Zitate zu Religion 2

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Achtung, die Zitate können Gefühle verletzen!
Sollte dies so sein, liegt es weniger an den Zitaten als an einer mangelnden inneren Sicherheit des Lesers.
Ein vernünftiger Glaube wird durch Zweifel nicht erschüttert, sondern gefestigt.

 

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Die Menschen glauben das gern, was sie wünschen.

Gajus Julius Cäsar, Politiker (100 od.102-44 v.u.Z.)

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...doch was Gott ist, bleibt unverständlich

Dem Geist des Menschen, der ja doch nur endlich.

Luis de Camoes, Dichter (1524-1580)

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Religiöse Richtlinien des Handelns, Anweisungen, wie die besondere Form menschlichen Verhaltens aussehen muß, sind alle als Gewißheiten formuliert und den verschiedensten Offenbarungen entnommen - heiligen Schriften, Visionen und Wundern. Die Frage nach der Richtigkeit erhebt sich, im Gegensatz zur Wissenschaft, nicht, und es wird keine Bestätigung durch Beobachtung und Tatsachenvergleich verlangt.
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Es ist ja wohl tatsächlich so, daß die überwiegende Mehrzahl der Christen Kinder von Christen sind, und dasselbe gilt für die Anhänger anderer Religionen, für Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten und sogar für die "Unterabteilungen" der Religionen, für Katholiken, Protestanten, Anglikaner, Mormonen, die Zeugen Jehovas, Baptisten und alle anderen. Es ist der unumstößliche Beweis dafür, daß fast alle Gläubigen die religiösen Ansichten übernommen haben, die ihnen ihre Eltern und die von ihren Eltern ausgewählten Priester beibrachten. Bei so vielen zur Auswahl stehenden Religionssystemen würde genau der entgegengesetzte Effekt zu erwarten sein, wenn sich jeder einzelne mit Hilfe seiner eigenen Vernunft für eine der Religionen entschiede. Die unaufhörlichen Wiederholungen der verkündeten "Wahrheiten", die ständigen Behauptungen, der Glaube sei ein gerechtfertigter Ersatz für Wissen, die wiederholten Aufforderungen zur Buße und die Drohungen mit schrecklicher Vergeltung auf Erden oder nach dem Tode, die fortwährende Betonung der Feindseligkeit gegenüber anderen Glaubenssystemen: Das alles kennzeichnet den langsamen Prozeß der Einpflanzung von Glaubensmeinungen, der gewöhnlich als Gehirnwäsche bezeichnet wird.
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Die Willkür religiöser Systeme machten sich die jeweiligen Anhänger nur selten klar, obwohl ihnen die historische Bedingtheit von heiligen Schriften wie Bibel und Koran und der Predigten von Jesus und Buddha eigentlich bewußt sein müßte; trotz der gegenseitigen Unvereinbarkeiten wird jede von ihnen für die einzig wahre gehalten.

Dennoch wissen zum Beispiel nur relativ wenige Christen, daß die "Heiligen Schriften" unter kirchenpolitischen Gesichtspunkten sorgfältig zensiert wurden, so daß nur einige dieser "von Gott stammenden" Wahrheiten die Glaubensgrundlage für Millionen bilden durften. Die römisch-katholische Kirche hat diese Praxis der Manipulation wahrscheinlich am eifrigsten betrieben. ... Das bunte Allerlei der "Verkündigungen Gottes" erweckt den Anschein, als ob die Priester vor allem getan hätten, was ihnen beliebte - sie haben sozusagen intellekte Onanie betrieben - ... Obwohl die Manipulationen der Nervenbahnen zwischen den höheren Hirnregionen und den Lustarealen durch den Klerus heutzutage glücklicherweise ohne nennenswerten Erfolg bleiben, ist die Geschichte der Menschheit reich an Beispielen für Grausamkeit, Folterung, Unterdrückung, Kampf und Not, die aus der Forderung nach bedingungsloser Anerkennung von willkürlichen und oft uneinsichtigen Glaubenssätzen erwachsen sind. Darüber hinaus haben die Kirchenfürsten eisern und oft erfolgreich versucht, den Fortschritt auf den Gebieten der Kunst, der Wissenschaft und der sozialen Reformen zu verhindern oder wenigstens zu verzögern. Eindeutige Beweise dafür liegen vor, ... die jeden vernünftigen Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz erkennen lassen, daß die Kirchen und ihre Pfaffen der eigentliche Ursprung des Bösen in der Welt sind.
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In den meisten hochentwickelten Gesellschaften unserer Zeit ist es leider noch so, daß die Vortäuschung von religiöser Gesinnung materielle Vorteile mit sich bringen kann, vor allem dann, wenn öffentliche Belange berührt werden. ... Als Hoffnung für die Zukunft liegen zahlreiche Hinweise dafür vor, daß durch die Fortentwicklung des menschlichen Gehirns das induktive, rationale Denken an Einfluß gewinnen und die Bedeutung der Religion mehr und mehr schwinden wird.
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Untersuchungen haben ergeben, daß der prozentuale Anteil der Universitätsstudenten, die an Gott glauben, weit geringer ist als bei leichaltrigen Personen ohne Universitätsausbildung, aber mit demselben sozio-ökonomischen Hintergrund. ... Im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Bewegungen für die Emanzipation der Frau mutet es seltsam an, daß jede mir bekannte Untersuchung bei Frauen einen wesentlich höheren Anteil an religiöser Gemeinschaftszugehörigkeit als bei Männern aufdeckt. Vielleicht werden einige der Frauen bald ihre Aufmerksamkeit den besonderen Methoden zuwenden, mit denen ihr Geist von einem fast ausschließlich männlichen Pfaffentum manipuliert wird. ... Das gesellschaftlich angemessene Verhalten des Menschen ist eine Angelegenheit der Wissenschaft, nicht der Religion, denn daß unangemessenes Verhalten mehr oder weniger negative Folgen hat, kann wissenschaftlich nachgewiesen werden. ...

