abwehrhaltung gegen eine aufgezwungene Autorität bestehen mit all den daraus resultierenden psychischen Folgen für den Betreffenden selbst und auch für seine Mitwelt.

Nach Erkenntnissen der Psychologie sind frühe Einwirkungen auf die Psyche eines Kindes ganz entscheidend für sein späteres Leben. Sie werden im Hirn gespeichert in Form unbewußter Erinnerungen. Im erwachsenen Alter können sie dazu führen, verdrängte Ereignisse ständig zu wiederholen, um zur Befreiung früher erlittener Ängste zu kommen. Es sind emotionale Deformationen, die später zu destruktiven Verhaltensweisen und Handlungen führen können. Androhungen von körperlicher Gewalt sind Kleinkinder hilflos ausgeliefert. Im Gegensatz zum Tier ist ihnen eine Reaktion mit Flucht oder Angriff nicht möglich. So können jahrzehntelang zurückgehaltene natürliche Reaktionen mitunter zur Gewalt gegen schwächere Objekte werden. Nach Alice Miller ist das "eine mögliche Folge der Wut und Verzweiflung des Kindes, das bereits in seiner averbalen Zeit mißachtet worden ist. Solange der Zorn auf einen Elternteil unbewußt und verleugnet bleibt, läßt er sich nicht auflösen. Er läßt sich nur auf Sündenböcke verschieben, auf die eigenen Kinder oder angebliche Feinde." Ebenso, wenn nicht noch gravierender, weil weniger auffällig als Gewaltandrohungen sind psychische Einengungen und Beschneidungen der Erfahrung und Entfaltung eigenständiger, ursprünglicher und unspezifischer kindlicher Religiosität durch spezifische Indoktrinationen bestimmter Glaubensrichtungen.

Entgegen der allgemein verbreiteten Wunschvorstellung geben die meisten religiös-konfessionellen Glaubens-Inhalte keine wirkliche echte Sicherheit, weil sie nicht wissenschaftlich haltbar sind und deshalb nicht hinterfragt oder gar angezweifelt werden dürfen. Das Ergebnis ist eine verborgene innere Unsicherheit, eine innere Unaufrichtigkeit und ein daraus resultierender Mangel an Fähigkeit und Bereitschaft zu kritischer Selbstwahrnehmung, verursacht durch eine Gespaltenheit zwischen natürlicher Vernunft und angepaßtem Glauben. "Wer am Glauben zweifelt, der ist schon verloren", heißt es nicht selten in religiösen Kreisen. In den meisten religiösen Gemeinschaften werden kritische Menschen als Gefahr empfunden und als Abweichler behandelt, so daß eine menschliche Entfaltung und Weiterentwicklung von Individuum und Gemeinschaft kaum noch möglich ist.

Mit der Verehrung und Anbetung von Symbolen wie dem Kruzifix geschieht eine Umwertung von Werten und Gefühlen. Ursprünglich als Folterinstrument und Werkzeug des Todes wird es im Extrem als Schmuck getragen und sogar als "süßes Holz" besungen. Kleine Kinder, denen dieses Symbol erstmals ins Zimmer gehängt wurde, begannen zu weinen und konnten nicht einschlafen. Sie hatten noch ein gesundes Gefühl des Entsetzens gegenüber dem plastischen Bild von einem gemarterten Menschen, der mit festgenagelten Händen und Füßen am Kreuz hängt.

"An diesem Kreuz (in der Kirche) hängt ein toter Mann, es ist eine fast brutale Darstellung eines geschundenen Mannes. Ich kann nicht davon ausgehen, daß Kinder im Kindergarten- und Schulalter unbedingt wissen, wie es dann weiterging. Und unter diesen Voraussetzungen halte ich es für nicht unbedingt geeignet, daß man Kinder mit diesem Kreuz konfrontiert. Wir haben hier (im Kindergarten) vor Jahren zuerst einmal ein Kreuz hergehängt, ein sehr großes Kreuz, das hing aber nicht lange da, weil die Leiterin sagte, die Kinder, wenn sie da vorbeigehen, haben Angst vor dem Gekreuzigten. Das war für mich ausreichende Begründung, um das Kreuz wegzunehmen. Wir haben dann einen besseren Platz dafür gesucht und es in unser Leichenhaus gehängt."

