Notizen

Denk- und Merk-würdiges
teilweise mit Anmerkungen aus humanistischer Sicht

 

 
Auf dieser Seite geht es um verschiedene Informationen, die in
irgendeiner Weise von gesellschaftlicher Bedeutung sein könnten.
 

Bomben aus München   -   zu hoher Wert   -   Verantwortung   -   Zensur   -   Der Gipfel   -   Scientology zahlt   -   Anträge an Daimler HV   -   Erfahrungen   -   Gesinnungsterror   -   Doktorspiele   -    Krank   -   Vernünftig   -   'open source' = unamerikanisch   -   Staatsverschuldung  -  Selbstkritik?   -   Sterbehilfe   -   Jesus-Gewinnspiel   -   Türkische Untertitel   -   Religiöses Erbe?   -   Vorbildlich   -   ZDF-Internetpräsens   -   Ethik statt Monetik   -   Selbsterkenntnis?   -   Steinerner Horror

Diese Sammlung wird fortgesetzt
 

 

Bomben made in Munich 
(Freiheit der Wissenschaft)

Professor Thomas Klapötke ist Chemiker. Er arbeitet an der Ludwig-Maximilians-Universität in Großhadern. In seinen Labors entwickelt er mit 30 Chemikern, vornehmlich finanziert durch die US Army, Sprengstoffe für die Bomben der Zukunft.

Drei Dinge erwarten seine Auftraggeber in Amerika von den Superbomben:
 

  1. sie sollen weniger umweltbelastend und toxisch, also giftig sein,

  2. sie sollen sicherer zu handhaben sein, um Unfälle im eigenen Bereich auszuschließen oder minimieren zu können,

  3. sie sollen eine größere Leistung bringen als herkömmliche, bereits im Einsatz befindliche Materialien.

mehr:www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/abendschau/chemie-bombe-eisele-ID1286540425462.xml
BR 08.10.10

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Zivilklausel für alle Hochschulen. Handlungsbedarf gegen Militarisierung von Forschung und Lehre:

http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20100500.pdf
 

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Humanismus ein zu hoher Wert

(...) Vor etwa zehn Jahren gab es beim bfg Bayern Überlegungen, sich dem neugegründeten Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) anzuschließen. Selbst der bfg Kulmbach/Bayreuth war dazu nicht abgeneigt. Schließlich hat er das sein lassen, weil er der Meinung ist, dass Humanismus ein zu hoher Wert ist, mit dem man nicht leichtfertig umgehen gehen sollte. Schließlich sind und bleiben wir Menschen mit allen Schwächen und Fehlern. Als Alternative zum HVD hat sich der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) angeboten, und mit ihm sind wir bisher gut gefahren. Inzwischen wurde der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) gegründet, und man hofft, auf dieser Basis besser zusammenarbeiten zu können. Letztlich geht es darum, in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit zu erregen. (...)

aus dem Rundbrief des bfg Kulmbach/Bayreuth 1/2009
 

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Verantwortung

Konvention zur Unternehmensverantwortung gefordert

Anlässlich der Konferenz "Committed to Sustainability" von Weltbank, Bundesverband der Deutschen Industrie und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am 22.05. weltweite Regeln für internationale Konzerne gefordert. Die "global players" müssten zu mehr ökologischer und sozialer Verantwortung verpflichtet werden. Der BUND fordert eine Konvention zur Unternehmensverantwortung, die grundsätzliche ethische Standards für wirtschaftliches Handeln festlegt. Dazu gehöre die Pflicht, dass Firmen umfassend über die ökologischen und sozialen Folgen ihres Tuns berichten.

Hierzu ein Zitat aus der Zeit des 2. Weltkrieges, das - leider - noch heute für manche Unternehmer seine Gültigkeit hat:

"Ein internationales Unternehmen, das in der ganzen Welt tätig ist, sollte seine Aktivitäten unter strikt ökonomischen Gesichtspunkten durchführen, ohne Rücksicht auf die politischen Ansichten des Landes, in dem es operiert. Wir sind keine Wohlfahrtseinrichtung. Wir machen Profit für unsere Aktonäre." -  Alfred P. Sloan, GM-Chef, über die Geschäftsbeziehungen zwischen USA und Hitler-Deutschland

Quelle: Fernsehfilm vom BR 'Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde - US-Konzerne verdienten am Krieg' Sendung 29.01.03 ARD

 

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Zensur in Deutschland

Der Frankfurter Rundschau wurde am 16.05.02 von ihren Verlegern untersagt, eine bezahlte Anzeige abzudrucken, die von rund 400 Einzelpersonen und Friedensorganisationen unterschrieben wurde. Es handelt sich um einen Aufruf der Friedensbewegung zu den Aktivitäten anlässlich des Bush-Besuchs in Deutschland unter dem Motto: "Wir wollen ihre Kriege nicht, Herr Präsident! ... Wir wollen überhaupt keinen Krieg."

 

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Der Gipfel

Echte Kinder kamen auf der UN-Kinderkonferenz zu wenig vor, für uns ist das der Gipfel!

Es ist eine Frechheit, dass mehr Erwachsene als Kinder bei dem Weltkindergipfel in New York ihre Stimme erheben konnten. Was dort besprochen wurde, betrifft doch die Kinder. Da es ihr Gipfel ist, sollten sie den Parteien und Regierungen aus aller Welt sagen dürfen, was sie meinen. Stattdessen haben sich - wie in vielen Familien - mal wieder die Erwachsenen durchgesetzt.

