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Briefe zu Weihnachten
ES weihnachtet sehr ...
So Mitte Oktober, wo weiß ich nicht mehr, Frank Geissler
Deutsche Sprachwelt 14 - 20.12.03
Weihnachtup to date Memo: Weihnachtsvorbereitung Wie Weihnachten 99 im Internet gezeigt hat, heißt Weihnachten nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann auch X-man sein! Da X-mas 2000 quasi schon vor der Tür steht, ist es spätestens ab März höchste Zeit, mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung: das diesjährige Weihnachts-Roll-Out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just in Time vorzubereiten. Hinweis: Die Kick-off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für das diesjährige SANCROS (SANta Claus ROad Show) findet bereits am 3.Dezember 2000 statt. Daher wurde das offizielle Come-Together des Organizing Committees unter Vorsitz des CIO (Christmas IlluminationOfficer) schon am 6. Januar abgehalten. Erstmals haben wir ein Projektstatus-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickelte "To-Do-Liste" und einheitliche Job Descriptions erstellt wurden. Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocation geschaffen werden, was wiederum den Service Level erhöht und außerdem hilft, "X-mas" als Brandname global zu implementieren. Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head Global Christmas Markets (Knecht Ruprecht) die Ablauf-Organisation abzustimmen, die Geschenk-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Centers sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch sogenannte Geschenk-Units über das Internet angeboten werden. Die Service-Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core-Competences vergeben. Ein Bündel von Incentives und ein separater Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln. Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gecancelt. Statt dessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Testbezirk als Pilotprojekt eine Hotline (0,69 Pf/Minute Legion) für kurzfristige Weihnachtswünsche einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen. Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MISt) ist auch Benchmark-orientiertes Controlling für jedes Private-Schenking-Center möglich. Nachdem ein neues Literatur-Konzept und das Layout-Format von externen Consultants definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 99.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen Newsletter für das laufende Updating. Hochauflagige Lowcost-Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahme. Ferner wurde durch intensives Brain Storming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet "Let's keep the candles burning" und ersetzt das bisherige "Frohe Weihnachten". Santa Claus hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate-Redesigns, akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation-Manager. Dietmar Nix * Neues Advent-AbkommenVon Siegfried Grundmann Vereinbarung über die Begrenzung des strategischen Geschenkrüstens für Weihnachten (Arrangement for limitation of strategie Christmas presents - ALSC). Um eine weitere Eskalation des gegenseitigen Wettschenkens an Weihnachten zu vermeiden, vor allem um die Gefahr von Vergeltungsschlägen mit immer verheerenderen Geschenk-Bombardements auszuschalten, haben die Unterzeichner dieser Vereinbarung folgendes beschlossen:
Presse 1./2.12.79
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Weihnachtslied
Briefe zu Weihnachten Moment mal... (ständige kirchliche Rubrik im 'Kreisboten' auf Seite 2 oben links) Weihnachten ehrlich miteinander feiern von Pfarrer Konrad Schreiegg Alle sprechen von Weihnachten: wir auch. Viele sprechen in diesem Zusammenhang vom Wetter, wie schrecklich es ist beziehungsweise wäre, wenn Weihnachten ohne Schnee gefeiert werden müsste. Dazu ist nur zu sagen: die Sorgen sind wohl am unnötigsten. Erstens können wir am Wetter - noch - nichts ändern, zweitens: was sollen Menschen sagen, die in ihrem ganzen Leben noch nie einen Schnee gesehen haben; drittens: so romantisch Weihnachten im Schnee sein mag, der Inhalt des Weihnachtsfestes hat mit der Witterung wirklich nichts zu tun. So viel dazu. Viele wären jetzt schon froh, wenn Weihnachten schon vorbei wäre. Da sind die obligatorischen Besucher! Da erwarten viele etwas, was es nicht mehr gibt. Eine Familie, die während des Jahres kaum noch zusammenkommt, miteinander isst, hat natürlich Probleme, wenn jetzt plötzlich am Heiligen Abend "in Familie" gemacht werden soll. Miteinander singen - wer kann das noch, ohne dass dieser Versuch in der Lächerlichkeit oder in der Tragödie endet. Und noch viele andere Probleme dazu! Da wir Pfarrer von Haus