Pfarrer Dallmeier, Martlhofen (Bayern) in einem Fernseh-Bericht (BR-Quer 17.01.02 )

Im Laufe einer religiösen Erziehung gewöhnen sich Kinder an das Bild der Grausamkeit und empfinden es als normal und sogar anbetungs- und verehrungswürdig, es begleitet sie in manchen Gegenden Tag und Nacht. Eine solche Erziehung entspricht einer seelischen Vergewaltigung, einer Abrichtung, Abhärtung und Desensibilisierung. Hierdurch wird ein Mißtrauen gegenüber den eigenen Gefühlen und Werten herbeigeführt und verfestigt, das eine Grundlage zur Unaufrichtigkeit nicht nur sich selbst, sondern auch anderen gegenüber schafft, da die Erwachsenen eine Anpassung an ihre Normen erwarten und andernfalls mit Abweisung und Liebesentzug reagieren. Dieser Zwang zum Unterdrücken berechtigter natürlicher Gefühle und das damit verbundene Erlebnis einer elementaren Ungerechtigkeit bezüglich einer eigenständigen freien Entfaltung führen meist zum Verdrängen von Versagungen und können einerseits zu Störungen der Selbstwahrnehmung und andererseits auch zu Aggressionen gegen sich und andere führen.

Häppi Christmast (4 KB)

Häppi Christmast (4 KB)

Dummes Zeug kann man viel reden,
Kann es auch schreiben,
Wird weder Leib noch Seele töten,
Es wird alles beim alten bleiben.

Dummes aber vors Auge gestellt
Hat magisches Recht:
Weil es die Sinne gefesselt hält,
Bleibt der Geist ein Knecht.

Johann Wolfgang von Goethe

*

Kinder erleben nichts so scharf und bitter
wie die Ungerechtigkeit.

Charles Dickens, britischer Schriftsteller (1812-1870)

Ähnlich wie bei Mitgliedern von Sekten, die sich in ihrer - für Außenstehende offensichtlichen - Abhängigkeit frei und wohl fühlen, wird auch den früh zu den allgemein anerkannten Konfessionen hin erzogenen Menschen ihre Abhängigkeit und mangelnde Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung meist nicht mehr bewußt. Dieselben Menschen, die sich - zu recht - über die Darstellung von Greueltaten in Horrorfilme empören, gewöhnen ihre Kinder an den grausigen Anblick des gemarterten Jesus. Als Entschuldigung für die Duldung eines solchen Widerspruchs ist selbst von hoch intelligenten, ansonsten kritischen Menschen zu hören, daß sie halt so erzogen worden seien. So wundert es nicht, daß durch die Wirkung einer frühkindlichen Indoktrinierung noch heute die meisten Politiker freiwillig ihren Amtseid mit dem Zusatz "so wahr mir Gott helfe" ablegen und damit bekennen, daß sie letztlich nicht eigenverantwortlich handeln. (Siehe hierzu Erklärungen von 37 Spitzenpolitikern auf eine entsprechende Umfrage.)

Besonders folgenschwer für den Frieden in der Welt sind die Auswirkungen des Kindesmißbrauchs durch die Abgrenzung von Menschen anderen Glaubens, verbunden mit dem Entstehen von Überheblichkeit (Auserwähltheit, Rechtgläubigkeit), Rivalität und Gewalt gegenüber diesen (Un- und Andersgläubigen), auch heute noch, sogar in Europa. Die menschliche Geschichte wird begleitet von religiös motivierten Konflikten, und ein Ende ist nicht abzusehen.

Spezielle Formen des religiösen Mißbrauchs von Kindern sind u.a. die Kinderprostitution z.B. in Indien, wo trotz offiziellen Verbotes Mädchen von ihren Eltern als Teenager zu Devadasis, das bedeutet Göttliche Jungfrauen, hergegeben und so zu Dorfhuren oder an Bordelle verkauft werden. Knaben werden, wenige Jahre alt, von ihren Eltern irgendwelchen Gurus in Einsiedeleien (Matts) oder buddhistischen Mönchen (Lamas in Tibet) überlassen. In Afghanistan untersagten die islamischen Taliban den Schulbesuch für Mädchen. Wie immer, so schweigt auch hier die UNICEF, wenn Religion im Spiel ist.

Körperliche Verstümmelung an den Geschlechtsorganen nicht nur bei männlichen, sondern sogar bei weiblichen Kindern verschiedener religiöser Bekenntnisse mit entsprechenden lebenslangen körperlichen und psychischen Folgen ist eine besonders schwerwiegende Art des Kindesmißbrauchs im Namen von Religion bzw. einer von dieser geprägten Kultur. Die Auswirkungen der erlebten Gewalt und des religiösen Einflusses sind so tiefgreifend, daß trotz der eigenen schrecklichen Erfahrungen diese Rituale an den eigenen Kindern vorgenommen werden.