Die Macht der Religion bei der Errichtung und Zementierung eines undemokratischen Rechtssystems erläutert und belegt Dr.B.P.Beckwith in seinem weiter oben bereits erwähnten Buch (Religion, Philosophy and Science, New York 1971). Er kommt zu dem Schluß, daß "die römisch-katholische Kirche, das der russisch-orthodoxen Kirche am ehesten entsprechende Gegenstück des Westens, deutliche Gemeinsamkeiten mit dem russischen Kommunismus aufweist". Hierbei kommt es nicht so sehr auf die vermittelten Inhalte an, sondern vielmehr auf die dabei verwendeten Methoden. ...
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...einer der Wege, die zum w a h r e n Menschsein führen, besteht in dem Bemühen, aus der Anerkennung der Wahrheit Lust zu schöpfen anstatt aus dem Glauben an schöne, aber falsche Vorstellungen. Man muß sich von Vorurteilen, seien sie nun idealistischer oder religiöser Art, zu seinem eigenen Wohle, zum Wohle unserer Kinder und zum Wohle unserer Mitmenschen befreien.

H.J.Campbell, Naturwissenschaftler

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Wenn Jesus Christus heute kommen würde, so würden ihn die Leute noch nicht einmal kreuzigen. Sie würden ihn zum Essen einladen und sich darüber lustig machen.
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Der Gedanke, so ist er (Dr.Cabanis) zu glauben geneigt, wird stets noch vom Gehirn abgesondert; aber dann sind Poesie und Religion (und es ist wirklich wissenswert) ein Produkt des Dünndarms.
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Unsere Hauptaufgabe ist nicht, zu erkennen, was unklar in weiter Entfernung liegt, sondern zu tun, was klar vor uns liegt.

Thomas Carlyle, Philosoph (1795-1881)

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Die Gütergemeinschaft ist mehr die adäquate Form unseres Lebens als der Privatbesitz, und sie ist naturgemäß.

Johannes Chrysostomos, Kirchenlehrer (344-407)

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Erfüllen wir unseren Beruf als Mensch, und der Beruf des Priesters wird wertlos.

Anacharsis (Johann Baptiste) Cloots, Humanist (1755-1794)

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Derjenige, der damit beginnt, das Christentum mehr als die Wahrheit zu lieben, wird dazu übergehen, mehr als das Christentum seine eigene Sekte oder Kirche zu lieben, und wird zum Schluß mehr als alles sich selbst lieben.

Samuel Taylor Coleridge, Dichter (1772-1834)

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Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität ... Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe.

Alex Comfort, Arzt und Psychologe (1920-2000)

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Die Kirche lebt davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind. ...
Wenn wir ein Lebensbild Jesu nachzeichnen wollen, dann bleibt uns nur wenig Stoff. Ob wir das bedauern, ist bedeutungslos. Wir haben das Ergebnis der philologischen Textanalyse ohne Rücksicht auf Gefühle und Wünsche festzustellen.

Hans Conzelmann, Theologe (1915-1989)

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Ich schreibe mit der unverhüllt ausgesprochenen Absicht, den als Aberglauben charakterisierten religiösen Glauben zu vernichten (...) es betrifft auch die päpstliche Autorität, indem ich auf geschichtlichem Weg die Quellen der Glaubenssätze nachweise und dokumentiere, daß die Gläubigen den Aussagen von Menschen vertrauen, die ihres Vertrauens unwürdig sind.

Otto v. Corvin, Verfasser des legendären Pfaffenspiegels (1812&endash;1886)
(während der Jahre der politischen Unruhen 1848 Häftling auf dem Hohen Asperg.)

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Die Weltanschauung "Christentum" hat nach meiner Überzeugung weder inhaltlich noch historisch Berechtigung, sich auf den Juden Jesus als Gründer zu berufen. Ihrem tatsächlichen Gründer, dem Apostel Paulus, aber spreche ich die theologische wie auch die menschliche Legitimation ab, als Verkünder ewiger Wahrheiten verstanden werden zu dürfen.

Meine Religiosität hat sich durch den Ablösungsprozess von der Struktur "Kirche" immer mehr verdichtet und profiliert. Ich verstehe heute ihre Grundlage als Eingebundensein in einen grossen universalen Zusammenhang von Realität. Der Einklang mit diesem "Kreis" ermöglicht ein harmonisches "Sein mit sich selbst", das heilenden Effekt hat. Durch die ideologiefreie Annäherung an solche grundlegenden spirituellen und seelischen Erfahrungsebenen habe ich die Überzeugung gewonnen, dass Erlösungsreligionen überflüssig sind. Was die Welt braucht, ist Heilung statt Erlösung. Die dem Menschen dazu helfenden Einsichten und Wahrheiten aber trägt er immer schon in sich selbst.

Ernst Cran, Theologe *1957

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Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt.

Tenzin Gyatso, Dalai Lama XIV *1936

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Die Verteidiger der Kirche, die seit anderthalb Jahrtausenden Millionen Menschen ermordet hat, versuchen begreiflicherweise alles, um die Absolutheit des evangelischen Pazifismus zu bagatellisieren.

Jean Charles Daniel-Rops, Historiker (1901-1965)

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In der zweiten Hälfte meines Lebens ist nichts bemerkenswerter als die Verbreitung des religiösen Unglaubens oder des Rationalismus.
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Das Geheimnis des Anfangs aller Dinge ist für uns unlösbar; und ich für meinen Teil muß mich bescheiden, ein Agnostiker zu bleiben.
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Ich war aber in dieser Zeit (1836-1839) allmählich dahin gekommen, einzusehen, daß dem alten Testament - mit seiner offensichtlich falschen Weltgeschichte, mit seinem babylonischen Turm, mit dem Regenbogen als Zeichen usw. und seiner Art, Gott Gefühle eines rachedurstigen Tyrannen zuzuschreiben - nicht mehr Glauben zu schenken sei als den heiligen Schriften der Hindus oder dem Glauben irgendeines Wilden.
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... ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könne, die christliche Lehre möge wahr sein; denn, wenn dem so ist, dann zeigt der einfache Text (des Evangeliums), daß die Ungläubigen, und ich müßte zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewige Strafen verbüßen müssen. Eine abscheuliche Lehre!
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Der Gemütszustand, den großartige Szenen früher in mir anregten, und der ganz innig mit einem Glauben an Gott verbunden war, wich wesentlich von dem ab, der häufig das Gefühl des Erhabenen genannt wird; und wie schwierig es auch immer sein mag, die Entstehung dieses Gefühls zu erklären, so kann es kaum mehr als ein Beweisgrund für die Existenz eines Gottes vergebracht werden, als die mächtigen, wenn auch unklaren aber ähnlichen Empfindungen, die durch Musik angeregt werden.
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... Man darf ebenfalls nicht die Möglichkeit der ständigen Einflößung des Glaubens an Gott in die Gemüter der Kinder außer acht lassen, einer Einflößung, die eine außerordentlich starke und vielleicht erbliche Einwirkung auf deren Gehirn ausübt, das noch nicht vollständig entwickelt ist, so daß es für sie genau so schwer wäre, den Glauben an Gott aufzugeben, wie für einen Affen, seine instinktive Furcht und Abscheu einer Schlange gegenüber aufzugeben.