Wir finden es furchtbar, dass es in den USA die Todesstrafe gibt, auch für Minderjährige. Den Strom für den elektrischen Stuhl könnte man wahrhaftig für andere Dinge verwenden - zum Beispiel für Lampen und Computer. Es wäre viel besser gewesen, wenn die US-Regierung das für die Zukunft hätte verbieten müssen. Wir finden es außerdem doof, dass die Regierung der USA und der Vatikan minderjährige Mädchen dazu zwingen wollen, Babys auszutragen. Diese Mädchen sollten das selbst entscheiden dürfen. Und dieser Papst-Staat soll sich da gefälligst zurückhalten, seine Geistlichen haben doch gerade ihren Skandal wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Wir haben gehört, dass von den zwei Milliarden Kindern auf der Welt jährlich elf Millionen an vermeidbaren Krankheiten sterben: Grippe, Fieber, Durchfall, Keuchhusten usw. Das sind viel zu viele.

Erwachsene tragen die Verantwortung für Kinder. Also sollen sie auch dafür sorgen, dass es ihren Kindern gut geht, dass sie keinen schweren Unfällen zum Opfer fallen, dass sie was lernen können, dass sie über alles, was sie interessiert, informiert werden (außer den Verstecken für Weihnachtsgeschenke und Ostereier). Viele Kinder wissen gar nicht, dass sie das Recht haben, nicht verprügelt und nicht schikaniert zuwerden, von niemandem, auch nicht von ihren Eltern oder ihrer Katze.

Wenn jetzt in Berlin ein Kindergipfel abgehalten würde, dann würden wir fordern, dass alle Eltern ihren Kindern Taschengeld geben müssen - die Kinder können dafür im Haushalt helfen. Außerdem würden wir verlangen, dass die Hundehaufen verschwinden. Wilde Hunde sollten um 30 Prozent, kleine Hunde um 15 Prozent, große Hunde um 20 und Kampfhunde um 100 Prozent reduziert werden.

Paul Pascal Scheub & Adrian Georg Simon, 8 und 9 Jahre alt

Quelle: taz 13.05.02

 

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Scientology zahlt Entschädigung

SAN FRANCISCO rtr Die religiöse Organisation Scientology im US-Bundesstaat Kalifornien hat einem früheren Mitglied fast 8,7 Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) Schadenersatz gezahlt. Der Fall könne weitere Klagen gegen die Organisation nach sich ziehen, sagte Lawrence Wollersheim am Samstag. Wollersheim hatte die Organisation in Los Angeles 1980 wegen geistigen Missbrauchs verklagt. Ein Gericht hatte ihm 1986 Schadenersatz in Höhe von 30 Millionen Dollar zugesprochen. In einem Berufungsverfahren wurde die Summe auf 2,5 Millionen Dollar verringert und 1994 durch den obersten Gerichtshof bestätigt. Durch Zinsen erhöhte sich die Summe auf 8,67 Millionen Dollar. Wollersheim sagte, die Sitzungen mit Scientology hätten bei ihm Geistesstörungen ausgelöst und ihn an den Rand des Selbstmords getrieben.

Quelle: taz 13.05.02

 

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Anträge zur Daimler-Haupt-Versammlung
10.04.2002 in Berlin

Gegenanträge zur Aktionärshauptversammlung 2002 von Jürgen Grässlin, Freiburg
 

Antrag: Der Vorstand der DaimlerChrysler AG wird nicht entlastet.

Begründung

Mit der Entwicklung und Produktion von Kampfbombern und -helikoptern, Trägerraketen und Militärsatelliten, Atomwaffen und Minen (Submunition) ist die EADS der größte europäische Rüstungskonzern. DaimlerChrysler ist mit rund 33 Prozent größter EADS-Einzelaktionär. Durch hemmungslosen Waffenexport in alle Welt setzt die EADS die unrühmliche Tradition der DaimlerChrysler Aerospace (Dasa) fort. Anstatt endlich die notwendigen Schritte zur Abrüstung zu vollziehen und die Konversion (Umstellung auf Zivilfertigung) einzuleiten, hat Jürgen E. Schrempp angekündigt, dass eine Verabschiedung des DaimlerChrysler-Konzerns von der sehr guten Zusammenarbeit mit der EADS in keinster Weise vorgesehen sei. Der DaimlerChrysler-Vorstand ist mitschuldig am weltweiten Morden mit EADS-Waffen.
 

Antrag: Der Aufsichtrat der DaimlerChrysler AG wird nicht entlastet.

Begründung:

Als einziger Aktionärsverband hat der Dachverband der Kritischen Aktionäre DaimlerChrysler die Chryslerübernahme und Mitsubishibeteiligung abgelehnt. Getrieben von der unrealistischen Zielvorgabe, weltweit die Nummer 1 der Autokonzerne zu werden, haben Vorstand und Aufsichtsrat der von Jürgen E. Schrempp geforderten Übernahme bzw. Beteiligung von Verlustierern zugestimmt. In blinder Gefolgschaft hat die Kapitalseite im Aufsichtsrat die globalen Machtphantasien des Vorstandsvorsitzenden abgenickt. Heute müssen Zehntausende von Entlassenen und die Aktionäre die Suppe haltloser Versprechungen ausbaden. Die Weichen für die Zukunft können nur mit einer ökologisch und sozial verträglichen Konzernpolitik gestellt werden. Die Fusion ist gescheitert, Mercedes-Benz muss sich von Chrysler trennen.
 

Gegenantrag zur Aktionärshauptversammlung 2002 von Eva Grässlin, Freiburg

Antrag: Der Vorstand der DaimlerChrysler AG wird nicht entlastet.

