Die Macht der Banken

 
Nach einem Beitrag (Reimann/Winkler) aus der WDR - Sendung 'PRIVATfernsehen' am 05.04.97; Szenen-Bild: Schalterhalle einer Bank mit Kunden aus der Sicht einer Kontroll-Kamera (schwarz-weiß), die Kunden lauschen mit nach oben gerichtetem Blick folgender Durchsage aus einem Lautsprecher:

"Verehrte Kundschaft! Dürfen wir für einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten? Danke!

Seit Jahren bringen Sie uns Ihr Geld, und wir verdienen uns damit dumm und dämlich.
Soweit das übliche und bewährte Arrangement.  Sie sind zufrieden, wir sind zufrieden.
Sind wir uns da einig?  Gut!

Was zum Teufel also soll dieses Rumgestänkere, wir hätten zuviel Macht?
Ticken Sie noch richtig, oder was!

Zur Klarstellung: Wir sind doch die Bank, Sie sind die Kundschaft. Sie stimmen zu? Gut!
Und wer die Bank ist, hat das Geld.

Bank - Geld. Sie können folgen? - Gut!

Und wer das Geld hat, hat die Macht.  Das war immer so, und das wird immer so sein.
Und je mehr Geld die Bank hat, desto mehr Macht hat sie.

Also wo liegt Ihr Problem?  Daß wir besonders viel Macht haben?
Doch nur wegen dem besonders vielen Geld, das Sie uns gegeben haben.

Schon vergessen? Deshalb sagen wir es Ihnen.  Alles klar?  Gut!  
Sie dürfen gehen. Es gibt noch andere, die von uns abgekocht werden wollen.

Ergänzend verweisen wir auf die in allen Filialen ausgehängten allgemeinen Geschäftsbedingungen."

*

"Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten.
Wahre Profis gründen eine Bank."

Bertolt Brecht, Dramatiker (1898-1956)

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Mit freundlichen Empfehlungen

Humanistische AKTION
4/1997


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Aktualisiert am 27.09.04

 

Von Reue keine Spur

Bankberatung nach dem Supercrash

Von Sabina Wolf 

Das Thema beherrscht seit Wochen die Schlagzeilen: Millionen deutscher Sparer bangen um Ihr Geld oder haben es bereits verloren, weil ihnen ihre Hausbank höchst risikoreiche Papiere untergejubelt hat. Welche Lehren haben Deutschlands Banken aus dem Supercrash gezogen? Werden die Kunden jetzt besser beraten? 'Report München' machte den Beratungstest und stellte dabei fest: Noch immer werden selbst risikoscheuen Sparer riskante Finanzprodukte angeboten.
(...)
Vor der Kamera möchte sich dazu kein Finanzberater äußern. Doch einer, der seit Jahren im Geschäft ist, packt aus, was bislang hinter den Kulissen lief:

Insider: "Wir müssen doch unsere Quartalszahlen vorlegen, Abschlüsse machen. Intern ist da ein Riesendruck. Ja, da steht sogar unser Job auf dem Spiel, wenn die Zahlen nicht stimmen. Die älteren Kunden, so ab 65, die sind für uns eben leichter zu kriegen, an denen verdienen wir, mit Fonds, mit Zertifikaten. Da sind viele Abschlüsse, die wir brauchen."
(...)

Quelle: BR-TV-Magazin 'Report München' 27.10.08

 

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Quelle: Internet 28.10.08

 

"Wir werden die Tradition fortsetzen, die uns auszeichnet
und alle Menschen besiegen, die uns im Weg stehen.
So wünsche ich mir 'Lehman Brothers'. Es gilt
unsere Gegner zu zermalmen!"
Richard Fuld,
Bankchef (Spitzname aus Händler-Zeiten: "Der Gorilla"),
New York 2008

*

Höhere Finanzmathematik

Von Pannonicus
 
Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

  Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

Quelle: http://www.genius.co.at/index.php?id=165 (Rubrik'Ungereimtes - gereimt')

 Dieses Gedicht hat für sehr viel Aufregung gesorgt und wurde Kurt Tucholsky
zugeschrieben. Es wurde aber 2008 vom Wiener Autor Richard Kerschhofer verfasst.

*

Gedanken über die Deutsche Bank

"Josef Ackermann geht, meine Damen und Herren. Sie wissen schon, der meistgehasste Deutsche-Bank-Chef aller Zeiten, seitdem er im Mannesmann-Prozeß das Victory-Zeichen machte und trotz Rekordgewinn Zehntausende Mitarbeiter auf die Straße schickte. Schön war das nicht, aber die Deutsche Bank ist kein Montessori-Kindergarten. Sie kann auf eine blitzsaubere asoziale Traditionslinie zurückblicken. Hermann Josef Abs, einer von Ackermanns Vorgängern, hatte ja vorher im Dritten Reich jüdische Vermögen arisiert und war Aufsichtsratsmitglied der IG Farben. Oder denken wir an Hilmar Kopper, für den 50 Millionen nur Peanuts waren.