Gegenüber diesen zuletzt genannten Auswirkungen religiösen Kindesmißbrauchs mögen die in unserer Gesellschaft verbreiteten Formen der religiösen Einflußnahme unbedeutend erscheinen. Deshalb sind diese jedoch nicht weniger schwerwiegend, im Gegenteil, sie sind sogar wesentlich unheilvoller, weil sie so wenig sichtbar sind. Viele der negativen gesellschaftlichen Entwicklungen lassen sich letztlich auf diesen frühen, sehr subtilen religiösen Kindesmißbrauch zurückführen. Wer diese Behauptung als übertrieben oder gar absurd empfindet, der sollte diesem Vorwurf zumindest deshalb nachgehen, um ihn zu widerlegen.
   
Ursachen für religiösen Kindesmißbrauch

Hier sind vor allem psychische und materielle Abhängigkeiten der religiös erziehenden Erwachsenen von traditionellen religiösen Konfessionen zu nennen. Die meisten dieser betreffenden Personen, seien es Eltern, Großeltern, Verwandte, Bekannte, Lehrer usw. trauen aufgrund ihrer eigenen inneren Unsicherheit oder Scheinsicherheit und ihrem Mangel an kritischer Distanz ihrem eigenen Glauben gegenüber den Kindern nicht zu, daß sie eigenständig zu einem ihnen gemäßen religiösen Glauben finden. Deswegen zwingen sie die Kinder mit allen möglichen psychischen und physischen Mitteln zur Übernahme ihres eigenen Glaubens. Die Folgen einer solchen Indoktrinierung, besonders einer unterschwelligen, für den einzelnen Menschen und für die Gesellschaft sind ihnen meist nicht bewußt. Deshalb wäre hier im Interesse einer gesellschaftlichen Stabilisierung und ethischen Weiterentwicklung viel mehr Aufklärung als bisher nötig. Ansätze hierzu sind durch die zunehmenden religiösen Einflüsse von anderen Kulturen erkennbar.

Eine schwerwiegende Ursache von religiösem Kindesmißbrauch ist in einer direkten Glaubens-Vermittlung zu sehen, die nicht nur aus innerer Unsicherheit und darauf aufbauend aus Tradition, Gewohnheit, Opportunismus oder aus Pflichtgefühl, sondern aus professionellen Gründen durch religiöse Institutionen mit staatlicher Unterstützung erfolgt. Hier gibt es eine Symbiose aus emotionaler Unsicherheit und materieller Existenzgrundlage, die leider sehr stabil ist.

Zur Lösung des Problems

Um den negativen gesellschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken und die ethische Stabilität zu erhöhen wird es not-wendig sein, die geistigen Grundlagen der gewohnten ethischen Orientierungen kritisch zu untersuchen, so wie inzwischen in technischen Bereichen selbstverständlich geworden ist, Fahrzeuge und technische Anlagen regelmäßig auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen. Gleichzeitig zu dieser, am Vorhandenen erfolgenden Analyse wäre eine neue, ganz oben in unseren Werte-Ebenen ansetzende Vision einer realen Utopie von einem menschlichen Ideal bewußt zu machen, um die mit einer Analyse des traditionsgemäß Vertrauten verbundene Verunsicherung auszugleichen und die Orientierung neu ausrichten zu können. Das heißt, ein Hinterfragen bisher vertrauter ethischer Orientierungen abgrenzender Art würde leichter fallen, wenn die Möglichkeit einer neuen Orientierung, die alle Menschen unserer einen Welt einschließt, vermehrt im Bewußtsein vorhanden wäre.

Der inzwischen schon gewohnten zunehmenden Globalisierung dürfte der Gedanke von einer religiösen, rückbindenden Orientierung an einem universellen Humanismus entgegenkommen. So wie die Forderung nach materiellem Verzicht zugunsten der Umwelt immer selbstverständlicher wird und immer öfter von Verzicht auf Besitzstandsdenken gesprochen wird, so wird künftig auch der Verzicht auf geistige und kulturelle Traditionen, die abgrenzend und trennend wirken, immer notwendiger erscheinen. Das zunehmende globale Bewußtsein von unserer einen Menschheits-Familie dieser einen Welt wird früher oder später ein solches von der einen Menschheits-Religion und -Kultur verlangen.

Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, daß es gewaltige kulturelle Unterschiede gibt, die sich in einer sogenannten "fremden Mentalität" äußert, zeigt die ethnologische Literatur, dass die Mitglieder alle Völker dieser Erde eine bis in die Details hineinreichende identische psychische Struktur besitzen. Moralische Ideale teilen praktisch alle Menschen als ihr phylogenetisches Erbe: Kinder auf der ganzen Welt bringen nahestehenden Menschen liebevolle Gefühle entgegen und reagieren ablehnend auf Brutalität und Ungerechtigkeit. Die Veranlagung, Scham, Schuldgefühle und Empörung zu empfinden, teilen wir mit allen anderen Menschen - jedes Kind verfügt über einen Grundkanon von angeborenen Reaktionen, die es zu ethischem Handeln verpflichtet. (...) Zu welchen Gelegenheiten und in welcher Stärke wir emotional reagieren, hängt stark vom Wertesystem einer Gesellschaft ab, denn die Bereitschaft, sich an die eigenen moralischen Grundüberzeugungen zu halten, wird individuell durch das soziale Umfeld erlernt.