aus einen anderen Lebensstil leben, haben wir eigentlich wenig Recht Ihnen Vorschläge machen zu wollen. Eines wage ich zu sagen: Wie immer sie Weihnachten feiern wollen beziehungsweise müssen, bleiben wir ehrlich zueinander! Spielen wir einander nichts vor. Lieber auf die Begrüßungsküsse bei jemandem, den man sowie so nicht leiden kann, verzichten, als ein falsches Theater vorspielen. Und noch etwas! Im Laufe der Zeit haben wir die Praxis unseres Christseins sehr säkularisiert, verweltlicht. Weil dem so ist, wissen viele nicht mehr, worum es an Weihnachten geht, wissen gar nicht, dass dies ein christliches Fest ist. So feiern viele zwangsläufig - sie können nichts dafür - ein Fest, das sich als Mischmasch von allem möglichen Strömungen versteht. Aber Weihnachten ist und bleibt das Fest des Kommen Gottes in diese Welt. Weihnachten ist kein "Multi-Kulti-Fest". Wir Christen sollten uns nicht genieren, diesen Inhalt des Festes zu bewahren und zu gestalten und dem, der dafür offen ist, weitergeben. Deshalb heute schon: Ein gesegnetes Fest, ob mit oder ohne Schnee, das wir ehrlich miteinander feiern. Kreisbote Fürstenfeldbruck, 19.12.06 (wöchentl. Anzeigenblatt im Landkreis FFB) Leserbrief Betr.: Kreisbote FFB vom 19.12.06, 'Moment mal...' - "Weihnachten ehrlich feiern" von Pfarrer Konrad Schreiegg Der Aufruf von Pfarrer Schreiegg erfordert dringend eine Ergänzung, zumal bereits im Titel und dann auch noch im Text mehrfach das Wort 'ehrlich' erscheint. So hat vielleicht nicht das Christfest, wohl aber Weihnachten durchaus einiges mit der Witterung zu tun. War doch ursprünglich Weihnachten ein altes naturbezogenes Winterfest unserer Vorfahren, den Germanen. Es bezog sich auf die geweihten Nächte der Wintersonnenwende vom 26. Dezember bis 6. Januar. Es waren die längsten Nächte und die kürzesten Tage des Jahres. Das christliche Weihnachtsfest wurde als Fest der Geburt Christi im Morgenland erst am 6. Januar gefeiert; seit 354, zuerst in Rom, am 25. Dezember an Stelle des heidnischen Festes der Sonnenwende, des "Sol invictus" als welcher z.B. auch Mithras bezeichnet wurde. Mithra oder Mithras war eine altpersische Gottheit, ein Lichtgott (sol invictus, unbesiegte Sonne); Beschützer der Wahrheit und des Rechts. Sein Kultus (Mithraismus) verbreitete sich seit dem 1. Jahrhundert über das ganze römische Reich, erlag aber dann dem christlichen Jesuskult, der ihm außerordentlich ähnlich war (Taufe, Konfirmation, Abendmahl, Trinitatislehre, der 25. Dezember als Geburtstag des Mithras, der ihm geweihte Sonntag). Kultstätten (Mithräen) gab es auch in Deutschland, bei Frankfurt und Heidelberg. Wenn wir wirklich ehrlich sein wollen, so müßten wir uns eingestehen, daß die Weihnachtsgeschichten in den Erzählungen der Bibel von der Geburt des Gottessohnes Jesus reine Erfindungen sind und mit dem wirklichen Hergang nichts zu tun haben, wie die historische Forschung seit langem zeigt. Eine reichsweite Schätzung unter Kaiser Augustus hat es nicht gegeben. Die Propheten des Alten Testaments haben das Kommen Jesu gar nicht vorher gesagt; ihre Aussagen wurden von den ersten Christen auf Jesus hin nachträglich und gegen den ursprünglichen Sinn umgefälscht. Maria hat Jesus ohne vorherigen Geschlechtsverkehr mit einem Mann nicht geboren. Vielmehr beruht die Jungfrauengeburt zum einen auf einem Übersetzungsfehler aus dem Hebräischen ins Griechische und zum anderen auf dem Wunsch christlicher Theologen, Jesus auf dieselbe Stufe wie andere ebenfalls von einer Jungfrau geborene Göttersöhne zu stellen. Jesus wurde nicht in Bethlehem, sondern in Nazareth geboren. Die Hirten auf dem Felde sind Idealpersonen ebenso wie die Magier aus dem Morgenland. Den Stern von Bethlehem hat es niemals gegeben. Sein Erscheinen ist ausschließlich in der Erzählung eines Wunders begründet. Der Kindermord in Bethlehem auf Veranlassung des Herodes hat nicht stattgefunden. Nimmt man hinzu, dass Jesus von Nazareth die nach ihm gekommene Kirche nicht gewollt hat, die solche heiligen Märchen über ihn erzählt, ist der Schluss unausweichlich: Die Weihnachts-geschichten der Bibel und die heutigen Kirchen, die sie weitererzählen, können so wohl kaum der Glaubwürdigkeit dienen. (Nach einer Presseerklärung vom 17.12.03 des Theologen und Historikers Prof. Dr. Gerd Lüdemann). Die ehrliche Betrachtung und Einbeziehung des Ursprungs des Weihnachtsfestes hingegen kann dazu beitragen, auch diejenigen unter uns, die nicht einer christlichen Konfession angehören - dies sind nicht wenige und es werden immer mehr - einzuladen, den alten Brauch mit altem Namen als Tage der längsten Nächte und der Besinnung auf die uns tragende Natur festlich zu begehen, als Fest des Lichtes und des Friedens.
