HUNDERTWASSER
Manifest Das Fensterrecht
Ein Bewohner muss das Recht haben,
sich aus seinem Fenster zu lehnen und aussen an der Aussenwand alles
umzugestalten, wie es ihm entspricht so weit sein Arm reicht damit man von
weitem, von der Strasse sehen kann: dort wohnt ein Mensch. Die Vegetation, die uns leben und atmen lässt, wird systematisch vernichtet. Unser Dasein wird menschenunwürdig.
Wir laufen an grauen, sterilen
Häuserfassaden entlang und sind Wenn wir überleben wollen, muss jeder Einzelne handeln. Du selbst musst deine Umwelt gestalten. Du kannst nicht auf die Obrigkeit und auf Erlaubnis warten. Nicht nur deine Kleidung und dein Innenraum, auch deine Aussenmauer gehört dir. Jede Art der individuellen Gestaltung ist besser als der sterile Tod.
Es ist dein Recht dein Fenster
und, soweit dein arm reicht Anordnungen, die dieses Fensterrecht verbieten oder einschränken, sind zu missachten. Es ist deine Pflicht der Vegetation mit allen Mitteln zu ihrem Recht zu verhelfen.
Freie Natur muss überall
dort wachsen, wo Schnee und Regen hinfallen; Was waagrecht unter freiem Himmel ist gehört der Natur. Strassen und Dächer sollen bewaldet werden. In der Stadt muss man wieder Waldluft atmen können.
Das Verhältnis Mensch-Baum
muss religiöse Ausmasse annehmen.
Dann Friedensreich Hundertwasser - Düsseldorf, 27. Februar 1972 *
Gerade in der Architektur für
Kinder,
Die Kinder verbringen ihre kostbarste
Zeit,
Kopfweh, Unwohlsein,
Aggressionen,
Ich wurde gebeten, gerade in der
Stadt
Eine bewaldete, bewandelbare
Ganz abgesehen von dem
Es ist der Kampf - das letzte Hundertwasser - November 1994
EINE SCHULE IN WITTENBERG
Umgestaltung des Martin-Luther-Gymnasiums
und der Grundschule Friedensreich Hundertwasser, Maler, Architekt und Ökologe, kämpft leidenschaftlich für ein Leben in Harmonie mit der Natur. Er setzt sich unermüdlich für eine natur- und menschen-gerechte Architektur ein, in der sich der Mensch wohl fühlt. Was für ein Partner für die Umgestaltung einer Schule, die bisher Ausdruck ganz anders gearteter Denkweise war und in steriler Uniformität bis zu 450mal in der DDR gebaut wurde! Nach 2ojährigem Schulbetrieb muß der Wittenberger Plattenbau, Typ Erfurt 2, in dem sich ein Gymnasium und eine Grundschule befinden, saniert werden. Der Anfang Bereits 1993 entstand die Idee, die anstehende Modernisierung zu nutzen, um ein besonderes "Lebensgefühl" der Schule nach außen sichtbar zu machen und weitere Impulse für das Innenleben geben zu können. Rund, bunt, fröhlich und begrünt sollte die Schule aussehen. Diese Vorstellungen entsprachen ganz der Philosophie Hundertwassers. Die Kinder malten und zeichneten ihre Vorstellungen. Ein Brief der SchülerInnen an "Hundertwasser - Wien" und die spontane Antwort des Künstlers, ein erstes Kennenlernen und schon bald die Zusage, ohne Honorar ehrenamtlich zu arbeiten - das waren die Folgen der schulischen Initiative.
Außen und innen Das zweite Modell aus Wien, das im Juni l997 der Öffentlichkeit als abschließende Variante vorgestellt wurde, zeigt eine farbenfrohe und durch organische Formen charakterisierte Erscheinung. Die gesamte Innenraumgestaltung wird von den SchülerInnen und LehrerInnen mit Unterstützung von sachsen-anhaltinischen KünstlerInnen im Unterricht oder Arbeitsgruppen ausgearbeitet. Verschiedene interessante Projekte sind bereits realisiert worden. Die Gestaltung des schulischen Innenraumes enthält eine ständige Weiterentwicklung Veränderung und dauerhafte Auseinandersetzung der SchülerInnen mit Themen der Kunst und der Lebensumwelt. Die Baukosten werden auf 9,5 Mill. DM beziffert. Möglich wurde die Finanzierung durch eine Bündelung von Förder- und Haushaltsmitteln der Stadt Wittenberg, des Landkreises Wittenberg und des Landes Sachsen-Anhalt. Der Förderverein Hundertwasser des Martin-Luther-Gymnasiums beteiligt sich an der Gesamtfinanzierung durch Sach- und Geldspenden, die Förderer eingebracht haben. Weitere Unterstützung ist sehr gefragt.
Termine Im Dezember 1995 wurde die "Hundertwasser-Schule" in die Liste der EXPO-Projekte des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen. Die Bauarbeiten beginnen 1997 und sollen Ende 1998 abgeschlossen sein. Damit erfolgt auch eine städtebauliche Aufwertung der Plattenbausiedlung an der Schnittstelle von Altstadt und Neubaugebiet "Trajuhnscher Bach".
Bildung kreativ Der Schulkomplex des Martin-Luther-Gymnasiums und der Grundschule "Am Trajuhnschen Bach" versteht sich als ein Zentrum in der Region. Moderne Pädagogik, internationale Bildung und Ökologie sollen den SchülerInnen über den Unterricht hinaus Identifikation mit "ihrer" Schule ermöglichen. Der Status "Europaschule", den das Martin-Luther-Gymnasium besitzt, ist dabei nur eine Seite. Vielfältige internationale Schülerbegegnungen und Unterricht in 7 Fremdsprachen die Folge. Ständige kritische Auseinandersetzungen mit künstlerischer Kreativität, Anzweifeln von Erfahrungen und Aufwerfen von Fragen stellen gewohnte Regeln auf den Kopf. Eine Keramikwerkstatt, ein Druck- und Grafikstudio und andere Aktionsbereiche bieten Raum für individuelle Entfaltung. Adresse
Förderverein Hundertwasser des Martin-Luther-Gymnasiums, Wittenberg
e.V.,
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