Die 10 Gebote für eine glückliche Familie

Von mehr Zeit füreinander nehmen bis Alltags-Routine durchbrechen: Die
besten Strategien für ein neues WIR-Gefühl, zusammengestellt von Experten

 

Glücksquelle, Heimat des Herzens, Sinn und Geborgenheit - Familie ist wieder in. 80 Prozent der Deutschen bezeichnen sie als das Wichtigste in ihrem Leben überhaupt, 90 Prozent aller Jugendlichen träumen von Heirat, Kindern und ewiger Liebe. Nicht zuletzt nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das eine Entlastung der Familien bei den Beiträgen zur Pflegeversicherung anmahnte, hat auch die Politik das Thema neu entdeckt. Doch staatliche Förderung und Unterstützung sind nicht alles. In den USA rangiert derzeit ein Buch ganz oben auf den Bestseller-Listen, das sich mit den Frfolgs-Geheimnissen glücklicher Familien beschäftigt. Autor ist der Wissenschaftler und neunfache Vater Stephen R. Covey. In seinem Werk "The Seven Habits of Highly Effective Families" (frei übersetzt: "Die sieben Verhaltensweisen perfekt funktionierender Familien") beschreibt er, was Vater, Mutter und Kinder im Innersten zusammenhält. Seine Tipps, was andere Experten wie Diplom-Psychologin Dr. Gabriele Poletajew vom Berufsverband Deutscher Psychologen (Bonn) raten - hier 10 goldene Regeln.

1. Zeit füreinander nehmen

Beruf, Schule, Hobbys - im Stress des Alltags leben viele Familien aneinander vorbei. Doch Geborgenheit und Wärme gedeihen nur in einer ausgeruhten Atmosphäre. Schaffen Sie deshalb Freiräume, reservieren Sie mindestens einen Tag pro Woche ganz allein für die Familie. Tipp: Planen Sie morgens etwas mehr Zeit fürs Frühstück ein - und beginnen Sie den Tag mit den Menschen, die Ihnen am wichtigsten sind.

2. Das WIR-Gefühl stärken

Gemeinsamkeit macht stark. Eine Familie bietet den besten Halt in allen Wechselfällen des Lebens. Werden Sie sich dessen bewusst, entwickeln Sie eine eigene Familien-Philosophie, an der Sie sich orientieren können. Stephen R. Covey: "Verständigen Sie sich darüber, was Ihnen wichtig ist, was Sie gemeinsam erreichen wollen. Schreiben Sie es auf. Zum Beispiel: Wir wollen immer ehrlich und respektvoll miteinander umgehen. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und helfen."

3. Familienkonferenzen

Jeder hat mal Probleme, für die er allein keine Lösung findet. Jeder muss mal was los werden. Ein tolles Mittel, um sich auszutauschen: Regelmäßige Familienkonferenzen, bei denen alles zur Sprache kommt, was im Alltag sonst unterzugehen droht.

4. Vertrauen aufbauen

In der Familie sollte man über wirklich alles reden können. Wie aber entsteht solch ein tiefes Vertrauen, wie schafft man ein Klima des gegenseitigen Verstehens? Stephen R. Covey: "Die wichtigste Voraussetzung ist, dass man eine Kultur des Zuhörens entwickelt. Dass man nicht vorschnell antwortet, sondern erst versucht, sich in den anderen hineinzuversetzen, für ihn da zu sein."

5. Streitkultur entwickeln

Bloß keine Konflikte unter den Teppich kehren. Auch wenn's dabei kracht - Unstimmigkeiten müssen geklärt werden. Doch sollten dabei, so Dr. Poletajew, einige Grundregeln beachtet werden: Konkret ansprechen, worum es geht. Beim Thema bleiben, nicht ständig in alten Wunden bohren. Den anderen ausreden lassen, sich nicht im Ton vergreifen. Lieber mal kurz Luft holen, ehe ein Streit zu eskalieren droht.

6. Gegensätze tolerieren

Die Familie soll ein Ort sein, an dem jeder sich frei entfalten kann, Kinder, die in ihrer Einzigartigkeit geliebt und toleriert werden, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein. Darin sollten auch Vater und Mutter im Umgang miteinander Vorbild sein. Aber unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen müssen Platz haben. Stephen R. Covey: "Nur so lernt man. ein Problem von mehreren Seiten zu betrachten und die beste Lösung zu finden."