Begründung:

Die Entlassung von 44.000 Mitarbeitern, die desaströse Entwicklung der Bilanzen, des Aktienkurses und der Dividende sind das Ergebnis einer völlig verfehlten Globalisierungsstrategie des Vorstands. Dieses Missmanagement steht in eklatantem Widerspruch zu den Gehaltszuwendungen und den Vergünstigungen durch Aktienoptionen der letzten Jahre für den Vorstandsvorsitzenden, die Vorstände und Topmanager. Gemäß dem neuen Verhaltenskodex der Bundesregierung für Unternehmensführungen sollen die Einkommen der Topmanager pro Vorstandsmitglied im Konzernabschluss offen gelegt werden. Doch erneut publiziert DaimlerChrysler im aktuellen Geschäftsbericht lediglich die Gesamtsumme der Vorstandsgehälter. Statt der gebotenen Transparenz praktiziert der Vorstand amerikanisches Profitdenken bei deutscher Geheimhaltung. DaimlerChrysler sollte den Verhaltenskodex vorbehaltlos akzeptieren.

 

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Erfahrungen

... Der Franzose tendiert dazu, zu viel zu sagen und wenig auszudrücken. Der Deutsche ist eher zurückhaltend in seinen Ausdrücken, aber leistet sehr viel, manchmal sehr geheimnisvoll, so dass man es selbst entdecken muss. Der Amerikaner ist ein naives Kind, das durch die Welt läuft und den Eindruck hat, dass ihm nichts passieren kann. Wenn etwas passiert, dann wird sein Land das schon lösen können. Der Amerikaner ist derjenige Vertreter dieser drei Kulturen, die ich miterlebt habe, der die anderen Kulturen am wenigsten kennt. ...

... Kommunikation geht über Gefühle. Kommunikation geht über Liebe, und das muss jeder Lehrer und jede Lehrerin dieser Welt wissen. Sie haben einen schwierigen Job, aber Kommunikation ist nicht Technik, nicht System, sondern die Frage: Wie verstehen sich unsere Augen? Wie fühlen wir zusammen? Das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Wenn man diese Angst vor Gefühlen weglässt und sich richtig verausgabt - auch auf die Gefahr hin, dass man ausgenutzt wird, das spielt keine Rolle -, dann ist das, was man zurückbekommt, enorm, besonders von Kindern. ...

Quelle: Daniel Goeudevert, Internationaler Berater, im Gespräch mit Werner Reuß BR-Alpha-Forum 31.01.2002

 

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Gesinnungsterror

Goppel: Das Kreuz bleibt hängen!

CSU Generalsekretär Dr. Thomas Goppel hat dem Bund für Geistesfreiheit vorgeworfen, mit seinem Musterbrief "Keine religiöse Bevormundung per Schulgesetz!" den inneren Frieden an den bayerischen Schulen zu gefährden. Der Bund für Geistesfreiheit will den Musterbrief, in dem die Unterzeichner die Schulleitung bitten können, das Kreuz aus dem Klassenzimmer des eigenen Kindes zu entfernen, an alle Eltern, Schüler und Lehrer in Bayern verteilen.

Goppel stellte klar, dass die CSU gegen alle Versuche, das Kreuz aus den bayerischen Schulen insgesamt zu entfernen, massiv vorgehen werde: "Wir werden es nicht zulassen, dass die Intoleranz einer verschwindend geringen Minderheit dazu führt, das christliche Symbol des Friedens und der Toleranz aus unseren Schulen zu entfernen".

Goppel rief den Bund für Geistesfreiheit dazu auf, seine unsägliche Kampagne gegen das Kreuz sofort zu beenden: "Die Menschen in Bayern haben den Gesinnungsterror dieser selbsternannten Weltverbesserer endgültig satt. Statt gegen das Kreuz zu Felde zu ziehen, sollten sie sich lieber für ein tolerantes Miteinander in unseren Schulen einsetzen".

Quelle: www.csu.de 14.12.2000

Anmerkung: Hier wird deutlich, wie wenig selbst hoch intelligente und politische Verantwortung tragende Menschen fähig sein können, ihre eigene Überzeugung zu hinterfragen. Wo der wirkliche Gesinnungsterror beginnt, das dürfte doch eigentlich klar sein . R.K.   weitere Texte zum Thema Kreuz, Kruzifix

 

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Doktorspiele

Ein Buch mit dem Titel "Doktorspiele" hat Gerd Postel im Gefängnis geschrieben. Der vormalige Briefzusteller mit Volkschulausbildung war vier Jahre als (falscher) Oberarzt in einer psychiatrischen Klinik in Sachsen angestellt. Vor über 100 Fachärzten hielt er Vorträge und beeindruckte mit neuen Begriffen wie "bipolare Depression 3. Grades". Keiner der Fachärzte fragte nach, was eine bipolare Depression dritten Grades sein soll. Laut Aussage von Gerd Postel ist eine arrogante Auftretensweise notwendig, um als Oberarzt gelten zu können. Ihm ist sogar eine Chefarztstelle in einer anderen Klinik angeboten worden. Nur durch einen Zufall wurde er entlarvt.

Fernsehsendung 'Fliege' ARD 2001

Anmerkung: In unseren Bildungsstätten wird sehr viel an Wissen vermittelt, jedoch zu wenig, solches auch zu hinterfragen oder anzuwenden, wie die PISA-Studie ergab. R.K.

 

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Krank

"Sehr intelligente Menschen sollen sich eine primitive und dumme Frau nehmen. Sehen Sie, wenn ich nun auch noch eine Frau hätte, die mir in meine Arbeit hineinredet! In meiner Freizeit will ich meine Ruh' haben."