Charles Darwin, Naturforscher (1809-1882)

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Die Kanones, auf Grund deren die Hexenprozesse eingerichtet wurden, gelten noch heute als heilig, das Urteil der Päpste über Hexenmeister und Hexen ist noch heute "Urteil der Kirche", und die Lehrbücher der katholischen Moraltheologie definieren und detaillieren "die teuflische Kunst der Zauberei und Hexerei" noch immer genau so, wie es ein babylonischer Magier tun würde, infolgedessen die katholische Kirche fortfährt, ihre exorcistae oder Teufelsaustreiber in Bereitschaft zu halten.

Franz Delitzsch, Theologe (1813-1890)

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Paulus ist erfüllt von einer tiefen Mißachtung der natürlichen Seite der Ehe, die sich nur mit Rücksicht auf die Brüder zu einer Geringschätzung dieser Grundlage herabmildert. Das Weib ist für ihn vorzüglich Trägerin des Geschlechtlichen, wie ja auch seine erste Ursache. Deshalb ist es als solche von der gleichen Geringschätzung, ja Mißachtung getroffen.

G. Delling, Theologe

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Das Johannesevangelium wurde durch Überarbeitung erst kirchenfähig gemacht.
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Die Begriffe "Evangelium", "Heiland" und "Herr" (kyrios) entstammen heidnischer Religiosität.
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Die Passion des biblischen Jesus entspricht nicht der wirklichen Geschichte, sondern wurde aus dem Alten Testament zusammenfabuliert.
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Das wichtigste Ergebnis der dogmatisch ungebundenen Bibelkritik des 19. und 20.Jahrhunderts ist die Erkenntnis der Nichtidentität des Jesus von Nazareth mit dem biblischen und kirchlichen Christus.
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Die neutestamentlichen Schriften galten der Urchristenheit nicht als heilig und inspiriert.
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Das "apostolische Glaubensbekenntnis" stammt nicht von den Aposteln.
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Paulus bezog seine Christologie aus dem Heidentum und ignorierte den geschichtlichen Jesus.
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Bereits bei Paulus findet sich also jene verhängnisvolle Unterscheidung zwischen "Recht"gläubigen und "Un"gläubigen, die über Cyprians Formel, daß es außerhalb der Kirche kein Heil gebe, über die Intoleranz Augustins zu den Kreuzzügen, Judenpogromen, Folterkammer und Scheiterhaufen führt.
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Der päpstliche Primat steht im Widerspruch zu den Anschauungen aller alten Kirchenväter. Auch die sprachgeschichtliche Entwicklung des Papsttitels enthüllt die Unrechtmäßigkeit des römischen Primats.
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Der geschichtliche Jesus hat weder getauft noch einen Taufbefehl erteilt.
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Die christliche Taufe entspricht genau den heidnischen Taufen.
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Das sakramentale christliche Abendmahl entstand in genauer Nachahmung heidnischer Bräuche.
Die Entstehung der katholischen Messe - Mixtur aus jüdischen und heidnischen Elementen.
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Aber kein echtes Ethos zwingt uns zur Diffamierung von Erotik und Sexualität, am allerwenigsten die Moral einer Kirche, die Kanonen und Granaten segnet.
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Die christliche Lehre mußte intellektualisiert werden, um Eindruck auf die Gebildeten zu machen.

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Der Heiligenkult entwickelte sich genau nach dem Vorbild des heidnischen Heroenkultes.
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Bis zum 3.Jahrhundert wußte die Christenheit nichts von einer immerwährenden Jungfrauschaft Mariens.
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Das Trinitätsdogma stammt aus dem Heidentum.
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Der Pakt mit den Reichen macht auch die Kirche reich.
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Den größten Grundbesitz in der christlichen Welt repräsentiert noch immer die katholische Kirche. Der Gesamtbesitz des Vatikans an Aktie und Kapitalbeteiligungen wurde für 1958 auf etwa 50 Milliarden DM geschätzt.
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Im Anschluß an Paulus aber hat die gesamte antike Kirche die Emanzipationsbestrebungen der Sklaven energisch bekämpft. Die r e l i g i ö s e  Gleichstellung der Sklaven kannte man schon in vorchristlicher Zeit.
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Die ersten, die Synagogen niederbrannten, waren christliche Bischöfe und Heilige.
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Als die Kirche Macht hatte, verfolgte sie alle andersgläubigen Christen.
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Der Glaube an Teufel und Dämonen ist noch nicht erloschen.
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Alle deutschen Bischöfe riefen 1933 zur Zusammenarbeit mit Hitler auf. - Auch führende katholische Theologen unterstützten Hitler. - Niemals protestierten die deutschen Bischöfe gegen Hitler und sein System, so lang er regierte.
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Ein Christ ist nie er selbst ... Die christliche Religion hat den Menschen mit sich selbst entzweit, in zwei Entitäten (Tatsächlichkeiten), Leib und Seele, gespalten, hat diese zum dauernden Kampf genötigt und derart ein ewiges Hadern und Mißvergnügtsein, den Zwist und Unfrieden in ihm behaust; nicht als erste Religion, aber konsequenter als alle, gemeiner.
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Meines Wissens verbietet keine freireligiöse oder atheistische Gemeinschaft ihren Mitgliedern das Lesen katholischer oder protestantischer Schriften. Warum aber die Verbote der katholischen Kirche? Warum der Index? Warum der Antimodernisteneid? Warum die kirchliche Druckerlaubnis? Sind die Gläubigen und Theologen geistig weniger autark als die Anhänger ihrer Feinde? Nein, die Geschichte, die Logik und das Ethos richten sich eindeutig gegen die Lehre und Praxis der Kirche, weshalb sie die Aufklärung scheuen und die Lektüre kritischer Werke verbieten muß, während ihre Gegner es sich sogar leisten können, zum Studium des kirchlichen Schrifttums aufzufordern.

Karlheinz Deschner, Schriftsteller *1924

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...judenchristliche Erzähler machten Jesus zum Helden von bekannten Propheten- oder Rabbinen-Legenden, heidenchristliche Novellisten gaben Geschichten von Göttern, Heilanden und Wundertätern umgeprägt auf den christlichen Heiland weiter.