Zitat aus "Das Evangelium der Naturwissenschaften" von P.-P. Manzel, S. 136
(www-user.uni-bremen.de/~geogr/evangelium/ )

Der Verzicht auf Identifikations-Hilfen, die auf äußeren Abgrenzungen beruhen, wird der Identifizierung mit sich selbst und dem Ganzen nicht entgegenstehen, sondern eher entgegenkommen und damit zur Entfaltung und Stabilisierung des Individuums als Voraussetzung der Stabilisierung von Gesellschaft und Umwelt beitragen.

'Mit List aus der Last eine Lust machen' könnte das neue Motto lauten. In unserer Gesellschaft ist es heute doch "in", das Neue, Ungewöhnliche, das Sensationelle, das Abenteuerliche, der Nervenkitzel. Packen wir's an! Statt Bungie-Springen, bei dem der freie Fall des Körpers erlebt wird, zum Beispiel Tabu-Aufbrechen, wo der freie Aufstieg des Geistes zum Erlebnis wird. Oder Verzicht auf überholte Tradition als Lust. Der Lustgewinn durch Verzicht auf Lust bei Asketen hat erwiesen, daß alles möglich ist, wenn die geistige Einstellung stimmt. Es fehlt wohl noch an geistigen Animateuren, die hier eine Marktlücke erkennen. Wenn die kirchlichen Seelsorger sich ihrer Verantwortung gegenüber den Mitmenschen umfassender bewußt würden, dann könnten sie auch zur Lösung der aktuellen Probleme ihrer Kirchen wirksam beitragen.

Konkret: Religion ist neu zu definieren, von Verfremdung und Überfrachtung zu befreien, wenn Religion nicht weiterhin als geistige Droge, sondern als echtes Heil-Mittel wieder wirksam werden soll. Religion ist nicht Konfession. Religion ist Rückbindung, direkte Rückbindung des Einzelnen an das Ganze. Das durch Religion zu erreichende Heil besteht in der eigenständigen, unmittelbaren und bewußten Verbundenheit des Individuums mit dem Weltganzen.

Kinder brauchen keine geistigen Heilmittel in Form von religiösen Heilslehren, sondern geistige Freiheit und Vertrauen. Sie brauchen Zeit und Unterstützung zur eigenen freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Kinder brauchen Begleiter, die ihnen keine zweifelhaften Wahrheiten aufdrängen, sondern sie zum Hinterfragen und zur Wahrhaftigkeit ermutigen. Kinder brauchen Vorbilder die mit Gelassenheit vorleben, daß man nicht alles wissen kann und muß, die ihnen auch mal sagen: "das weiß ich nicht, das weiß niemand genau, es gibt Menschen die glauben dieses, und andere die glauben jenes, ich glaube folgendes, und du kannst dir etwas davon aussuchen oder etwas eigenes entwickeln, und du kannst immer offen bleiben für neue Erkenntnisse". Kinder brauchen Menschen, die ihre innere Sicherheit aus einem realistisch-heilen Weltbild gewinnen, nämlich daraus, daß sie sich als Teil der Gesellschaft und der Natur erkennen und erleben, und die ihre Aufgabe in der Vervollkommnung ihrer eigenen Persönlichkeit in größtmöglicher Harmonie und Verbundenheit zu ihrer Mitwelt sehen.

Groß und glücklich wäre der Meister, der alle seine Schüler
größer machen könnte, als er selbst war.

Johann Gottlieb Fichte, Philosoph (1762-1814)

Abschließend einige weitere Zitate zum Thema, die zeigen, es ist im Grunde alles wesentliche schon gesagt worden, nur wurde es bisher zu wenig beachtet und befolgt. Ich halte es mit Voltaire, der sagte: Ich werde mich solange wiederholen, bis man mich verstanden hat, und ich würde mich freuen, wenn auch andere Menschen guten Willens nicht müde würden, Kritik zu üben, da wo es not-wendig ist und gleichzeitig mindestens ebenso fleißig neue, alle Menschen dieser einen Welt verbindende Wege ethischer Orientierung anzubieten, wie sie ein umfassend verstandener, universeller Humanismus ermöglicht.