Adolf Hitler

(Quelle: Originalton in einer Filmszene vom Obersalzberg aus dem Film 'Hitler und die Frauen' BR 2000)

 

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Vernünftig

Die grüne Ideologie, es gebe keine guten und schlechten Ausländer, ist abzuweisen (...) Als anständiger Fremder verlange ich, daß das Ausländer-Sein in Deutschland keinen Freischein bedeutet. Den Deutschen sage ich: Genauso wie Philosemitismus keine Bewältigung des Antisemitismus ist, ist die verordnete Fremdenliebe keine Überwindung der Fremdenfeindlichkeit.

Bassam Tibi (Professor für internationale Beziehungen)

Quelle: DIE WELT 15.01.01

 

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Lächerlich

Microsofts Nummer Zwei empört sich

Immer dann, wenn einem US-Unternehmen etwas nicht passt, schreit es auf, ruft nach Regierungsregulatorien und bezeichnet alles, was ihm im Wege steht, als "unamerikanisch" - so, als ob es einen nach Nationen geordneten Tugendkatalog gebe. Diesmal hat sich wieder einmal der Redmonder Softwaregigant lächerlich gemacht, als Microsofts No. 2 Jim Allchin gleich beim Kongress vorsprach, um gegen die internationale "Open Source"-Bewegung in bester McCarthy-Manier zu geifern. Als ein Kongressmitglied sich wenig interessiert zeigte, ließ Allchin bestürzt die Frage im Raum stehen: "Have you no shame, Sir?" Weiter führte er aus, die "open source" sei "un-American". Natürlich ist sie unamerikanisch, Herr Allchin. Sie ist nämlich international. Und im Prinzip ist ganz Microsoft komplett uneuropäisch, und Japaner würden sogar entgegnen, dass es total unasiatisch sei - und was glaubt Allchin, was los wäre, wenn hier zu Lande einer auf die Idee käme, irgend etwas oder irgendjemanden als undeutsch zu bezeichnen ...? Auf linuxworld.com darf momentan fleißig über Allchin und Microsoft gelacht und gewettert werden (Forums-Mitgliedschaft vorausgesetzt). Http://www.linuxworld.com

Quelle: 'Newsflash 09/01' mit freundlicher Genehmigung der  TopMail GmbH (Copyright 2001)

 

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Nach uns die Sintflut

Frisst die Staatsverschuldung die Zukunft?

Die Schulden-Uhr tickt. Jede Sekunde sind allein 2600 Mark an Zinsen für den angehäuften Schuldenberg von rund 2,4 Billionen Mark fällig. Wenn wir so weiter wirtschaften, kommt 2015 der Crash. Spätestens dann ist Deutschland vom Schuldenberg erdrückt und handlungsunfähig geworden Verantworlich dafür sind in erster Linie die Parteien, die immer neue Subventionen und Wahlgeschenke machen. Gewinner sind jene, die Milliarden an Zinsen einstreichen: Banken, Versicherungen, Kapitalgesellschaften. Verlierer ist der deutsche Familien-"Michel", der die Hauptlast der Steuern zahlt. Um diese Entwicklung zu stoppen, Bedarf es einer Rosskur. Günter Ederer sah sich in Schweden und in der Schweiz um, die inzwischen erfolgreich gegensteuern. ARD 28.02.01

Quelle: TVneu 8/01

Kommentar aus humanistischer Sicht: Verantwortlich und Gewinner sind letztlich nicht Institutionen, sondern einzelne Menschen darin. Ursache für deren verantwortungsloses Handeln ist eine unzureichende, nicht ganzheitliche und deshalb nicht nachhaltig wirkende ethische Orientierung. Solange ein Beklagen von Mißständen und eine Kritik an Institutionen vor den verantwortlichen Menschen halt machen und diese mitsamt ihrer ethischen Orientierung nicht in ganzheitlicher Weise mit einbeziehen, wird es bei einer jeweiligen Symptombehandlung ohne nachhaltige Wirkungen bleiben. Das Problem der Staatsverschuldung ist ein Beispiel für die Notwendigkeit einer allgemeinen gesellschaftlichen Orientierung an verantwortlicher Menschlichkeit anstatt an Sachzwängen und fragwürdigen Autoritäten. Dies gilt auch für die Massenmedien, die sich mit dem was und wie sie es vermitteln ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nur selten bewußt sind. R.K.

 

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Selbstkritik?

Auch das noch...

Ich lebe Fromm

von Erika Sund

Ich habe immer meinen Fromm dabei. Das habe ich mir so angewöhnt. "Haben oder Sein"? Kenn' ich. Habe ich natürlich gelesen.

Meine Stütze habe ich in Fromm gefunden. Wenn ich mich moralisch aufrüsten will, lese ich Fromm. Ich mache mich stark gegen andere.

Ich habe sämtliche Bücher von Fromm im Regal, bestimmt einen Meter. Am besten gefällt mir immer noch "Die Kunst des Liebens". Ich habe es zig Mal gelesen. Da stimmt jedes Wort. Liebe kann man nicht genug bekommen. Das habe ich als tiefe Botschaft verstanden.

Man sollte Fromm noch effektiver vermarkten. Er hat doch so Recht. Das müssen ganz viele Leute endlich begreifen. Nur so ändert sich was.

Viele meiner Bekannten haben auch Fromm gelesen. Ich habe sie erst dazu gebracht. Ich habe einfach nicht locker gelassen.

Ich denke irgendwie ganz anders seit Fromm. Ich bin fein raus. Ich lebe Fromm ... jeden Tag.

...die Autorin, Erika Sund, ist dem Vorstand natürlich nicht persönlich bekannt!