Rudolf Kuhr Dieser Leserbrief wurde - fast erwartungsgemäß - nicht veröffentlicht. Er wurde aber von mir zusammen mit dem Aufruf des Pfarrers an etwa 350 Adressen der engeren Wahl aus meinem Verteiler versandt. Hier die einzige ablehnende Antwort: Brief vom 25.12.06 Guten Tag Herr Kuhr, Ihren Beitrag habe ich, nachdem ich, bezüglich des Inhaltes, über die Christnacht keine Ruhe fand, eben aus dem Papierkorb zurückgeholt. Zwar gehört er dort hin, sollte aber nicht unbeantwortet bleiben. Dieses Jahr hatte ich ohnehin, vielleicht - zugegebenermaßen - wetterbedingt, meine Probleme mit der vorweihnachtlichen Einstimmung auf das bei uns Christen definierte Christfest. Der Fleiß der besten aller Ehefrauen mit der Vorbereitung des Festes für meine Kinder und uns Erwachsene konnte meine "uneingestimmte" Stimmung nicht ändern, ebenso wenig wie der Weihnachtsgottesdienst, den ich als Kirchenmusiker auszugestalten hatte. Dann erreichte mich Ihre Email, und das gab mir den Rest. Zunächst. Doch je mehr ich mich damit auseinandersetzte, desto mehr fing ich an, mich auf Weihnachten einzustimmen. Der Wunsch wurde in mir wach, dieses hohe Fest der Christenheit zu verteidigen. Mir war, als sollte da ein gewisser Kinderglaube rücksichtslos und eiskalt zerstört werden. Nicht, daß der Glaube an die Geburt Christi ein frommer Kinderglaube ist, wobei der Zeitpunkt der Geburt eine völlig unerhebliche Rolle spielt. Auch die biblischen Begleitumstände sind nicht von wesentlicher Bedeutung. Nur wir Christen haben ihn nun mal auf den 24. Dezember gelegt und versuchen den Sinn und Zweck des Erscheinen Gottes in uns zu vergenständlichen, versuchen unserem Leben den entscheidenden Ruck zu geben für ein besseres Miteinander, für Nächstenliebe und das Praktizieren von Gutem in der Welt. So kam Ihre Post am Heiligen Abend an wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht eines neugeborenen Kindes. Aber ich habe begriffen, wie die Welt so werden konnte, wie sie ist: Kalt, berechnend, fantasielos und wissenschaftlich nüchtern - ein Zustand, der mich Tag für Tag verzweifeln lässt. Durch den Inhalt Ihres Kommentares stellte ich mir Sie als denjenigen vor, der rücksichtslos Unrat auf öffentliche Wege wirft, denjenigen, den ich zutiefst verachte, wobei ich als Christ schon wieder ein schlechtes Gewissen bekommen muß. Nicht jeder der Leser wird die Bildung und Intelligenz haben, mit der man über den Dingen steht, und manch einer könnte ein Stück seines Glaubens durch Ihre "Machenschaften" verloren haben und sich auf die Seite derer durchgeschlagen haben, die dieser Welt glaubens- und hoffnungslos und fortan gleichgültig gegenübersteht. Die Zahl der Lemminge, die nicht nur sich selbst die Klippen hinunterstürzen, sondern die ganze Erde mit sich in den Abgrund ziehen, wird größer, Tag für Tag. Und dazu haben auch Sie Ihren Beitrag geleistet. Dennoch wünsche ich mir von Herzen: Möge der Friede Gottes, der höher ist als allen Vernunft, Ihr Herz, wann auch immer, erreichen und Ihr Herz und Ihre Sinne bewahren im Namen dessen, der, wann auch immer, auf die Erde kam, um den Frieden zu bringen, den wir bitter nötig haben. Bis dahin mögen Sie in Ruhe Ihrer Sonnenwendfeier huldigen. Alles Gute