Rudolf Kuhr

die Taufe (39 KB)
Janosch: "die Taufe"

  Zitate zum Thema

Ohne kritischen Einspruch, ohne das Engagement unbequemer Denker
verkümmert eine Gesellschaft. Wir brauchen Streit und Widerspruch,
wir brauchen Zumutungen und Fragen unabhängiger Köpfe.

Roman Herzog, Ex-Bundespräsident

Alles Tiefe ist zugleich ein Einfaches und läßt sich als solches wiedergeben,
wenn nur die Beziehung auf die ganze Wirklichkeit gewahrt ist.

Albert Schweitzer, Humanist (1875-1965)

Ist denn so groß das Geheimnis, was Gott und der Mensch und die Welt sei?
Nein! Doch niemand hört's gerne; da bleibt es geheim.

Johann Wolfgang von Goethe, Dichter (1749-1832)

Warum hört's niemand gerne? Weil es ernüchternd ist und Arbeit am Selbst bedeutet. (R.K.)

Ein menschliches Wesen ist ein Teil des Ganzen, das wir Universum nennen, ein durch Raum und Zeit begrenzter Teil. Es erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas von allem anderen Getrenntes - eine Art optische Täuschung seines Bewußtseins.

Albert Einstein, Physiker (1879-1955)

Dieses Getrenntsein ist Ursache für den Bedarf an Religion, an Rückbindung. (R.K.)

Was uns der Erfindergeist der Menschen in den letzten hundert Jahren geschenkt hat, vermöchte das Leben sorglos und glücklich zu gestalten, wenn die organisatorische Entwicklung mit der technischen hätte Schritt halten können. So aber nimmt sich das mühsam Errungene in der Hand unserer Generation aus wie ein Rasiermesser in der Hand eines dreijährigen Kindes. Der Besitz von wunderbaren Produktionsmitteln brachte nicht Freiheit, sondern Sorge und Hunger. ... Der Widerstand gegen den unbedingt notwendigen Fortschritt liegt in unglücklichen Traditionen der Völker, die durch den Erziehungsapparat wie eine Erbkrankheit von Generation zu Generation fortgeschleppt werden.

Albert Einstein, Physiker (1879-1955)

Diese unglücklichen Traditionen lassen sich dadurch überwinden, indem die nachfolgenden Zitate berücksichtigt werden:

Man sollte sich zur heiligsten Pflicht machen, dem Kinde nicht zu früh einen Begriff von Gott beibringen zu wollen. Die Forderung muß von innen heraus geschehen, und jede Frage, die man beantwortet, ehe sie aufgeworfen ist, ist verwerflich. Das Kind hat vielleicht seine ganze Lebenszeit daran zu wenden, um jene irrigen Vorstellungen wieder zu verlieren.

Friedrich von Schiller, Dichter (1759-1805)

Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen; dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer, Philosoph (1788-1860)

Wehe dem, der ein Kind in Furcht erzieht, und wenn es die Furcht vor Gott wäre!
Denn er schändet unabsehbare Menschengeschlechter.

Walther Rathenau, Politiker (1867-1922)

Coles hat sich mit Kindern ausführlich über deren religiöse Vorstellungen unterhalten (Robert Coles, Autor des Buches 'Wenn es regnet, wird Gott naß?'). Am interessantesten erscheinen mir die Überlegungen der Kinder aus sogenannten agnostischen Familien: Sie sind die tiefsinnigsten.

Helmut Schreier, Erziehungswissenschaftler

...einer der Wege, die zum w a h r e n Menschsein führen, besteht in dem Bemühen, aus der Anerkennung der Wahrheit Lust zu schöpfen anstatt aus dem Glauben an schöne, aber falsche Vorstellungen. Man muß sich von Vorurteilen, seien sie nun idealistischer oder religiöser Art, zu seinem eigenen Wohle, zum Wohle unserer Kinder und zum Wohle unserer Mitmenschen befreien.
. . .
Religiöse Richtlinien des Handelns, Anweisungen, wie die besondere Form menschlichen Verhaltens aussehen muß, sind alle als Gewißheiten formuliert und den verschiedensten Offenbarungen entnommen - heiligen Schriften, Visionen und Wundern. Die Frage nach der Richtigkeit erhebt sich, im Gegensatz zur Wissenschaft, nicht, und es wird keine Bestätigung durch Beobachtung und Tatsachenvergleich verlangt.
. . .
Es ist ja wohl tatsächlich so, daß die überwiegende Mehrzahl der Christen Kinder von Christen sind, und dasselbe gilt für die Anhänger anderer Religionen, für Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten und sogar für die "Unterabteilungen" der Religionen, für Katholiken, Protestanten, Anglikaner, Mormonen, die Zeugen Jehovas, Baptisten und alle anderen. Es ist der unumstößliche Beweis dafür, daß fast alle Gläubigen die religiösen Ansichten übernommen haben, die ihnen ihre Eltern und die von ihren Eltern ausgewählten Priester beibrachten. Bei so vielen zur Auswahl stehenden Religionssystemen würde genau der entgegengesetzte Effekt zu erwarten sein, wenn sich jeder einzelne mit Hilfe seiner eigenen Vernunft für eine der Religionen entschiede. Die unaufhörlichen Wiederholungen der verkündeten "Wahrheiten", die ständigen Behauptungen, der Glaube sei ein gerechtfertigter Ersatz für Wissen, die wiederholten Aufforderungen zur Buße und die Drohungen mit schrecklicher Vergeltung auf Erden oder nach dem Tode, die fortwährende Betonung der Feindseligkeit gegenüber anderen Glaubenssystemen: Das alles kennzeichnet den langsamen Prozeß der Einpflanzung von Glaubensmeinungen, der gewöhnlich als Gehirnwäsche bezeichnet wird.