Quelle: Rundbrief 2/01 der Erich-Fromm-Gesellschaft

 

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Sterbehilfe straffrei?

In Holland hat inzwischen die grosse Kammer (mit 104 zu 40 Stimmen) ein Gesetz angenommen, nach dem aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen straffrei sein soll. Die Zustimmung der kleinen Kammer im nächsten Jahr wird erwartet. Damit ist erstmals in einem Land die Sterbehilfe de facto legalisiert. Voran ging ein 25-jähriger Diskussionsprozess in der Öffentlichkeit, bei dem zum Beispiel auch klar wurde, dass eine erste Fassung, in der auch Kinder ohne die Zustimmung der Eltern den Freitod hätten wählen können, keine Mehrheit finden würde.

Quelle: NZZ 29.11.00

 

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Jesus-Gewinnspiel im Internet

Pünktlich zu Weihnachten 2000 startet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Internet ihr Gewinnspiel "Jesus fr (at) gen". Wer weiß, in welchem Jahr Christus geboren wurde und ob er tatsächlich Gottes Sohn war, kann bis zum 31. März eine achttägige Reise nach Jordanien oder 110 weitere Preise gewinnen. Den Weg zu den Lösungen zeigen Hilfstexte im Internet. Entwickelt wurde das Game mit religiösem Hintergrund vom Tübinger Theologen und Grafiker Rainer Holweger. Es ist mittlerweile das sechste seiner Art und soll im kommenden Jahr zusammen mit den Vorgängerversionen als CD-ROM auch im Religionsunterricht eingesetzt werden...

Mit Jesus gewinnen

Quelle: www.ekd.de/interaktiv

  

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ZDF führt türkische Untertitel ein

18. 12. 2000 (dsw) Das ZDF will erstmals in der Geschichte des deutschen Fernsehens Sendungen mit türkischen Untertiteln versehen. Aus Anlaß der Weihnachtszeit verwendet das ZDF die Rundfunkgebühren zugunsten der in Deutschland lebenden Türken, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind.

Zwischen dem 22. und dem 28. Dezember bietet das ZDF die türkischen Untertitel auf einer speziellen Videotexttafel an. Somit können alle fernsehenden Türken die Verbrecherjagd in der Krimireihe "Ein Fall für zwei" mitverfolgen. Zwei Spielfilme werden ebenfalls mit türkischen Untertiteln versehen. Ob das Angebot für die türkischsprachigen Zuschauer aufrechterhalten wird, hängt laut ZDF vor allem von der Zahl der Zugriffe auf die entsprechende Videotexttafel ab. Für andere Fremdsprachen hatte das Zweite Deutsche Fernsehen bisher noch keine Untertitel angeboten. Ob der in Deutschland zu sehende türkische Kanal TRT seine Sendungen künftig nun mit deutschen Untertiteln versieht, ist nicht bekannt.

Quelle: www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten

 

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Erzbischof warnt:

"Europa ist gottlos"
 

Zu neuen Auseinandersetzungen zwischen der griechisch-orthodoxen Kirche und der Regierung in Athen kam es vor dem Hintergrund des EU-Gipfels in Nizza.

Der Erzbischof von Athen und ganz Griechenland, Christodoulos, hatte während eines Gottesdienstes erklärt, daß man mit der Charta über die Menschenrechte, die in Nizza unterzeichnet worden war, Gott "eliminiert" habe. Verantwortlich dafür sind nach Ansicht des aufgebrachten Erzbischofs die "präsidierenden Franzosen". Sie seien bereits seit der Zeit der Französischen Revolution gottlos. Ganz Europa werde allmählich ent-christianisiert, warnte der Kirchenführer. Griechenland sei das einzige europäische Land, daß sich sein religiöses Erbe bewahrt habe. Durch die jüngsten Entwicklungen sei man aber auch hier ernsthaft gefährdet. Die Gottlosigkeit Westeuropas könnte schon sehr bald auch Griechenland überschwemmen. Damit spielte er vor allem auf die von der Regierung beschlossene Streichung der Religionszugehörigkeit in den neuen Personalausweisen an, die sich seit dem Frühsommer zum Streitthema Nummer Eins zwischen beiden Seiten entwickelt hat.

Athens Regierungssprecher Dimitris Reppas erklärte zu den Christodoulos-Vorwürfen, die Religionsfreiheit sei in allen nationalen Verfassungen der EU-Mitgliedstaaten festgelegt. Gerade wegen der EU-Charta über die Rechte der Bürger habe man einen regelrechten Kampf gefochten. Diese Errungenschaft müsse verteidigt werden.

Quelle: Mailingliste secularlist (at) humanismus.de 16.12.00

 

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Vorbildlich
 

... ich hasse einfach nicht zurück!

Gregor Gysi, MdB (PDS) in einem Gespräch (WDR 'Betrifft B.' 24.11.00)
auf die Frage, wie er mit den Anfeindungen im Bundestag umgeht.

 

 

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Internetpräsenz des ZDF

An zuschauerservice (at) zdf.de 11.11.00

Betr.: Politmagazin Kennzeichen D

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Sendung kommt leider zu so später Tageszeit (22:15 bzw. 22:45 Uhr), daß ich Sie fragen möchte, ob Ihre Beiträge auch im Internet nachzulesen sind und wenn ja, unter welcher genauen Adressse.

Vielen Dank.

Mit freundlichem Gruß

Rudolf Kuhr


Antwort

Von Doett.O (at) zdf.de am 14.11.00

Subject: Kennzeichen_D:_Internetpräsenz?

Sehr geehrter Herr Kuhr,

vielen Dank für Ihre Mail an das ZDF.