7. Feste Aufgabenverteilung

Ständige Diskussionen und Konflikte um aufräumen, bügeln, Müll raustragen, den Hamster versorgen etc. kosten Zeit (die man besser gemeinsam verbringen könnte) und Nerven. Weniger Stress gibt's, wenn jeder weiß, was er zu tun hat. Und mit jeder Aufgabe, die ein Kind zu bewältigen lernt, fühlt es sich als wichtiges Familien-Mitglied bestätiqt. Natürlich sollte trotz Absprachen eine Flexibilität möglich bleiben.

8. Rituale zelebrieren

Bestimmte feste Abläufe sorgen für ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Dazu gehört für Kinder etwa das Vorlesen einer Gutenacht-Geschichte. Oder das große Familienessen am Sonntag, das auf besondere Weise gestaltet wird. Dr. Poletajew: "An familientypische Gepflogenheiten und Traditionen erinnert man sich ein Leben lang. Sie stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl."

9. Routine durchbrechen

Unversehens hat sich grauer Alltagstrott eingeschlichen? Irgendwie sind alle unlustig, muffeln sich an? Dr. Poletajew: "Dauert solch eine Phase länger, sollte die Familie bewusst kleine Highlights setzen. "Am besten überlegt man gemeinsam: Was bringt mal wieder Schwung und Stimmung? Das kann. z.B. ein spontaner Wochenend-Ausflug sein.

10. Optimistisch sein

"Nichts ist unmöglich, alles ist machbar"- das sollte die Grundstimmung in jeder Familie sein. Eine optimistische Haltung impft jedem Familienmitglied das Selbstvertrauen und die Gelassenheit ein, die es fürs Leben braucht. Solche Familien sehen Schwierigkeiten eher als Herausforderungen an, die man gemeinsam lösen kann. Wer bereits: als Kind das Gefühl hat, das ihm etwas zugetraut wird, dem fällt es in aller Regel später auch viel leichter, seine eigenen Träume zu verwirklichen.

Friederike Jünemann

TVneu18/01

 
 

EIN NEUER TAG BEGINNT
was Kinder sich wünschen könnten

 
Laß mir Zeit
und sage mir klar und deutlich,
was Du von mir möchtest.


*

Hilf mir nach meinem Drang
nach Unabhängigkeit und Selbständigkeit zu leben,
auch wenn was daneben geht
-
Ich zeige Dir schon wenn ich Hilfe brauche.

*

Ich freue mich, wenn Du mich
rechtzeitig in den Kindergarten bringst,
- Ich kann dann in Ruhe ankommen.

*

Laß uns Rituale finden
 - Ich kann mich daran festhalten.

*

Habe Verständnis, wenn ich für mich Erfahrungen
machen werde
- Ich werde nicht immer alles mit Euch teilen können.

*

Zeige mir, wie ich mich streiten und wieder vertragen kann,
so lerne ich mit Gefühlen umzugehen.

*

Wenn Du mich nicht unterbrichst,
lerne ich meine eigenen Bedürfnisse und die der Anderen zu achten.

*

Ich bin dankbar, wenn Du mir eine Umgebung schaffst,
 die meinem Wissens- und Bewegungsdrang gerecht wird.

*

Ich freue mich über alle Anregungen,
die mich kreativ und schöpferisch werden lassen.

*

Frag mich bloß dann, wenn ich etwas wirklich entscheiden kann.
Ich bin dein Kind, Du trägst die Verantwortung für mich.

*

Sei immer ein gutes Vorbild,
dann lerne ich einen achtsamen Umgang
mit Mensch, Natur und Dingen.


*

FÜR ALL DAS DANKE ICH DIR

Ich freue mich schon auf M O R G E N.

aus dem Waldkindergarten Schöngeising 2004

<<< O >>>

 

Zu einer friedlichen Familie kommt das Glück von selbst!
 
Sprichwort
 

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Mit freundlichen Empfehlungen
 
Humanistische AKTION
 
4/2001 

 
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Aktualisiert am 12.11.11