Dr. med. Martin Weber, (Name geändert) Antwortbrief vom 31.12.06 Guten Tag Herr Dr. Weber, danke für Ihren offensichtlich ehrlichen Brief. Es tut mir leid, daß Sie durch meinen Brief Schwierigkeiten bekommen haben. Ich würde mit Ihnen gern einige Gedanken austauschen, da ich mich als bekennender Humanist nicht ganz so weit von Ihnen entfernt fühle, wie Sie es zunächst wohl empfunden haben. Vielleicht mögen Sie aber vorher erst mal einen Blick in meine Internet-Seite werfen. Ich würde Ihnen morgen gern einen Text zusenden, in dem ich meine Erfahrung mit Ihnen bereits eingebracht habe, sowie einen Hinweis auf einige bedeutsame TV-Sendungen zum Thema Religion. Mit freundlichen Grüßen Rudolf Kuhr Amperstr.32, 82296 Schöngeising http://www.humanistische-aktion.de/ -------------------------------------
Aus Feinden Gegner, Brief vom 01.01.07: Hallo Herr Kuhr, vielen Dank für Ihren Brief, der mich nicht nur überraschte, sondern erfreute. Zugegeben, damit hatte ich nicht gerechnet; war ich doch in meinem Schreiben sehr offen und direkt. Auf die Zusendung Ihres Textes freue ich mich schon jetzt, denn ich habe, vielleicht etwas voreilig, den Eindruck gewonnen, daß sich da zwischen uns ein ausgesprochen fruchtbarer Dialog ergeben könnte, an dem ich hochgradig interessiert bin und in dem ich Ihnen zu einigen Ihrer Thesen gerne "Kontra" geben möchte in Erwartung eines "Re", das für mich vielleicht sehr lehrreich sein könnte. Ich beabsichtige ein Buch zu schreiben zum Thema der "Menschlichen Dummheit", angestiftet durch das Terror- und Kriegsgeschehen, durch die Berliner Regierungspolitik, durch den "Handy-Wahn" (Unfähigkeit zur direkten Komunikation) und so vieles mehr. Den Stoff dazu kann man getrost täglich den Tageszeitungen entnehmen. Ich habe mich Curt Goetz angeschlossen in seiner Suche nach der "Mikrobe der menschlichen Dummheit" in seinem Bühnenstück "Dr. Hiob Praetorius" und beabsichtige, nicht daran zu scheitern. Soviel für heute, nach, durch sinnlose und dumme Silvesterknallerei verursacht, nahezu durchgemachter Nacht. Dennoch: Ein gutes erkenntnisreiches neues Jahr mit Möglichkeiten, den menschlichen Stumpfsinn in menschliche Selbstkritik und Nachdenklichkeit umzuwandeln und die Menschheit von ihrer "Lemminghaftigkeit" zu befreien. Mit freundlichen Grüßen Martin Weber Der angekündigte Rundbrief: Betr.: achtsam und ehrlich Liebe Mitmenschen, Weihnachten ist vorüber, traditionell gefeiert wie jedes Jahr. Die Zeit geht weiter, gute Vorsätze zum neuen Jahr werden gefaßt - wie jedes Jahr. Die Gesellschaft um uns herum aber verändert sich. Die Globalisierung läßt auch uns nicht unberührt. Menschen aus anderen Kulturen, mit anderem Glauben kommen zu uns. Das bringt neue Sichtweisen und Anregungen, aber auch Verunsicherungen und Konflikte. Leicht können da Gefühle verletzt werden. Ein Zurückhalten von eigenen Meinungen und Überzeugungen gegenüber Mitmenschen mit anderem religiösen Hintergrund, wie dies hier und da schon empfohlen und praktiziert wird, das wäre jedoch eine falsche Rücksichtnahme. Ja, es wäre Selbstzensur und -unterdrückung, die zu keinem fruchtbaren und friedlichen Miteinander führt, geschweige denn zu einer gemeinsamen Weiterentwicklung. Wahrheitsgemäße Information und ehrliche, konstruktive Auseinandersetzung ist erforderlich. Ein gut fundierter Glaube kann bekanntlich durch Hinterfragen nicht erschüttert, sondern eher gefestigt und sogar erneuert werden. Wichtig dabei ist grundsätzliches Wohlwollen, Kritikbereitschaft und Ehrlichkeit zumindest von der religiös etablierten Mehrheit der Bürger. Jeder, der sich für einen ehrbaren Gläubigen hält - besonders als Seelsorger - ist aufgerufen, sich selber frühzeitig um die Glaubwürdigkeit der Wurzeln seines Glaubens zu sorgen, bevor diese - vielleicht zur unpassenden Zeit - von Historikern begründet in Frage gestellt wird, was manch einen ehrenhaften, jedoch unzureichend informierten Gläubigen verunsichern, schmerzen, verärgern