"Kennzeichen D" beteiligt sich nicht am Internetangebot des ZDF.
Es tut uns leid, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Oliver Dött
ZDF Mainz
HA Kommunikation


Nachfrage

An zuschauerservice (at) zdf.de am 17.11.00

Betreff: 4 Fragen

Sehr geehrter Herr Oliver Doett,

danke für Ihre Mitteilung.

Sie schrieben: "Kennzeichen D" beteiligt sich nicht am Internetangebot des ZDF."

Wie ist so etwas heute noch möglich??? Gibt es wenigstens eine Fax-Nummer?

Gern wüßte ich auch, ob die Beiträge der von mir sehr geschätzten
Sendung 'Presseschau' im Internet nachzulesen sind.

Und dann hätte ich gern noch eine Erklärung dafür, warum das ZDF zwei verschiedene
Internet-Adressen hat: 'zdf.de' und 'zdf.msnbc.de'und was letztere bedeutet.

Ich bitte freundlich um eine kurze Antwort auf die 4 Fragen.

Vielen Dank.

Mit besten Grüßen

Rudolf Kuhr


Antwort

Von Doett.O (at) zdf.de am 17.11.00

Subject: Kennzeichen_D:_Internetpräsenz?

Sehr geehrter Herr Kuhr,

vielen Dank für eine weitere E-Mail an das ZDF.

* Wir halten es für möglich, dass es auch heutzutage Medieninhalte außerhalb des Internets gibt. Hauptaufgabe des ZDF ist die Erstellung von Fernsehprogramm. Dieser Aufgabe kommen wir in einem Umfang nach, der eine komplette Umsetzung vom Bildmedium ins Netzmedium schon vom Umfang her und dem Gegenstand nach ausschließt. "Kennzeichen D" hat wenigstens eine Faxnummer. Sie lautet: 030/ 75 76 12 71

* Die "Presseschau" ist nicht auf unseren Internetseiten nachlesbar. Ob Sie die jeweils von uns zitierten Zeitungen, die die Rechte an einer Internetveröffentlichung ihrer Texte haben, im Internet finden, entzieht sich unserer Kenntnis.

* Das ZDF hat nicht nur zwei Internetadressen, sondern wie fast alle größeren Firmen eine ganze Vielzahl. In der Internetadresse www.zdf.msnbc.de stecken u.a. zusammengezogen die Kürzel "MSN" und "NBC", da das ZDF mit diesen Firmen eine Zusammenarbeit bei unseren Nachrichtenseiten im Internetbereich pflegt.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Oliver Dött
ZDF Mainz
HA Kommunikation


Nachfrage


An: zuschauerservice (at) zdf.de am 23.11.00

Betreff: Ihre Email vom 17.11.00

Sehr geehrter Herr Oliver Doett,

danke für Ihre Mitteilung vom 17.11.00.

Als Teilnehmer am öffentlich-rechtlichen Rundfunk und als Gebührenzahler befriedigt mich eine solche Antwort nicht.

Wenn es Hauptaufgabe des ZDF ist, Fernsehprogramm zu erstellen, dann ist anzunehmen, daß die gesetzlichen Verpflichtungen nach Grundversorgung (Information, Bildung und Unterhaltung) ausreichend und von den Einfaltquoten unabhängig berücksichtigt werden. Das bedeutet, wenn Informationssendungen wie Politmagazine zugunsten von Unterhaltung (Sport etc.) auf Sendeplätze in der Nacht verlegt werden oder gar ausfallen, dann sollte dieses qualitativ schwerwiegende Defizit wenigstens durch eine Internetpräsenz ausgeglichen werden, zumal ja inzwischen fast alle Politmagazine, ob ARD oder auch ZDF (Frontal, MonaLisa) im Internet vertreten sind.

Die Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Medien läßt befürchten, daß immer mehr engagierte Optimisten aus Frust hier zu Schwarzsehern werden. Gibt es bei Ihnen eine Stelle, die sich für eine konstruktive Auseinandersetzung mit Teilnehmern am öffentlich-rechtlichen System interessiert, um dieses langfristig zu erhalten und für beide Seiten befriedigend zu gestalten?

Mit freundlichem Gruß

Rudolf Kuhr


Antwort

keine!


Anfrage

An zuschauerservice (at) zdf.de am 08.12.00

Betr.: Kennzeichen D

Sehr geehrtes Redaktions-Team von Kennzeichen D,

nach Möglichkeit sehe ich mir jede Sendung von Ihnen an, und das schon seit etwa 20 Jahren (in der Anlage ein Brief von 1982).

Was ich nicht so gut finde ist, daß Ihre Sendezeit im Laufe der Jahre so weit in die Nacht verlegt wurde. Und was ich nicht verstehe ist, daß Sie nicht im Internet vertreten sind, wo doch inzwischen fast alle Magazine dort ihre Texte zum Nachlesen präsentieren. Gern wüßte ich Ihre Gründe für diese Enthaltsamkeit.

Gern hätte ich auch den Text von dem Ex-Linken zum Rechts-Extremisten gewandelten Rechts-Anwalt Mahler nochmal genau verfolgt. Das war ja kaum zu glauben, was er da in Ihrer letzten Sendung von sich gab!

Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Mit besten Wünschen
und freundlichen Grüßen

Rudolf Kuhr


Antwort

Von Huettmann.H (at) zdf.de am 12.12.00

Betr.: Ihre Anfrage vom 8.12.00 - KENNZEICHEN D-Sendung vom 6. Dezember

Sehr geehrter Herr Kuhr,

vielen Dank für Ihre Anfrage, mit der Bitte um ein Sendemanuskript von dem KENNZEICHEN D-Beitrag "Islamismus und Rechtsextreme" vom 6. Dezember 2000.

Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir aus rechtlichen Gründen dieses Manuskript nicht an
Dritte weitergeben dürfen. Hierfür bitten wir um Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Red. KENNZEICHEN D

i.A. H. Hüttmann


Nachfrage

An ZDF Rechtsabteilung am 19.12.00

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Redaktion KENNZEICHEN D teilt mir mit, daß sie aus rechtlichen Gründen keine
Manuskripte an Dritte weitergeben darf. Ich würde gern von Ihnen wissen, ob das stimmt
und gegebenenfalls aus welchen Gründen.

Nachfolgenden Brief vom 19.12.00 an die Red. KENNZEICHEN D zu Ihrer Information.

Mit freundlichem Gruß

Rudolf Kuhr


Nachfrage

An Red. KENNZEICHEN D am 19.12.00

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Hüttmann,

danke für Ihre Zeilen vom 12.12. bezüglich des Sendemanuskriptes. Ich möchte Sie ermutigen, sich gegen einschränkende Sonderregelungen zur Wehr zu setzen, denn andere Redaktionen versenden durchaus Manuskripte, wenn auch mit entsprechenden Urheberrechts-Vermerken.

Ich schrieb Ihnen am 08.12. auch noch folgendes:
Was ich nicht so gut finde ist, daß Ihre Sendezeit im Laufe der Jahre so weit in die Nacht verlegt wurde. Und was ich nicht verstehe ist, daß Sie nicht im Internet vertreten sind, wo doch inzwischen fast alle Magazine dort ihre Texte zum Nachlesen präsentieren. Gern wüßte ich Ihre Gründe für diese Enthaltsamkeit.

Leider sind Sie darauf nicht eingegangen. Ich nehme doch an, daß Sie Ihre Gründe haben und diese auch Ihren Zuschauern (und Gebührenzahlern) nicht vorenthalten wollen oder müssen.

Freundliche Grüße

Rudolf Kuhr


Antwort

Von Huettmann.H (at) zdf.de am 21.12.00

Sehr geehrter Herr Kuhr,

Sie haben recht, die Sendezeit von KENNZEICHEN D wurde im Laufe der Jahrzehnte immer weiter nach hinten verlegt, was uns, wie Sie sich denken können, auch nicht freut. Doch Veränderungem im ZDF-Programm machten dieses notwendig.

Es ist richtig, wir stellen die Manuskripte nicht ins Internet. Alle Manuskripte können aber bei uns bestellt werden. Ausnahmen machen wir nur dann, wenn es aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist.

Ich hoffe, Ihnen hiermit Ihre Fragen beantwortet zu haben und verbleibe
mit den besten Wünschen für eine erholsame Weihnachtszeit

Red. KENNZEICHEN D

i.A. Heinke Hüttmann.


Nachfrage

An Red. KENNZEICHEN D am 28.12.00

 
Sehr geehrter Herr Hüttmann,

danke für Ihren Brief vom 21.12.00 und die guten Wünsche.

Obwohl es für mich als engagierten Bürger und Teilnehmer am öffentlich-rechtlichen Fernsehen schon wichtig wäre, zu erfahren, warum das ZDF es für notwendig hielt, eine politische Magazin-Sendung so weit nach hinten zu verlegen, möchte ich Sie in dieser Angelegenheit nicht weiter in Verlegenheit bringen. Ich nehme mal an, daß der Unterhaltungswert Ihrer Sendung zu gering ist, daß Sie zu wenig Zuschauer bringen und deshalb werbemäßig schlecht vermarktbar sind.

Ich schrieb Ihnen am 08.12. sowie am 21.12. auch noch folgendes: "... Und was ich nicht verstehe ist, daß Sie nicht im Internet vertreten sind, wo doch inzwischen fast alle Magazine dort ihre Texte zum Nachlesen präsentieren. Gern wüßte ich Ihre Gründe für diese Enthaltsamkeit.

Leider sind Sie darauf nicht eingegangen. Ich nehme doch an, daß Sie Ihre Gründe haben und diese auch Ihren Zuschauern (und Gebührenzahlern) nicht vorenthalten wollen oder müssen."

Also nochmals: Warum beteiligen Sie sich nicht im Internet? Dürfen, können oder wollen Sie nicht und warum nicht?

Können Sie als Redaktion eines Magazins mit Tradition in dieser Angelegenheit nicht selbst über eine Teilnahme entscheiden? Und falls doch, finden Sie innerhalb Ihres Teams keine Mehrheit? Müßten Sie durch eine Internet-Präsenz zusätzliche Arbeit leisten oder würde Ihr Etat dadurch beschnitten werden?

Es muß doch irgendwelche Gründe für Ihre Enthaltsamkeit geben, politische, menschliche, verstandesmäßige, gefühlsmäßige, finanzielle, technische ... Kann ja sein, daß Sie bei der zunehmenden Kommerzialisierung der Anstalt inzwischen eine Alibifunktion erfüllen und nicht durch unbequeme Forderungen Ihren Job gefährden wollen.

Aber halten Sie es für vertretbar, daß ein Team, das aufgrund seines Anspruchs investigativen Journalismus betreibt, oder betreiben sollte, sich über die eigenen Bedingungen und Belange derart verschwiegen zeigt? Meinen Sie, daß dies Ihre Glaubwürdigkeit unbeschadet läßt? Ist es für Sie weniger wichtig, ob und welchen nachhaltigen Einfluß Ihre Arbeit auf die Entwicklung der Gesellschaft hat?

Freundliche Grüße

Rudolf Kuhr


Antwort

steht noch aus!