Martin Dibelius, Theologe (1883-1947)

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Wenn man hört, wieviel Aufhebens ein Theologe von der Handlung eines Menschen macht, der als Lüstling von Gott geschaffen ist und der mit seiner Nachbarin, die Gott so gefällig und anmutig machte, geschlafen hat: könnte man da nicht meinen, die Welt sei an allen vier Ecken in Brand gesteckt worden?
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Ich habe mich in einem riesigen Wald verirrt und habe nur ein kleines Licht, um mich zurechtzufinden. Da kommt ein Unbekannter hinzu und sagt zu mir: "Lieber Freund, blas deine Kerze aus, um deinen Weg besser zu finden." / Dieser Unbekannte war ein Theologe.
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Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen.

Denis Diderot, Philosoph (1713-1784)

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Unser Christentum ist weithin weichlich und sentimental geworden. Da gießt dieser Krieg Eisen ins Blut des deutschen Christentums... Wir sollen in Jesu Schule Menschen werden, welche zum Sturm zu gebrauchen sind.

Albrecht Dieterich, Religionswissenschaftler (1866-1908)

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... Ich war im ehemaligen KZ Buchenwald, und ich habe die authentischen Bilder des Schreckens aufmerksam und erschüttert angeschaut. Es gibt keinen Anlaß, irgend etwas zu verdrängen, zu beschönigen oder gar besserwisserisch zu verleugnen. Aber ich sehe auch keinen Grund, mir diese Scheußlichkeiten immer wieder anzusehen und mich damit zu beschäftigen. Das hat für mich mit seelischer Hygiene, d.h. mit Selbstschutz zu tun. Ich weiß, wie solche Bilder wirken können und ich möchte nicht, daß sie von mir Besitz ergreifen. Ich halte mich deshalb auch von Horrorfilmen fern.

Die Crux mit dem Kreuz

Aus demselben Grund halte ich übrigens auch die erst seit dem 14. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Heimsuchung durch die Pest aufgekommene allgegenwärtige Darstellung des Gekreuzigten - womöglich noch im Wohn- oder Schlafzimmer für problematisch. Daß wir uns in unserer "christlichen Kultur" von Kindesbeinen daran gewöhnt haben und den Schrecken gar nicht mehr wahrnehmen vor lauter wohlverstandener Theologie, entschuldigt in meinen Augen nichts, aber es beunruhigt mich und weckt Gedanken an christliche Kreuzzüge in offener und versteckter Form. Ist der Gekreuzigte vielleicht "realer" als der Auferstandene? Dann sollte diese Bildertheologie vielleicht besser einpacken. (Natürlich ist auch die entsprechende Wort-Theologie "Für unsere Sünden gestorben" problematisch. Aber sie bleibt eher im intellektuellen Rahmen und hat nicht die Tiefenwirkung der Bilder.) mehr:

Dieter Dieterich

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Nicht mehr die Solidarität mit den Unterdrückten, sondern das Sich-gut-stellen mit den Unterdrückten ist fortan immer wieder zu beobachten. Der Pakt mit den Mächtigen, mit dem Geld und den Einflußreichen, mit den Habenden.

Walter Dignath-Düren, Theologe

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Christentum ist Judentum für das Volk, aber immer noch Judentum.

Benjamin Disraeli, Staatsmann (1804-1881)

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Unvermeidlich schlägt die Stunde, wo der Gefühlsglaube durch den Verstandesglauben ersetzt wird.

John William Draper, Naturwissenschaftler (1811-1882)

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Die katholische Kirche versucht, diese Angst, die dazugehört, daß man ein Mensch ist und ein Individuum wird, zu beschwichtigen, indem sie ihre eigenen Institutionen als haltgebend an die Stelle Gottes rückt. ... Mein Hauptvorwurf an die katholische Kirche: Sie ist überhaupt nicht daran interessiert, daß Menschen sich als Person in Freiheit entwickeln. Das fürchtet sie geradezu. Denn es untergräbt ihr Herrschaftssystem. ... Wer sagt, daß Menschen Gott in ihrer Seele finden können, der wird der Kirche fürchterlich. Den muß sie bekämpfen. Der macht den Apparat der Außenlenkung offenbar überflüssig. Glaubensfragen werden so zu Machtfragen. ... Man sollte nicht primär Priester ausbilden, sondern das Priesterliche im Menschen fördern. Das ist Frauen mindestens so eigen wie Männern. Ursprünglich und religionsgeschichtlich waren Frauen Priester. Davor hat die katholische Kirche Angst. Es würde die gesamte Kirchenstruktur verändern. Die Frau als Priesterin, offen zur Sexualität und zur Natur, wäre in vielfachem Sinn poetisch. Das gefährdet die verwaltete Amtshierarchie. ... Die Priester wären für mich Menschen, die Vertrauen übertragen. Sie müßten Ängste durcharbeiten bis in die Physis und die Psyche hinein - durch menschliche Begegnung. Wo das geschieht, findet etwas priesterliches statt. ... Die Kirche ist kulturell ohnmächtig. Von ihr geht nichts mehr aus, weil in ihr nicht gelebt wird. ...

Die Kirche bereitet den Menschen Ängste, statt sie zu heilen.

Eugen Drewermann, Theologe *1940

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Unter geschichtlichem Gesichtspunkt angesehen, bietet die Marienverehrung einen Anblick dar, bei dem einen der Menschheit ganzer Jammer anfaßt. Es ist eine Geschichte des kindlichsten Aberglaubens, der kecksten Fälschungen, Verdrehungen, Auslegungen, Einbildungen und Machenschaften, aus menschlicher Kläglichkeit und Bedürftigkeit, jesuitischer Schlauheit und kirchlichem Machtwillen zusammengewoben, ein Schauspiel, gleich geschickt zum Weinen wie zum Lachen: die wahre göttliche Komödie.

Arthur Drews, Philosoph (1865-1935)

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Durch die Erziehung sind die meisten irregeleitet worden; so glauben sie, weil sie so gezüchtet wurden. Der Priester setzt fort, was die Kinderfrau begann, und folglich zwingt sich das Kind dem Manne auf.

John Dryden, Dichter (1631-1700)

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...dieses Buch (AT) ist nicht nur von Rachegeist erfüllt, von Aberglauben beseelt, es ist auch von Unrecht und Unzucht geschwängert! Die ganze israelitische Geschichte ist voll furchtbarer Rohheiten, voll mannigfacher Schandtaten oder, um einen Ausdruck zu gebrauchen, der ja das gangbarste Material im Alten Testament nicht nur für religiöse, sondern auch für sittliche Schilderung bietet, voll Hurerei...Fort aus den Schulen mit einem Buche, das die Herzen und die Phantasie unserer Jugend mit solchen Mord- und Schandbildern auszustatten vermag!