Der neue Mann an der Spitze, Anshu Jain, der diese Woche vorgestellt wurde, hat nun mit dubiosen Hypothekenpapieren und Lebensmittelspekulationen debütiert und gleich Klagen in dreistelliger Millionenhöhe an Land gezogen. Es heißt, er sei derjenige gewesen, der die Weltfinanzkrise, die Steuerzahler weltweit Milliarden kostet, mit verursacht habe. Ein großartiger, ein gelungener Start, möchte man meinen.

Bertolt Brecht fragte ja einst: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Vielleicht muss diese Frage heute leicht abgewandelt werden: Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Führung einer Bank?"

Dieter Moor

ttt-ARD 05.02.12

http://www.daserste.de/ttt/podcast.asp

*

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Aktualisiert am 10.02.12

 

Wenn die Bank Ärger macht...

Zu hohe Gebühren, falsche Beratung? Als Bankkunde sollten Sie Ihre Rechte kennen. Hier die wichtigsten Urteile

 
Bei Geld hört die Freundschaft auf - erst recht für Banken: Allein im letzten Jahr landeten 2470 Streit-Fälle vor der Schlichtungsstelle. Wie Richter entscheiden - aktuelle Urteile.

ec-Karte. Wird einem Kunden die ec-Karte während eines Campingurlaubes gestohlen, kann die Bank ihm kein fahrlässiges Verhalten vorwerfen. Räumen Diebe damit das Konto leer; muss die Bank den Fehlbetrag ausgleichen. OLG Frankfurt, Az.: 24 U 188/99.

Girokonto. Gehen Banken eine Selbstverpflichtung ab, wonach jeder Anspruch auf ein Girokonto hat, sind sie daran gebunden. Sie müssen auch überschuldeten Verbrauchern, Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern ein Girokonto auf Guthabenbasis einrichten. LG Berlin, Az.: 21 S 1/03.

Freistellungsauftrag. Noch immer verlangen einige Banken und Sparkassen für die Einrichtung von Freistellungsaufträgen Gebühren. Das ist unzulässig. BGH, Az.: XI ZR 269/96.

Kreditkarte. Geht die Karte verloren, behalten sich Geldinstitute oft vor, für die Ersatzkarte Gebühren zu verlangen. Solche Klauseln sind unwirksam. OLG Celle, Az.: 13 U 186/99.

Bürgschaft. Gehen Kunden eine so genannte Höchstbetragsbürgschaft ein, haften Sie auch nur für die festgesetzte Summe. Klauseln über eine Erweiterung der Haftung durch Kosten z.B. für Gebühren und Zinsen sind unwirksam. BGH, Az.: IX ZR 294/00.

Kredit. Wer mit seiner Hausbank über einen Kredit verhandelt und ihn dann doch nicht aufnimmt, muss auch für die Beratung keine Gebühren zahlen. OLG Dresden, Az.: 7 U 2238/00.

Lastschriften. Können Banken eine Lastschrift nicht ausführen, z.B. weil das Konto nicht gedeckt ist, dürfen sie für die Rückgabe keine Gebühren verlangen. Solche Klauseln in den allgemeinen Geschäftbedingungen sind unwirksam. BGH, Az.: XI ZR, 245/01.

Beratung. Will ein Kunde in sichere Geldanlagen investieren, darf ihm die Bank keine Aktienfonds empfehlen, ohne ihn über die Risiken aufzuklären. Entstehen dem Kunden Verluste, haftet die Bank. LG Verden, Az.: 8 O 510/02.

Kontopfändung. Banken sind gesetzlich zur Bearbeitung von Kontopfändungsbeschlüssen verpflichtet. Gebühren dürfen sie dafür nicht nehmen. BGH, Az.: XIZR 219/98.

Zinsen. Vereinbart die Bank mit ihrem Kunden für Sparguthaben variable Zinsen, genügt es, wenn sie geänderte Zinssätze in der Filiale aushängt. Persönlich informieren muss sie nicht OLG Hamm, Az.: 31 U 101/02.

Was tun bei Ärger mit der Bank? Beim Bundesverband Deutscher Banken gibt es eine Kundenbeschwerden- und Schlichtungsstelle, Tel.: 0316630, www.bankenombudsmann.de. (Fachanwalte vermittelt der Anwaltsuchservice, Tel.: 01805/254555.

FernsehZtg 25/04

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Humanistische AKTION
4/1997


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Aktualisiert am 10.02.12