1. Zeit füreinander nehmen
Beruf, Schule, Hobbys - im Stress des Alltags leben viele Familien aneinander
vorbei. Doch Geborgenheit und Wärme gedeihen nur in einer ausgeruhten
Atmosphäre. Schaffen Sie deshalb Freiräume, reservieren Sie mindestens
einen Tag pro Woche ganz allein für die Familie. Tipp: Planen Sie morgens
etwas mehr Zeit fürs Frühstück ein - und beginnen Sie den
Tag mit den Menschen, die Ihnen am wichtigsten sind.
2. Das WIR-Gefühl stärken
Gemeinsamkeit macht stark. Eine Familie bietet den besten Halt in allen
Wechselfällen des Lebens. Werden Sie sich dessen bewusst, entwickeln
Sie eine eigene Familien-Philosophie, an der Sie sich orientieren können.
Stephen R. Covey: "Verständigen Sie sich darüber, was Ihnen wichtig
ist, was Sie gemeinsam erreichen wollen.
Schreiben Sie es auf. Zum Beispiel: Wir wollen immer ehrlich und
respektvoll miteinander umgehen. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen
und helfen."
3. Familienkonferenzen
Jeder hat mal Probleme, für die er allein keine Lösung findet.
Jeder muss mal was los werden. Ein tolles Mittel, um sich auszutauschen:
Regelmäßige Familienkonferenzen, bei denen alles zur Sprache kommt,
was im Alltag sonst unterzugehen droht.
4. Vertrauen aufbauen
In der Familie sollte man über wirklich alles reden können. Wie
aber entsteht solch ein tiefes Vertrauen, wie schafft man ein Klima des
gegenseitigen Verstehens? Stephen R. Covey: "Die wichtigste Voraussetzung
ist, dass man eine Kultur des Zuhörens entwickelt. Dass man nicht vorschnell
antwortet, sondern erst versucht, sich in den anderen hineinzuversetzen,
für ihn da zu sein."
5. Streitkultur entwickeln
Bloß keine Konflikte unter den Teppich kehren. Auch wenn's dabei kracht
- Unstimmigkeiten müssen geklärt werden. Doch sollten dabei, so
Dr. Poletajew, einige Grundregeln beachtet werden: Konkret ansprechen, worum
es geht. Beim Thema bleiben, nicht ständig in alten Wunden bohren. Den
anderen ausreden lassen, sich nicht im Ton vergreifen. Lieber mal
kurz Luft holen, ehe ein Streit zu eskalieren droht.
6. Gegensätze tolerieren
Die Familie soll ein Ort sein, an dem jeder sich frei entfalten kann, Kinder,
die in ihrer Einzigartigkeit geliebt und toleriert werden, entwickeln ein
stärkeres Selbstbewusstsein. Darin sollten auch Vater und Mutter im
Umgang miteinander Vorbild sein. Aber unterschiedliche Ansichten und
Vorstellungen müssen Platz haben. Stephen R. Covey: "Nur so lernt man.
ein Problem von mehreren Seiten zu betrachten und die beste Lösung zu
finden."
7. Feste Aufgabenverteilung
Ständige Diskussionen und Konflikte um aufräumen, bügeln,
Müll raustragen, den Hamster versorgen etc. kosten Zeit (die man besser
gemeinsam verbringen könnte) und Nerven. Weniger Stress gibt's, wenn
jeder weiß, was er zu tun hat. Und mit jeder Aufgabe, die ein Kind
zu bewältigen lernt, fühlt es sich als wichtiges Familien-Mitglied
bestätiqt. Natürlich sollte trotz Absprachen eine Flexibilität
möglich bleiben.
8. Rituale zelebrieren
Bestimmte feste Abläufe sorgen für ein Gefühl von Sicherheit
und Geborgenheit. Dazu gehört für Kinder etwa das Vorlesen einer
Gutenacht-Geschichte. Oder das große Familienessen am Sonntag, das
auf besondere Weise gestaltet wird. Dr. Poletajew: "An familientypische
Gepflogenheiten und Traditionen erinnert man sich ein Leben lang. Sie
stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl."
9. Routine durchbrechen
Unversehens hat sich grauer Alltagstrott eingeschlichen? Irgendwie sind alle
unlustig, muffeln sich an? Dr. Poletajew: "Dauert solch eine Phase länger,
sollte die Familie bewusst kleine Highlights setzen. "Am besten überlegt
man gemeinsam: Was bringt mal wieder Schwung und Stimmung? Das kann. z.B.
ein spontaner Wochenend-Ausflug sein.
10. Optimistisch sein
"Nichts ist unmöglich, alles ist machbar"- das sollte die Grundstimmung
in jeder Familie sein. Eine optimistische Haltung impft jedem Familienmitglied
das Selbstvertrauen und die Gelassenheit ein, die es fürs Leben braucht.
Solche Familien sehen Schwierigkeiten eher als Herausforderungen an, die
man gemeinsam lösen kann. Wer bereits: als Kind das Gefühl hat,
das ihm etwas zugetraut wird, dem fällt es in aller Regel später
auch viel leichter, seine eigenen Träume zu verwirklichen.
Friederike Jünemann