Albert Dulk, Schriftsteller (1819-1884)

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Die große Bedeutung der Handschriften vom Toten Meer liegt vor allem darin, daß sie uns jenes bislang so rätselhafte und geheimnisvolle Essenertum entschleiert haben, jenes Essenertum, das uns "als ersten Entwurf" die christliche Lehre darbot.
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Es zeigt sich deutlich, daß das irdische Schicksal und Werk Jesu in mehr als einem Punkt dem des Lehrers der Gerechtigkeit ähnelt, der der große Prophet der essenischen Sekte war; nach etwa einem Jahrhundert begann dieselbe Geschichte von neuem.

Andre Dupont-Sommer

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Paulus war machtvoll in der Tat, da er eng im Denken war.

Will Durant, Philosoph (1885-1981)

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Ich glaube an den Menschen

Ich bin Pfarrerssohn. Ich habe immer an Gott gezweifelt. Im klassischen Sinne. ... Ich sehe den Grund nicht mehr ein, die Fiktion Gott aufrechtzuerhalten. Genauer: die Fiktion eines persönlichen Gottes. Gott als ein Weltprinzip, sagen wir: einer Ordnung des Existierenden, kann ich mir als Hypothese vorstellen, etwa in Form der Symmetrie, die bald die Physik gefunden zu haben meint, bald wieder nicht festzustellen in der Lage ist, aber warum soll ich dieses Ordnungsprinzip noch Gott nennen? Für einen persönlichen Gott aber auch nur zu denken, halte ich heute mit unseren Ahnungen, die wir von der Welt erreicht haben, für unvereinbar. Ein persönlicher Gott ist eine Konzeption der Liebe und der Furcht. Der Mensch will nicht nur lieben, er will geliebt sein und fürchtet sich vor dem Tod.

Das Verbrechen des Christentums besteht in der Verdoppelung dieser Furcht durch die Erfindung der Hölle und die Verkoppelung des Todes mit der Sünde als deren Sold. Auf diesem Verbrechen beruht die christliche Kultur: Aus Furcht vor der Hölle schossen die Kathedralen in den Himmel und wurde das Christentum an der Leine der Angst aggressiv. ... Der Mensch muß nicht erlöst werden, er steht vor der viel schwierigeren Aufgabe, sich selbst zu erlösen: Er ist in seine eigene Falle gerannt. Die Aufgabe, der sich die Menschheit gegenübersieht, ihr Weiterbestehen zu ermöglichen, ist so schwer, daß kein Gott ihr helfen kann. Nur sie sich selbst.

Nur wer weiß, weiß, daß er wenig weiß und daß das, was er weiß, vorläufig ist. Nur wer glaubt, glaubt, daß er weiß. Wahrheit ist ein Wort des Glaubens. Niemand vermag grausamer zu sein als jene, die im Namen der Wahrheit handeln. ... Nicht nur Gott, auch der Glaube an sich ist unbeweisbar. Nicht einmal der Papst kann beweisen, daß er glaubt, woran zu glauben er vorgibt. Darum gibt es für mich nichts Unanständigeres als christliche Parteien: Mit dem, was man nicht beweisen kann, daß man es ist, darf nicht politisch operiert werden. ... Die Zeit der Khomeinis ist angebrochen, nicht nur in Rom, Iran und Israel. Es ist höchste Zeit, sich wieder zum Atheismus zu bekennen. (aus einem Gespräch in der Zeitschrift 'Wiener' 9/1988)
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Der Mensch muß sich der Wirklichkeit stellen.

Friedrich Dürrenmatt, Schriftsteller (1921-1990)

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Erleuchte alle mit deiner Weisheit, die in Presse, Funk und Fernsehen arbeiten, damit sie die Menschen zur Wahrheit und Gerechtigkeit führen.

Aus den Fürbitten eines Firmgottesdienstes mit Erzbischof Johannes Dyba in der Pfarrei St. Marien zu Bebra, wiedergegeben im Faltblatt für die Gottesdienstbesucher.

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Religion, wird häufig als Mittel verwandt, Schuldgefühle zu erzeugen und dadurch Verhalten zu manipulieren. Hier ist gewöhnlich Gott derjenige, den Sie enttäuscht haben. In manchen Fällen lautet die Botschaft, daß Sie nicht in den Himmel kommen, weil Sie sich gegen bestimmte Gebote versündigt haben.

Wayne W.Dyer, Psychotherapeut *1940

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Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann,
so ist es der Glaube an die eigne Kraft.

Marie von Ebner-Eschenbach, Dichterin (1830-1916)

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Er (Gott) wird ihnen, besonders den Geistlichen, die ihn täglich im Munde führen, zu einer Phrase, zu einem bloßen Namen, wobei sie sich auch gar nichts denken. Wären sie aber durchdrungen von seiner Größe, sie würden verstummen und ihn vor Verehrung nicht nennen mögen.

Johann Peter Eckermann, Schriftsteller (1792-1854)

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Willst du also ohne Sünde und vollkommen sein, so schwätze nicht von Gott! Du sollst auch von Gott nichts verstehen, denn Gott ist über allem Verständnis." ... Das ist durchaus Gottes Absicht, daß die Seele Gott verliere! Denn solange die Seele noch einen Gott hat, einen Gott erkennt, von einem Gott weiß, solange ist sie noch von Gott entfernt. Darum ist es gerade Gottes Verlangen, sich selber zunichte zu machen in der Seele, auf daß die Seele sich selber verliere. Denn daß Gott "Gott" heißt, das hat er von den Kreaturen. Erst als die Seele Kreatur ward, hatte sie einen Gott; wenn sie ihre Kreatürlichkeit wieder verliert, so bleibt Gott in sich selber, was er ist. Und das ist die größte Ehre, welche die Seele Gott erweisen kann: daß sie ihn sich selber überlasse und seiner ledig stehe. ... Ebenso wie die Gottheit namenlos ist und ohne Benennung, so ist auch die Seele namenlos, wie Gott; denn sie ist ja dasselbe, was er ist. Alle unsere Vollkommenheit und all unsere Seligkeit liegt daran, daß der Mensch durch und über alle Geschaffenheit und alle Zeitlichkeit und alle Wesenheit hinausschreite und in den Grund geht, der ohne Grund ist. Darum bitten wir, daß wir Gottes ledig werden und nehmen die Wahrheit und genießen die Ewigkeit.