und gar aggressiv machen könnte. Nicht Tabuisierung, sondern ehrliches Hinterfragen und gegebenenfalls Erneuern der traditionellen Rückbindungen kann nachhaltige Sicherheit geben für die noch bevorstehenden Auseinandersetzungen und möglichen Verständigungen mit anderen Religionen und Kulturen im Hinblick auf die globale Vision von einer universalen Religion und humanistischen Kultur. Eine aktuelle historische Behandlung von Glaubenswurzeln erfolgt in der 4teiligen ARTE-TV-Sendung 'Die Enthüllung der Bibel' mit den Themen 'Patriarchen' - 'Exodus' - 'Könige' - 'Das Buch' nach dem Buch "Keine Posaunen vor Jericho" vom 2. bis 5. Jan. jeweils 18 Uhr. Am 6. Jan. gibt es bei 3sat-TV einen Thementag 'Im Namen Gottes' von frühmorgens bis nach Mitternacht mit vielen bedeutenden Themen über Christentum, Judentum und Islam, z.B. um 22.30 Uhr im Denk-Magazin DELTA das Thema 'Einer für alle? - Monotheismus und die Vielfalt religiöser Erfahrung'. - Alles Gute zum neuen Jahr! R.K. http://www.humanistische-aktion.de/religion.htm * ... und alle Jahre wieder, auch 2007: Moment mal... (ständige kirchliche Rubrik im 'Kreisboten' auf Seite 2 oben links) Den Sinn von Weihnachten nicht verschleiern von Pfarrer Konrad Schreiegg Weihnachten! Wohin treibst du? Noch hat das Fest seinen schönen Namen "Weihnacht", geweihte Nacht. Darunter kann sich der Mensch etwas vorstellen. Jeder kennt die Nacht, auch die Nächte im übertragenen Sinn. Eine geweihte Nacht ist dann eine geheilte oder heilende Nacht. Die älteren evangelischen Christen, so habe ich es bei meinen evangelischen KoIleginnen und Kollegen erfahren, nennen Weihnachten noch gezielter "Christfest". Deshalb gefällt mir auch der "Christbaum" besser als der "Weihnachtsbaum". Und weil wir leider kaum noch die Namenstage feiern, von einigen Ausnahmen abgesehen, ist und auch der Stephanstag im Sprachgebrauch fast verloren gegangen. Er ist zum 2. Weihnachtsfeiertag geworden. Was schon nachdenklich stimmt und uns wachsam werden lässt ist die Tatsache, dass zum Beispiel sogenannte Weihnachtsspiele für Kinder, wie sie gerade in diesen Tagen landauf, landab gepflegt werden, zuweilen den eigentlichen Inhalt des Weihnachtsfestes, die Geschichte von Jesus, der als Kind in einem Stall geboren wurde, völlig außer Acht lassen. Natürlich haben viele Menschen keinen Bezug mehr zur christlichen Botschaft. Viele, vor allem aus der ehemaligen DDR, können überhaupt nichts dafür, dass sie ohne Kirche und Christsein aufwachsen und leben mussten. Aber wenn wir jetzt eines der christlichen Hauptfeste mehr oder weniger feiern, dann gehört doch dazu, dass wir den Inhalt und den Sinn dieses Festes nicht verschleiern, nicht unter den Teppich kehren. Nichts gegen Weihnachten, das auch Fest der Liebe und Fest der Familie und Fest der Kinder und Fest der Geschenke und Fest der Lichter sein darf, aber all dies hat seinen Grund letztlich darin, dass wir das Kommen von Jesus Christus feiern. Dies brauchen wir doch nicht zu verheimlichen. Ich hoffe, dass alle, die mit Weihnachten und mit Menschen, vor allem mit Kindern zu tun haben, dies wissen und das wir alle den Mut haben, dies auch weiterzusagen und nicht Weihnachten gedankenlos, wie wir oft sind, säkularisieren, verweltlichen.
Kreisbote Fürstenfeldbruck, 11.12.07 (wöchentl.
Anzeigenblatt im Landkreis FFB) Was würde Jesus dazu sagen?
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Mit freundlichen Empfehlungen Humanistische AKTION 12/2000 nach oben - Service - Menue - Texte-Verzeichnis - Stichwörter www.humanistische-aktion.de/weihna02.htm |
Aktualisiert am 26.04.13