Fernseh-QuotenWie entstehen sie? Morgens um 9 Uhr ist die Welt der TV-Bosse manchmal schon nicht mehr in Ordnung: Um diese Zeit kommen die Einschaltquoten von gestern frisch auf den Tisch! Sie entscheiden über Erfolg oder Flop einer Sendung eines Moderators. Diese Woche blickt eine TV-Dokumentation hinter die Kulissen derjenigen, die die Quoten ermitteln. Wer sind diese "Quoten-Macher"? Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung AFG (zu ihr gehören alle großen deutschen Sender) hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg mit der Daten-Erhebung beauftragt. Wie werden die Daten gesammelt? 5640 Haushalte in Deutschland mit rund l3000 Menschen sind an die Computer der GfK angeschlossen. So wird ihr Fernsehverhalten exakt aufgezeichnet - und von Experten der GfK auf rund 33 Millionen TV-Haushalte hochgerechnet. Wer wird für die Quoten-Messung ausgewählt? Michael Darkow von der GfK-Fernsehforschung: "Die Teilnehmer werden durch genaueste Befragungen angeworben. Sie stellen einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung dar." Was müssen die Test-Personen tun? Bis vor kurzem gehörten auch Danuta, 49, und Johann Drewniok, 51, aus Stuttgart zu dem erlesenen Kreis. Vorm Einschalten des TV-Geräts mussten sie sich über das Messgerät bei der GFK anmelden - das Gerät registriert dann jeden Programmwechsel. Dafür gab's 15 Mark "Aufwandsentschädigung" im Monat. Aber es gibt auch Kritik an dem Verfahren: Regisseur Christoph Weinert, 38, der die TV-Dokumentation drehte: "Zu viele Gruppen fallen aus dem Raster raus: Ausländer werden nicht berücksichtigt, auch die Krankenschwester, die Nachtdienst hat und TV guckt, wird nicht erfasst." Und was sagt Fersehforscher Darkow zu den Vorwürfen? "Wir sind nicht die Quotenmacher - wir bereiten nur die Botschaften auf, die uns von den ausgewählten Haushalten geschickt werden. Das sind die Menschen, die eigentlich die Quote machen." Miriam Nyary FernsehZtg 49/00
Wer macht eigentlich die Quoten?Die Zahlen des Erfolgs - TV-Bosse und Stars wie Gottschalk werden daran gemessen. Hier erfahren Sie, wie die Quoten ermittelt werden. Um 9 Uhr schlägt für Deutschlands TV-Macher die Stunde der Wahrheit. Dann gibt's die Einschalt-Quoten vom Vorabend - Tops und Flops frisch auf den Tisch. Wer misst eigentlich die Quoten? Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat 5640 Haushalte in Deutschland mit rund 13000 Menschen an ihre Computer angeschlossen, zeichnet deren TV-Verhalten auf. Diese Haushalte bilden einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung. GfK-Chef Michael Darkow: "Grundlage sind für uns die 80000 Bundestagswahl-Stimmbezirke. Daraus wählen wir die Haushalte nach Kriterien wie Wohnort, Alter, Bildung, Geschlecht, Einkommen aus." Einer der "Quotenmacher" ist der Berliner Student Stefan S. (27). Er scherzt: "Wenn ich Harald Schmidt einschalte, hat der gleich 6000 Zuschauer mehr." Denn auf so viele Deutsche wird sein TV-Verhalten letztlich hoch gerechnet. (Diese Hochrechnung dürfte etwa auch für Ihren Zuschauerbrief gelten! R.K.) Wie wird gemessen? Mit einem speziellen Gerät, dem so genannten "GfK-Meter", Jedes Familienmitglied hat einen eigenen Zugangs-Code. Nachts zwischen 3 und 5 Uhr ruft die GfK die gespeicherten Daten vom Messgerät übers Telefon ab. Fürs Mitmachen erhalten die GfK-Gucker eine Aufwandsentschädigung von 5 Mark im Monat. Es gibt auch Kritik an dem Verfahren: Wer etwa bei der Arbeit oder im Hotel TV guckt, fällt aus dem Raster - das wurmt z.B. den Nachrichtensender n-tv, der in vielen Büros läuft. Aber GfK-Chef Darkow verteidigt das Quoten-Messungs-Verfahren."Unsere Zahlen sind repräsentativ und verlässlich." FernsehZtg 19/01
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Aktualisiert am 03.02.12