Dieses Beispiel eines Briefwechsels macht das Desinteresse der Macher in den öffentlich-rechtlichen Medien an den Bedürfnissen der sie finanzierenden Gebührenzahler deutlich. Es erinnert an das Verhalten von Behörden und rückständigen Arbeitgebern. Zu einer lebendigen Demokratie kann dies nicht beitragen. Es scheint an der Zeit, den gesetzlichen Auftrag zu Information, Bildung und Unterhaltung zu überdenken und durch Mediation bzw. Animation (zur Mitgestaltung unserer Gesellschaft) zu ergänzen.


Antwort

Von Koberstein.H (at) zdf.de am 26.01.01
  
Sehr geehrter Herr Kuhr,

Frau Hüttmann bat mich, mit Ihnen Kontakt bezüglich Ihrer Fragen zu Kennzeichen D aufzunehmen.

Ich möchte Sie bitten, mich anzurufen, um die noch offenen Fragen zu besprechen, bzw. mir Ihre Rufnummer mitzuteilen, so dass ich Sie anrufen kann.

Herzlichen Dank und mit freundlichem Gruss,

Hans Koberstein

ZDF Redaktion KENNZEICHEN D


Rück-Antwort

An Red. KENNZEICHEN D am 04.02.01
 
Sehr geehrter Herr Koberstein,

danke für Ihre eMail vom 26.01.01. Ich freue mich, daß nun doch noch jemand zu meinen Fragen vom 28.12.00 Stellung nehmen will und möchte Sie freundlich bitten, dieses in schriftlicher Form zu tun, um möglichen Fehlinterpretationen vorzubeugen. Eine e-Mail wäre mir dafür ausreichend.

Mit besten Grüßen

Rudolf Kuhr

Amerkung: Erwartungsgemäß erfolgte hiernach keine Anwort mehr. Die Erfahrung hat gezeigt, daß in Gesprächen viele schöne Worte gesagt werden, ohne konkrete Aussagen zu machen, die veröffentlicht werden könnten. R.K.

 

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Ethik statt Monetik

Der Qualitätszirkel für Naturheilverfahren und anthroposophische Medizin lädt ein:

Dr. med. Ellis Huber
Geschäftsführer der SECURVITA GmbH Hamburg,
ehemaliger Ärztekammerpräsident Berlin

Heilkunst im Kommunikationszeitalter

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN

Öffentliche Veranstaltung Mittwoch, 15. Nov. 2000, Beginn 20.00 Uhr
Rudolf Steiner Haus Nürnberg, Rieterstr. 20

Als Referent und Buchautor ("Liebe statt Valium", "Handeln statt Schlucken"), Leitfigur der grün-alternativen Gesundheitsbewegung in den 80ern, langjähriger Ärztekammerpräsident von Berlin und gesundheitspolitisch engagierter Geschäftsführer der "SECURVITA Gesellschaft zur Entwicklung alternativer Versicherungskonzepte" hat sich Ellis Huber einen Namen als streitbarer Querdenker gemacht, der für eine wirkliche Gesundheitsreform unter dem Motto "Ethik statt Monetik" eintritt. Die wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen im Gesundheitswesen vergleicht er auch mit einer Krebsgeschwulst. Angeregt durch Rudolf Steiners Idee von der Dreigliederung des sozialen Organismus wird er der Frage nachgehen, was zu tun ist, damit das Gesundheitswesen wieder gesund wird.

Organisation und Information: Frank Meyer infosophy (at) odn.de

Quelle: SFFO 12.11.00

 

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Selbsterkenntnis

Gerhard Schröder: "... Eins ist klar, ich betreibe relativ wenig Selbsterforschung, aus vielerlei Gründen."

Frage: "Weil Sie gar nicht wollen, daß Sie sich näher kennenlernen?"

Schröder: "Ich mich selber? - Vielleicht auch das. Ich muß mir die Fähigkeit behalten, zu verdrängen, als Selbstschutz."

Quelle: WDR-Sendung "Spuren der Macht - Die Verwandlung des Menschen durch das Amt am Beispiel der Politiker Gerhard Schröder, Joschka Fischer und Renate Schmidt." 29.09.99

Anmerkung: 'Was ist am schwersten zu erreichen? - Daß man sich selber hinter die Schliche kommt.' Wilhelm Busch, (1832-1908) - Politiker sind auch nur Menschen, aber verantwortlicher als andere und sollten mehr über die tieferen Antriebe ihres Handelns wissen. Sie würden dann wahrscheinlich eine mehr menschlich als sachorientierte Politik machen. R.K.)

 

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Steinerner Horror

Der Schriftsteller Martin Walser, der am Sonntag mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wird, hat sich gegen das geplante Holocaust-Mahnmal in Berlin ausgesprochen. Ein solches Mahnmal sei "steinerner Horror, der nur dazu provozieren würde, das Denkmal zu verunglimpfen", sagte der 71jährige Autor.
(Quelle: Frankfurter Rundschau 07.10.1998)

Anmerkung: Schlimmer noch als eine Verunglimpfung des Denkmals wären unterschwellige Gefühle der Ablehnung gegenüber Juden und Israel sowie der Verdacht, daß dies - bewußt oder unbewußt, als Folge des im Judentum integrierten Märtyrertums - von den Initiatoren beabsichtigt wäre, um das Schuldgefühl wachzuhalten und auszunutzen. R.K.

 

Diese Sammlung wird fortgesetzt

 Mit freundlichen Empfehlungen 
Humanistische AKTION  
11/2000 


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www.humanistische-aktion.de/notiz.htm

Aktualisiert am 23.11.10