Meister Eckhart Theologe und Philosoph (1260-1328)

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Religion ist Privatsache, so oder ähnlich steht es heute in den meisten Verfassungen. Nur frage ich mich sofort, ob das wirklich so sei. Kirchenglocken dröhnen in die Ohren aller, ob sie in die Kirchen gehen oder nicht. Jeden Morgen hält ein christlicher Geistlicher Andacht im Rundfunksender ab; entsprechende Veranstaltungen für die sogenannten Ungläubigen sind unbekannt. Vor allem aber bedroht das Strafrecht die Gotteslästerung: kein Paragraph verbietet es, die Überzeugung zu diffamieren, es gäbe keinen persönlichen Gott.
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In Religionsdingen leben wir dahin in einer heuchlerischen Bewußtseinsspaltung; sie unterscheidet sich von dem bekannten doppelbodigen Verhalten unter einer Diktatur dadurch, daß es dort um Freiheit und Leben geht; heute und hier um Erfolg, Geltung, gesellschaftliche Anerkennung. Der zur Freiheit aufgerufene Mensch der westlichen Welt unterwirft sich gehorsam dem christlichen Tabu. Damit zerstört er seine innere Sicherheit, seine Würde und Wahrhaftigkeit.
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Formulierte Religion ist Menschenwerk und wird damit zum Ausdruck menschlichen Willens. ... Liegt die Befürchtung nicht nahe, dadurch ginge dem einzelnen das Gefühl der Verantwortung für sein Leben verloren? Mehr noch: Wird der Mensch nicht durch den Verzicht auf diese eigene Verantwortung geradezu abgerichtet, alle Greuel seiner Geschichte und alle Schrecken seines Schicksals hinzunehmen? Mir jedenfalls hat es immer zu denken gegeben, daß so viele erfolgreiche Soldaten fromme Leute waren. Ich begreife es nicht, wie sie es sein konnten.
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Der Gottlose wagt keinen Anspruch zu erheben als den, jeder müsse jeden Mitmenschen achten und schonen, da alle dem gleichen Gesetz unterliegen. Über jedem steht, ob er es weiß oder nicht, das Unerforschliche, von dem Goethe sagt: Wir können es nur schweigend in Ehrfurcht verehren. - Das ist alles. - Und kein Menschenglaube an einen Menschengott kann mehr geben.

Axel Eggebrecht, Schriftsteller (1899-1991)

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Wenn man das Judentum der Propheten und das Christentum, wie es Jesus Christus gelehrt hat, von allen Zutaten der Späteren, insbesondere der Priester, loslöst, so bleibt die Lehre übrig, die die Menschheit von allen sozialen Krankheiten zu heilen imstande wäre.
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Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der überhaupt einen Willen hat nach Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben, kann ich mir nicht einbilden. Auch ein Individuum, das seinen körperlichen Tod überdauert, mag und kann ich mir nicht denken; mögen schwache Seelen aus Angst oder lächerlichem Egoismus solche Gedanken nähren. [Wie ich die Welt sehe, um 1930]
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Das ethische Verhalten des Menschen ist wirksam auf Mitgefühl, Erziehung und soziale Bindung zu gründen und bedarf keiner religiösen Grundlage. Es stünde traurig um die Menschen, wenn sie durch Furcht vor Strafe und Hoffnung auf Belohnung nach dem Tode gebändigt werden müssten. [Religion und Wissenschaft, Nov. 1930]
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Was uns der Erfindergeist der Menschen in den letzten hundert Jahren geschenkt hat, vermöchte das Leben sorglos und glücklich zu gestalten, wenn die organisatorische Entwicklung mit der technischen hätte Schritt halten können. So aber nimmt sich das mühsam Errungene in der Hand unserer Generation aus wie ein Rasiermesser in der Hand eines dreijährigen Kindes. Der Besitz von wunderbaren Produktionsmitteln brachte nicht Freiheit, sondern Sorge und Hunger. ... Der Widerstand gegen den unbedingt notwendigen Fortschritt liegt in unglücklichen Traditionen der Völker, die durch den Erziehungsapparat wie eine Erbkrankheit von Generation zu Generation fortgeschleppt werden.
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Ich behaupte, daß die kosmische Religiosität die stärkste und edelste Triebfeder der wissenschaftlichen Forschung ist. Kosmische Religiosität läßt sich demjenigen, der nichts davon besitzt, nur schwerlich begreifbar machen, zumal ihr kein menschenartiger Gottesbegriff entspricht. Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, die sich in der Natur sowie in der Welt der Gedanken offenbart. Es empfindet das individuelle Dasein als eine Art Gefängnis und will die Gesamtheit des Seienden als Einheitliches und Sinnvolles begreifen.

Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.
...
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

Albert Einstein, Physiker (1879-1955)

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Jeder Stoiker war ein Stoiker; wo aber ist im Christentum der Christ?
...
So wie die Gebete der Menschen eine Krankheit des Willens sind, so sind ihre Glaubensbekenntnisse eine Krankheit des Geistes.
...
Die Menschen sind besser als diese Theologie.

Ralph Waldo Emerson, Philosoph (1803-1882)

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"Unser Vater" - du wagst ihn Vater zu nennen, der du deinem Bruder an die Kehle willst?

"Dein Name werde geheiligt" - kann Gottes Name mehr entheiligt werden als durch gegenseitigen Krieg?

"Dein Reich komme" - so betest du, der du deine Herrschaft auf Blutströme gründest?

"Dein Wille geschehe" - Frieden will Gott, du aber bereitest Krieg vor.

"Unser täglich Brot gib uns heute" - darum bittest du den Vater unser aller, der du die Saaten des Bruders versengst und auch deine Saat lieber zerstörst, als für den Nutzen des Bruders verbraucht sehen möchtest.

"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern" - wie kannst du das sprechen, der du zum Morde eilst?

"Und führe uns nicht in Versuchung " - deinen Bruder aber führst du geflissentlich in Gefahr.

"Sondern erlöse uns von dem Bösen" - wie willst du das beten, der du darauf sinnest, dem Bruder das schlimmste Böse zuzufügen!

Erasmus von Rotterdam (Gerhard Gerhards), Humanist (1466-1536)

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NICHTS

"Gott hat die Welt aus Nichts gemacht",
so steht es im Brevier,
nun kommt mir manchmal der Verdacht,
er macht sich nichts aus ihr ...