H.J. Campbell, Naturwissenschaftler (Campbell, H.J.:Der Irrtum mit der Seele, Scherz-Vlg.Mchn.1973)

Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, Theologen
und Ideologen haben sie verändert, Humanisten könnten sie heilen.

Rudolf Kuhr (frei nach Karl Marx)
 



Humanistische AKTION
12/1997,4
Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe
und Belegexemplar erwünscht. Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich. 

Aufruf der
'Internationalen Humanistischen und Ethischen Union' (IHEU) an die UNICEF gegen religiösen Mißbrauch von Kindern
 

"Kinderrechte haben seit 1990 offizielle Anerkennung gefunden und 71 Länder haben die Ziele zur Verbesserung der Lebensumstände von Kindern bis zum Jahr 2000 unterzeichnet. Die Kinderrechtskonvention ist von 187 Nationen ratifiziert worden und damit zum international am breitesten anerkannten Menschenrechtsvertrag geworden. Die Idee der Konvention war, Kinder nicht weiter als machtlosen Besitz ihrer Eltern zu betrachten, sondern als Menschen mit eigenen Rechten, welche aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände auch besonderen Schutz benötigen.

Obwohl Fortschritte erzielt worden sind in den Bereichen Einschulung, Impfung, Armut, Hunger und Kinderarbeit, gibt es immer noch eine Form von Ausbeutung, welche Jahrhunderte alt und bisher ignoriert oder gar bewußt übersehen worden ist: der Mißbrauch von Kindern im Namen der Religion.

Die IHEU kommt zu dem Schluß, daß alle Länder, die sich mit dem Kinderschutz beschäftigen, sich auch ernsthaft mit dem religiös motivierten Mißbrauch von Kindern auseinandersetzen sollen. Weltorganisationen wie die UNO dürfen nicht im Namen einer "religious correctness" schweigen, sondern müssen grundsätzlich Stellung beziehen gegen religiös begründeten Mißbrauch."

(Quelle: 'International Humanist News' 9/1997)

Empfehlung: Verbreiten Sie diesen grundlegend wichtigen Aufruf, übernehmen Sie diese Seite in Ihre Homepage oder schalten Sie einen Link, informieren Sie möglichst viele, die sich für Kinder einsetzen oder entsprechenden Einfluß nehmen können. Es geht auch um Ihre Zukunft!
Kurze Texte zum Thema religiöser Mißbrauch: 'Erziehung oder Bildung durch Be-ziehung?', 'Philosophieren mit Kindern', 'Frieden, Demokratie und Religion''Grundgesetz benachteiligt Kinder' usw. auf dieser Homepage.

*

In der IHEU haben sich seit ihrer Gründung 1952 rund 100 humanistisch, rationalistisch, säkular und ethisch orientierte Organisationen und Einzelpersonen aus über 30 Ländern mit insgesamt über vier Millionen Mitgliedern zusammengeschlossen. Die IHEU hat als anerkannte Nichtregierungs-Organisation (NGO) beratenden Status bei den Vereinten Nationen (UNO), dem Internationalen Kinderhilfsfonds (UNICEF), dem Europarat und unterhält einsatzbereite Beziehungen zur Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO).

Vom 10. bis 14.01.1999 fand in Bombay (neuer Name: Mumbai), Indien, der

14. IHEU - Weltkongreß  
statt unter dem Motto  
"Humanismus für eine menschliche Entfaltung und Zufriedenheit".

Den Inhalt dieser Seite gibt es jetzt - zusammen mit weiteren 43 wesentlichen Seiten dieser Homepage -
in dem Handbuch 'Wachstum an Menschlichkeit - Humanismus als Grundlage' siehe Info.

