Buch
Der Gefühlsstau
Ein Psychogramm der DDR
Hans-Joachim Maaz
Zu diesem Buch
Den psychischen Druck, den ein umfassendes System autoritärer Unterwerfung
erzeugt und der durch die reale Angst vor der Bestrafung verstärkt
und durch die phantasierte Bedrohung einer allgegenwärtigen Bespitzelung
ins Irrationale gesteigert wurde, konnte der einzelne schließlich nur
noch gegen sich selbst wenden - gesundheitsuntergrabend, psychisch deformierend
und zerstörerisch - oder wieder an andere weitergeben. Den Ernst
dieser Mechanismen kann nur der unterschätzen, der nie erlebt hat,
was es heißt, wenn schließlich alles vorgeschrieben ist, was
man sehen, hören, denken, sprechen, fühlen und tun darf.
Hans-Joachim Maaz, geboren 1943, ist seit 1980 Chefarzt der Psychotherapeutischen
Klinik im Evangelischen Diakoniewerk Halle/Saale. Gegen die Tabus des SED-Staates
kämpfte er für psychoanalytische und körperorientierte
Therapieformen in der DDR.
Inhalt
Der »real existierende Sozialismus« als repressives System
Wir sind alle betroffen
Die staatliche Repression
Die führende Rolle der Partei
Die Macht der Staatssicherheit
Die Repression durch die Justiz
Die repressive staatliche Erziehung
Die familiäre Repression
Die repressive Medizin
Die autoritäre Entbindung
Die kirchliche Repression
Zusammenfassung
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9
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19
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25
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40
46
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53
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Die Folgen der Repression
Das Mangelsyndrom und der Gefühlsstau
- Der innere Mangelzustand
- Die äußere Mangelsituation
Die Folgen des Mangelsyndroms
- Die Entfremdung von der Natürlichkeit
- Die Blockierung der Emotionalität
- Die Spaltung der Persönlichkeit
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55
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65
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68
72
76
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Die Kompensationsbemühungen gegen das Mangelsyndrom
Die allgemeine Lebensweise als Kompensation
Die Charakterdeformierungen
- Der gehemmte Charakter
- Der zwanghafte Charakter
Die sozialen Rollen als Möglichkeiten der Kompensation
- Die Machthaber
- Die Karrieristen
- Die Ausreisenden und Flüchtenden
- Die Utopisten
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81
83
96
97
99
102
105
115
123
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Zur Psychologie der »Wende«
Die soziaipsychologischen Vorbedingungen
Die situative Krise
Der Ablauf der »friedlichen Revolution« aus psychologischer Sicht
Das Scheitern eines etg~enständrgen Weges der Demokratisierung
Die Grenzöffnung - »Deutschland eilig' Vaterland«
Zur psychologischen Deutung des Wahlergebnisses
Die psychischen Folgen der »Wende«
Nachtrag zum Problem der »Gewaltfreiheit«
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135
137
142
145
149
152
155
160
164
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Der Vereinigungsprozeß der beiden deutschen Staaten
als sozialpsychologisches Problem
Die psychologische Bedeutung der Spaltung Deutschlands
Der Vereingungsprozeß als psychischer Abwehrvorgang
Die psychischen Gefahren der Vereinigung
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171
173
177
179
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Die Psychotherapie im Dienste der »psychischen Revolution«
Die Psychotherapie der DDR zwischen »Anpassungs- und
Veränderungstherapie«
Unsere Therapieerfahrungen
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185
194
203
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Die »therapeutische Kultur«
Die Kultur des Zusammenlebens
Die natürliche Geburt
Begleiten statt Erziehen
Ganzheitliche Medizin
Wider die autoritäre Religion
Schlußwort
Von mir
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213
215
220
222
225
228
231
235
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Gewidmet den Menschen, die den Weg
der psychischen Revolution gehen
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Argon, Berlin 1991 ISBN 3-87024-709-6
*
Hier zu diesem Buch im
Internet
Mit freundlichen Empfehlungen
Humanistische AKTION
1/2001
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