Heinz Erhardt, Humorist (1909-1979)

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Der Krieg läßt auch die Kraft des deutschen Volkes erscheinen. Bekennen wir es offen: Unser Volksleben zeigte in manchen Punkten Leichenflecken sittlicher Entartung: die Zahl der Selbstmorde und Duellmorde, groß wie die Verlustliste einer Schlacht, die Zahl der Ehescheidungen und der Geburtenrückgang, der dem deutschen Volke in den letzten zehn Jahren mehr Volkskraft raubte als der letzte Krieg ihm kostete, eine versumpfte Literatur und eine den französischen Koketten nachgeäffte Frauenmode, ebenso unsinnig wie undeutsch! Die öffentliche Sittlichkeit unseres Volkes war auf dem Weg nach Paris. Da kam der Ruf zu den Fahnen am Abend des 1.August und er wurde zugleich zu einem Weckruf der sittlichen Volkskraft. Die heilige Flamme glühte und der christliche Starkmut feierte gleich in den ersten Tagen der Mobilmachung herrliche Triumphe.

Michael Faulhaber, Kardinal (1869-1952)

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Ich glaube nicht, daß die Tendenz zu einem sex-orientierten Hedonismus (Lehre von der Sinnenlust als höchstes Ziel) durch zensurierte, fromme Plattheiten rückgängig gemacht werden kann. Kirchliche Ermahnungen, entweder von der Kanzel oder im privaten Gespräch mit Ratsuchenden, sind kaum verbindlicher als die Fußabdrücke eines Dinosauriers in Colorado.

A. L. Feinberg

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Als inspiriert sind die Evangelien nicht betrachtet worden.

Paul Feine *1859 und Johannes Behm *1883, Theologen

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Du siehst, daß die Philosophen (der Heiden) das nämliche lehren wie wir.

Minucius Felix, Kirchenschriftsteller 2./3.Jhd.

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Der Zweck meiner Schriften ... ist: die Menschen aus Theologen zu Anthropologen, aus Theophilen zu Philanthropen, aus Kandidaten des Jenseits zu Studenten des Diesseits, aus religiösen und politischen Kammerdienern der himmlischen und irdischen Monarchie und Aristokratie zu freien, selbstbewußten Bürgern der Erde zu machen. (Aus Feuerbachs "Vorlesungen über das Wesen der Religion", 1848/49)
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Sonst war die Religion, ich gesteh's, die Stütze des Staates;
Aber jetzt ist der Staat Stütze der Religion.
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Berge versetzt der Glaube. Jawohl! Die schweren Probleme
Löset der Glaube nicht auf, sondern verschiebt sie nur.
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Der Ursprung, ja das eigentliche Wesen der Religion, ist der Wunsch. Hätte der Mensch keine Wünsche,
so hätte er auch keine Götter. Was der Mensch sein möchte, aber nicht ist, dazu macht er seinen Gott.
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Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde.
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Der Religion ist nur das Heilige wahr, der Philosophie nur das Wahre heilig.
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Rätsel findest du nur im Käfig der Gottesgelahrtheit;
Geh' in die offene Welt; dann sind dir alle gelöst!
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Weißt du den Grund, warum in den Apfel gebissen hat Adam?
Um der Theologie einen Gefallen zu tun.
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Die Theologie ist die Anthropologie.
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Zur Vollendung des Menschen gehört auch der Tod; denn auch er gehört zur Bestimmung, das heißt zur Natur des Menschen. Darum heißt der Tote mit Recht der Vollendete. Menschlich zu sterben, zu sterben mit dem Bewußtsein, daß du im Tode deine letzte Bestimmung erfüllst, zu sterben also im Frieden mit dem Tode - das sei dein letzter Wunsch, dein letztes Ziel. Dann triumphierst du auch noch im Tode über den üppigen Traum der christlichen Unsterblichkeit; dann hast du unendlich mehr erreicht, als du im Jenseits erreichen willst und doch nimmermehr erreichst.
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Das Christentum ist das Mittelalter der Menschheit. Wir leben daher heute noch in der Barbarei des Mittelalters. Aber die Geburtswehen der neuen Zeit beginnen in unserer Zeit.
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Es gehört kein Mut, kein Charakter, keine Anstrengung, kein Opfer dazu, Christ zu sein - Christentum und weltlicher Vorteil ist identisch - wohl aber kein Christ zu sein.
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Das Abhängigkeitsgefühl ist der Grund der Religion.
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Die Religion, heißt es, ist das beste Trostmittel im Unglück. Aber das beste Trostmittel im Unglück ist vielleicht das schlimmste oder schlechteste Beförderungsmittel der menschlichen Glückseligkeit. Denn der Trost läßt uns ein Übel zwar ertragen, sucht es aber nicht zu beseitigen. Wer sich darüber tröstet, daß er ein Sklave ist, kommt nicht in Versuchung die Sklavenketten zu brechen.
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Nicht wider die Religion sein, aber über ihr sein. Die Erkenntnis ist mehr als der Glaube. Ist es auch wenig, was wir wissen, dieses bestimmte Wenige ist doch mehr, als das nebelhafte Mehr, was der Glaube vor dem Wissen voraus hat.

Ludwig Feuerbach, Philosoph (1804-1872)

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Jeder Glaube an ein Göttliches, das mehr enthält, als den Begriff der moralischen Weltordnung, ist mir ein Greuel und eines vernünftigen Wesens unwürdig.

Johann Gottlieb Fichte, Philosoph (1762-1814)

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Der Jesuit:

O Trughafts Hütlein mit vier Scheinen,
Schein anderst, als wir es gemeynen;
Ja schein, als werst der Jesus Glider
Und sei doch stäts Jesu zu Wider.

Johann Friedrich Fischart, Dichter (1546-1590)

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Die Vorstellung eines einzigen Gottes oder eines "auserwählten Volkes"
ist einseitig, statisch und führt in die Irre.
Sie ist dennoch Teil der historischen und noch immer gültigen, aktiven Wurzeln
der Gefahrensituation der heutigen Welt.

Wolfgang Fischer, Philosoph *1951

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Eine Roma unserer Zeiten
liegt auf sieben Hügeln Burg.
Wie ein mäß'ger Rinnstein schlängelt
sich der Ihlestrom hindurch.
Seine beiden Kirchen strecken
je zwei Türme hoch empor
gleich den Scheren eines Krebses -
jeder hüte sich davor!

