Ganzheitliche Zählweise
wäre demokratischer

 Ergebnisse am Beispiel der Landtagswahl 2008 in Bayern  

Was ist das für eine Demokratie, in der nur etwa die Hälfte der Bürger zur Wahl gehen? Eine schwache. Was sind das für Zahlen an Wahlergebnissen, wenn nur etwa die Hälfte der Wahlberechtigten gewertet werden? Es sind täuschende Halbwahrheiten.

Hier ein Vergleich der Ergebnisse der bisher üblichen Zählweise mit denen auf der Grundlage aller Wahl-Berechtigten, also auch der Nichtwahlwilligen oder -fähigen (in Klammern die offiziellen, amtlichen Zahlen):
CSU 25,2 (43,4); SPD 10,8 (18,6); Freie Wähler 5,9 (10,2); Grüne 5,5 (9,4);
FDP 4,7 (8,0); Linke 2,5 (4,3); Andere 3,5 (6,1); Nichtwähler 41,9 (0,0) Prozent.

Die ganzheitliche Berechnung gibt ein realistischeres Bild von den Verhältnissen der Anteile politischer Orientierungen in der gesamten Wählerschaft und eine gerechtere weil ehrlichere Bewertung.

Die Fragwürdigkeit der bisherigen traditionellen Auswertung der Ergebnisse wird bei der Vorstellung deutlich, daß nur noch ein einziger Bürger zur Wahl gehen würde. Die gewählte Partei erhielte dann 100 Prozent und könnte mit Recht die so gern von manchen Politikern benutzte Formulierung verwenden, "der" Wähler habe der Partei damit den Auftrag gegeben.

Demokratische Politik ist für alle da, auch für Politikverdrossene oder Bildungsschwache. Das Einbeziehen aller Wahlberechtigten in die Auswertung wäre wirklichkeitsnäher, verantwortlicher und könnte zu mehr Glaubwürdigkeit der Politik und der Medien beitragen, die zumindest als ersten Schritt auch über die Wahlbeteiligung in ihrer Grafik informieren sollten.

Rudolf Kuhr, Bürger und (Noch-)Wähler

Reaktionen auf diesen Text
 


Vorschlag eines neuen Stimmzettels

für demokratischere Voraussetzungen von Wahl und Berichterstattung

(für politisch interessierte Nichtwähler, Protestwähler und sonstige Verdrossene)

Quelle: 'Die NullStimme' - Erst wenn die NullStimmen und die Ungültigen Stimmen prozentual gleichwertig erfaßt und dargestellt werden, erfüllt die Wahl und die Berichterstattung demokratischere Voraussetzungen.

Erklärungen hierzu: www.neuerstimmzettel.de/
 


 Demokratischer Regelkreis

Ein Vorschlag von Walter Stephan

Um die Parlamente nicht noch weiter unnötig personell aufzublähen und somit Mehrkosten zu verursachen, werden die Nichtwähler, sowie ungültige Stimmen auf allen Stimmzetteln (Landtags- Bundestags- und Europawahlen) geführt, wie alle anderen Parteien auch.

Dies hat zur Folge, dass die Parteien über der 5 % Hürde sich nicht mehr ungerechterweise die Sitze der Nichtwähler, somit ungültige Stimmen untereinander prozentual aufteilen können. Hierbei wären die großen Volksparteien auch die großen Gewinner.

Diese nun frei gewordene Sitze werden durch legitimierte Bürger der Volkskammer besetzt. Denn wenn der Anteil der Nichtwähler schon der Größenordnung einer großen Volkspartei annimmt, kann man nicht mehr von einer Vertretung des gesamten Volkes sprechen. Diese Maßnahme hätte die Funktion eines "demokratischen Regelkreises", das heißt:

Schlechte Politik der Parteien < - > mehr Vertreter der Volkskammer in den Parlamenten und auch umgekehrt!

 
Anmerkung

Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.
(Artikel 21 GG)

... und wer wirkt sonst noch mit, Wirtschafts-Lobbyisten, Medien ...?

*

Roman Herzog sagte als Bundespräsident: "Ohne kritischen Einspruch, ohne das Engagement unbequemer Denker verkümmert eine Gesellschaft. Wir brauchen Streit und Widerspruch, wir brauchen die Zumutungen und Fragen unabhängiger Köpfe. Ich mahne zu mehr Verantwortung! Ich rufe auf zu mehr Flexibilität! Alle, wirklich alle Besitzstände müssen auf den Prüfstand. Alle müssen sich bewegen. Durch Deutschland muß ein Ruck gehen. Wir müssen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzständen."

*

Für den Fall, daß jemand ein Forum kennt, das dieses Thema Wahl-Reform
behandelt, würde ich gern die Adresse hier an dieser Stelle einfügen.

R.K.

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Mit freundlichen Empfehlungen 
Humanistische AKTION  
02/2008 
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www.humanistische-aktion.de/wahl.htm

Aktualisiert am 30.11.11