 

Leser-Zuschriften

... ich habe den Aufruf über Kindesmißbrauch gelesen und begrüße den Inhalt! Ich habe in religiösen Kreisen genug gelebt um zu wissen wie wahr es ist. Man lebt wie im Mittelalter! Den Kindern werden Auffassungen erzwungen, die sie nicht nur hemmen sondern auch restlos schaden und zerstören. Man sollte die Kinder wirklich Kinder sein lassen.

Sie haben Recht. Nicht nur in einem Punkt sondern in allen. Ich wurde zwar selbst als Kind nicht so mißbraucht, weil meine Eltern zum Glück keine besonders religiöse Menschen waren. Aber ich habe später anderswo gesehen, welchen Unfug man damit treibt. Bei einigen sehr religiösen Familien sah ich, wie die Kinder täglich Stunde für Stunde gezwungen waren von den Eltern die religiöse Sprüche zuzuhören. Ein Junge war sehr aggressiv. Ich will jedoch nicht verallgemeinern, daß alle religiöse Eltern falsch handeln.

Bei einer Familie - allerdings nur in einer - stellte ich fest, daß der Sohn, der nichts davon wissen wollte - auch in Ruhe gelassen wurde. Der Vater war ein Pfingstpriester und sehr tolerant und liebevoll. Aber es ist sehr sehr selten - und hängt ab von der geistigen Reife der Eltern. Ich unterstütze den Gedanken, daß man den Kindern die Suche nach solchen Werten selbst überläßt - und zwar bis hin zum Alter, wo sie selbst wissen was sie wollen und selbst imstande sind verschiedene Sachen inhaltsmäßig zu prüfen. Das gilt übrigens auch für die Taufe. Übrigens: Die Bibel kennt keine Kindertaufe - die Leute, die damals getauft wurden, waren alle in dem Alter wo sie genau wußten was sie unternahmen. Die kirchliche Taufe ist nicht biblisch. Bibel kannte nur Babysegen. Später haben die Kirchen Menschen zwangsweise zu taufen begonnen, da sie die Steuereinkommen früh genug sichern wollten. ... M.K.

*

... Ich bedanke mich sehr herzlich bei Ihnen für Ihre wunderbare Homepage, auf die ich bei meiner Suche nach Texten zu religiösem Mißbrauch gekommen bin. Ihren Ausführungen zu Kindesmißbrauch im Namen der Religion stimme ich uneingeschränkt zu. Ich selbst habe dies so erlebt. Viele Kinder identifizieren sich meiner Meinung nach wohl oder übel mit den Tätern und deren Religion und hinterfragen leider auch als Erwachsene nie diese Einstellung.

Leider blieb es bei mir nicht bei der von Ihnen beschriebenen vergleichsweise sanften Form des Mißbrauches. Ich habe mich als Kind nicht damit identifiziert sondern mich gewehrt. Dadurch wurde behauptet ich sei vom Teufel besessen und es wurde eine Art Teufelsaustreibung vorgenommen. Dieses und andere Geschehnisse führten zu religiöser Traumatisierung aus der ich mich im laufe der Jahrzehnte mehr und mehr herausgearbeitet habe.

Bei dieser Arbeit entdeckte ich wie schwer es sein kann aus dem Gefängnis der Religion auszusteigen auch wenn ich mich intensiv bemühe, denn diese Art Religion ist eine äußerst trickreiche Droge die in den tiefsten Tiefen verankert ist und zum sofortigen Realitätsverlust führt. Nun bin ich die meiste Zeit in Freiheit und finde es sehr unterstützend, Ihre Texte zu lesen. Nochmals Danke. ... K.B.

 Texte zum Thema Kinder, Eltern, Erziehung 


Aus der Tätigkeit der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU)

Die internationale humanistische und ethische Union hat in den letzten Jahren ihr Tätigkeitsgebiet stark erweitern können. Im Jahr 2000 hat sie Kongresse (Australien) und Konferenzen (Argentinien, Avignon) organisiert und finanziert, war beteiligt in den Vorbereitungsgesprächen zu einer europäischen Friedenskonferenz der Bertrand Russell Friedensstiftung und unterstützte die Gay-Parade in Rom. Sie war aktive Teilnehmerin an einem Expertenseminar über Rassismus und Fremdenhass in Warschau, und bereitet die Weltkonferenz gegen Rassismus und Fremdenhass vor, welche diesen September in Afrika stattfinden wird. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen zum Jubiläumskongress (50 Jahre IHEU) 2002 in den Niederlanden.