Theodor Fontane, Dichter (1819-1898)

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Des Leibes kurtze Freude;
Und was dem Fleisch gefällt:
Der Augen schnöde Weide,
Die Wollust dieser Welt ...
Das ist dem Christen-Leben
Ein schädlich Seelen-Gifft.

Johannes Frank, Kirchenlieddichter (1618-1677)

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Gott ist ein unaussprechlicher Seufzer,
im Grunde der Seelen gelegen.

Sebastian Frank, Theologe (1499-1542)

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Der Mensch, der bereit ist, seine Freiheit aufzugeben,
um mehr Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren.

Benjamin Franklin, Schriftsteller (1706-1790)

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Die Kolonialisierung, z.B. in Lateinamerika, ging Hand in Hand mit der christlichen Mission. Noch heute besitzt der Priester vor dem Arzt und dem Lehrer das höchste Prestige. Gerade weil die Kirche durch ihren Deckmantel der jenseitsbezogenen Erlöserideologie den Anschein einer angepaßten, volksnahen Institution vermittelt, gelingt es ihr auf subtile Weise, die Eingeborenen für die jeweiligen Bedürfnisse der Herrschenden zu konditionieren. Durch Mission, Predigten und religiöse Vorschulerziehung wurden ihnen Wertvorstellungen anerzogen, die eine Negation der eigenen Mythen, Sitten und Werte darstellen. Es geht sogar so weit, daß die katholische Kirche von der Nichtexistenz kultureller Werte bei Eingeborenen ausgeht, um so die uneingeschränkte Berechtigung zur Indoktrination und Manipulation zu rechtfertigen. Die Institution Kirche in Lateinamerika ist eine Kirche der Unterdrücker, eine Kirche der Interessenvertretung der Ausländer. Sie versöhnt die Eingeborenen nicht mit Gott, sondern mit der wachstumsorientierten Industrie.

Paulo Freire, Pädagoge (1921-1997)

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Religion - Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt.
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Wir sagen uns, es wäre ja sehr schön, wenn es einen Gott gäbe als Weltschöpfer und gütige Vorsehung, eine sittliche Weltordnung und ein jenseitiges Leben, aber es ist doch sehr auffällig, daß dies alles so ist, wie wir es uns wünschen müssen. Und es wäre noch sonderbarer, daß unseren armen, unwissenden, unfreien Vorvätern die Lösung all dieser schwierigen Welträtsel geglückt sein sollte.

Sigmund Freud, Arzt (1856-1939)

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Gott nimmt die Welt nicht ernst, sonst hätte er sie nicht schaffen können.

Egon Friedell, Schriftsteller (1878-1938)

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Das Christentum - Ein altes metaphysisches Märchen voller Wundergeschichten, Widersprüchen und Widersinn aus der glühenden Einbildungskraft des Orients entsprungen, hat sich über Europa verbreitet. Schwärmer haben es ins Volk getragen, Ehrgeizige sich zum Schein davon überzeugen lassen, Einfältige es geglaubt, und das Antlitz der Welt ist durch diesen Glauben verändert worden. Die heiligen Quacksalber, die diese Ware feilboten, haben sich zu Ansehen gebracht, sie sind Herrscher geworden, ja, es gab eine Zeit, wo sie Europa durch ihr Machtwort regierten. In ihrem Hirn entstand jener Priesterhochmut und jene Herrschsucht, die allen geistlichen Sekten zu eigen ist, wie ihr Name auch laute.
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Die Macht der Geistlichkeit gründet sich auf die Meinung und Leichtgläubigkeit der Völker. Man kläre die letzteren auf, und der Zauber hat ein Ende.
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Die Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer verbrecherischen Leidenschaften.
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Den Ägyptern würde es nicht erlaubt gewesen sein, ihren Gott Apis zu verzehren; nur die Christen behandeln den Beherrscher des Universums so.
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Kommen die Magistrate und die Theologen einmal ins Verbrennen, so würfen sie selbst die Bibel ins Feuer, wenn sie ihnen gerade in die Hände geriete.
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Je mehr man die ungereimten Fabeln prüft, auf die sich verschiedene Religionen gründen, desto mehr bemitleidet man in der Tat die Leute, die leidenschaftlich an diesen Albernheiten hängen.

Friedrich II, preuß.König (1712-1786)

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Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.
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Nachdem ich von der Liebe zu Gott gesprochen habe, möchte ich klarstellen, daß ich persönlich nicht in theistischen Konzepten denke und daß der Gottes b e g r i f f  für mich nur historisch bedingt ist; in ihm hat der Mensch das Erlebnis seiner höchsten Kräfte und sein Streben nach Wahrheit und Einheit in einer bestimmten historischen Periode ausgedrückt. Ich glaube aber auch, daß die Konsequenzen des konsequenten Monotheismus und eines nicht-theistischen Erlebnisses der spirituellen Realität zwei Konzepte sind, die zwar verschieden sind, sich aber gegenseitig nicht bekämpfen müssen. ...

Der wirklich religiöse Mensch bittet, wenn er der dem Wesen der monotheistischen Idee folgt, nicht um irgend etwas und erwartet nichts von Gott, er liebt Gott auch nicht so, wie ein Kind seinen Vater oder seine Mutter liebt. Er hat vielmehr jene Demut erreicht, in der er weiß, daß er nichts von Gott weiß. "Gott" wird für ihn ein Symbol, in welchem der Mensch in einem früheren Stadium seiner Evolution das Höchste ausgedrückt hat, was er anstrebt: Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit. Er hat Vertrauen in die Prinzipien, die "Gott" verkörpert er denkt wahr, lebt in Liebe und Gerechtigkeit und empfindet sein Leben nur insofern als wertvoll, als es ihm die Möglichkeit gibt, zu einer vollen Entfaltung seiner menschlichen Kräfte zu gelangen - als die einzige Realität, die zählt, als das einzige Objekt "letzter Erkenntnis". Und schließlich spricht er nicht über Gott, erwähnt nicht einmal seinen Namen. Gott zu lieben, wenn wir das Wort hier gebrauchen wollen, würde bedeuten, nach der Erreichung der vollen Fähigkeiten des Liebens zu streben, nach der Verwirklichung Gottes in uns selbst. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die logische Konsequenz des monotheistischen Gedankens die Negation der gesamten "Theo-logie", des gesamten "Wissens über Gott".

Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980)

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Humanistische AKTION

4/1998
 
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Korrigieren und Erweitern der Sammlung werden gern entgegengenommen.

  


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Aktualisiert am 13.01.13