Im Verlaufe des vergangenen Jahres hat die IHEU einen besonderen Status als beratende Nichtregierungsorganisation der UNO erhalten und war insbesondere aktiv in der UNESCO. Der Europarat hat den Beitrag der IHEU zu einer gefragten Publikation über Menschenrechte gewürdigt. Weiter hat die IHEU den UNO-Beauftragten für Religions- und Glaubensfreiheit bei seinen Vorbereitungen für eine UN-Konferenz über Bildung unterstützt, die in Spanien abgehalten werden und an der die IHEU als Expertin teilnehmen wird.

Aufgetreten ist die IHEU am NGO-Millennium-Forum der UNO in New York und an Anlässen des NGO-Forums in Genf. Daneben hat sie sich in einer internationalen Kampagne eingesetzt für den pakistanischen Humanisten Dr. Shaikh. In einem früheren Fall eines humanistischen Verlegers in Indien war sie erfolgreich gewesen in dessen Verteidigung gegen die Blasphemie-Anklage. Weitere Aktivitäten haben rund um den Millenniums-Walk von Irland bis nach Israel stattgefunden, dazu kam der Wettbewerb zu "Kinderrechte und Religion" und die neu lancierten Jugendprogramme.

Schliesslich wurden humanistische Projekte in Indien, Nepal, Pakistan, Peru, Libanon, Bangladesh und Mexiko in vielen Arbeitsstunden gefördert, Anlässe von Mitgliedorganisationen in Frankreich, Russland, Australien, Indien, Belgien und den USA besucht und die Kontakte mit nahestehenden Organisationen intensiviert.

Bisher ist die IHEU mit einem Vollzeit-Angestellten und einem 50% Sekretariat und dank viel Gratisarbeit von Vorstandsmitgliedern, internationalen Repräsentanten und lokalen Mitgliedern ausgekommen. An de Delegiertenversammlung Anfang Mai in Norwegen hat der Vorstand der IHEU einen Club'100' ins Leben gerufen. Dieser soll aus 100 Mitgliedern (Einzel- oder Gruppen-) bestehen, die bereit sind, jährlich 500$ zu spenden. Damit soll das Sekretariat verstärkt und die Bewältigung der wachsenden Aufgaben garantiert werden können. Mittelfristig ist der Aufbau einer Stiftung geplant, welche die Finanzierung der Tätigkeit der IHFU garantieren soll. (rc)

Quelle: IHEU-News, Mai 2001


Humanistische AKTION
12/1997,2

 
Aus der Internet-Seite der Gesellschaft für Allgemeine und Integrative Psychotherapie - Deutschland (SGIPT):

Vorbemerkung: Aufgrund der unglaublichen politischen Entwicklung in Deutschland - aber auch den international vielfältigen Formen poltischer Gewalt und des Terrors - mit nie für möglich gehaltenem Fremden-, Ausländerhass und der Restauration neo-nationalsozialistischer Entwicklungen haben wir uns im August 2000 entschlossen in unserer Internet-Publikation GIPT, eine neue Abteilung Politische Psychologie zu konzipieren. Ein zweiter 'Schub' für die Politische Psychologie kam mit dem kriegerischen Terroranschlag vom 11.9.01 und seinen Folgen.

Anregungen und MitarbeiterInnen, bevorzugt solche, die sich der Allgemeinen und Integrativen Psychologie und Psychotherapie verbunden fühlen, sind willkommen, denn Integration und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf allen Ebenen sind angesagt, um mit dieser Bedrohung jeglicher Zivilisation fertig zu werden.

Zum erfolgreichen Kampf gegen Rechts zählen wir auch eine neue Wahrhaftigkeit, die Abstand nimmt von Mythen, Legenden und gut gemeinten Halbwahrheiten oder gar Lügen und dadurch insbesondere die Jugend und damit die Zukunft zu gewinnen sucht.
  

Entwurf/ Leitidee:

Internationales Missionierungs-Völkerrechts- Gesetz
 

  • Allen Religionen wird verboten, uneingeladen und unautorisiert durch die Gast-Kultur zu missionieren.

  • Autorisierte "Missionen" müssen das Toleranzgebot beachten, sonst sind sie völkerrechtswidrig.

  • Autorisierte "Missionen" bedürfen der Erlaubnis durch einen von den Vereinten Nationen (UNO) legitimierten internationalen ethnologischen Rat, dessen Richtlinien zu beachten und deren Einhaltung durch unabhängige BeobachterInnen zu kontrollieren ist.

  • Auserwählt-Verkündigungen sind als Verstoß gegen die Allgemeinen Menschenrechte unzulässig.

  • Kooperation jedweder Form mit Geheimdiensten ist unzulässig.

Quelle: http://www.sgipt.org (11.02.02)


 
Mit freundlichen Empfehlungen 
Humanistische AKTION  
2/2002
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www.humanistische-aktion.de/missbrau.htm

Aktualisiert am 01.08.14